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BE_902: Figurenscheibe Stift St. Vinzenz Bern mit hl. Vinzenz
(BE_Bern_BHM_14963)

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Titel

Figurenscheibe Stift St. Vinzenz Bern mit hl. Vinzenz

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · zugeschr.
Datierung
1527
Masse
44 x 31.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In Albe und roter, gemusterter Dalmatika steht der hl. Vinzenz auf einem hellgelbem Podium. Er hält in seinen Händen die Märtyrerpalme bzw. das aufgeschlagene Evangelium. Hinter dem Heiligen öffnet sich der Blick auf eine Flusslandschaft mit Wald und Schneebergen. Die Seitenrahmung bilden gelbe Pilaster mit vorgelagerten Balustersäulen. Darüber spannt sich ein Bogen aus üppigem Blattwerk.

Iconclass Code
11H(VINCENT) · Vinzenz von Zaragoza (oder Valencia), Diakon und Märtyrer; mögliche Attribute: Buch, Weintrauben, Dalmatika, Bratrost (mit Nägeln), Mühlstein, Rabe, Schiff
Iconclass Stichworte
Inschrift

STIFTT SANT VICENTZ 1527.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei kleine neue Ergänzungen; stellenweise Verluste in der Schwarzlotbemalung; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1923 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen von Ergänzungen (Franz Bächtiger, in: Kat. Manuel 1979). Im Depot des Bernischen Historischen Museum gibt es drei aus neuerer Zeit stammende Fragmente aus dieser Scheibe, die Hans Drenckhahn 1923 ersetzte (BHM Bern, Inv.-Nr. 14963). Das Foto im Katalog Drouot von 1922 zeigt an Stelle von Drenckhahns Ergänzungen noch diese drei Fragmente.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; hellblaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Datum der Scheibe wird in der Literatur unterschiedlich entweder als 1521 oder 1527 gelesen, wobei letzteres aufgrund der gotischen Schreibweise überzeugt. Nahezu einheitlich wird darin jedoch die Ansicht geäussert, das Werk stamme aus dem Berner Münster. Als letzter Ausdruck der Heiligenverehrung in Bern ist die vorliegende Scheibe ein wichtiges historisches Zeugnis. Zur Zeit der Stiftung hatte sich die reformatorische Bewegung schon über das Berner Vinzenzenstift ausgebreitet. 1525 war der Freund Zwinglis, der Stiftspropst Niklaus von Wattenwyl, von seinem kirchlichen Würdenamt zurückgetreten und hatte Klara May geheiratet. Sein Nachfolger Sebastian Nägeli war ebenfalls der Reformation zugetan. 1527 gewannen die Anhänger des neuen Glaubens die Mehrheit im Berner Rat, doch erst am 22 Januar 1528, während der grossen Glaubensdisputation wurde die Abschaffung der Heiligenverehrung beschlossen. Das Berner Münster wurde von den Heiligenfiguren "gesäubert", während die Glasgemälde verschont blieben. Der hl. Vinzenz verlor jedoch den Rang des Schutzpatrons der Stadtkirche. Die vorliegende Scheibe dürfte damit eines der letzten in Auftrag gegebenen Glasgemälde mit der Darstellung des Heiligen gewesen sein.

Die Zuschreibung der Scheibe an Lukas Schwarz durch Alfred Scheidegger (1946) vermag nicht zu überzeugen, zumal von diesem Glasmaler keine gesicherten Werke vorliegen. Aufgrund der Gestaltung des Rankenwerks und der Physiognomie des Heiligen darf das Werk statt dessen mit dem Berner Glasmaler Hans Funk und seiner Werkstatt verbunden werden.

Datierung
1527
StifterIn

Bern, Stift St. Vinzenz

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1923 Bernisches Historisches Museum, Depositum

Vorbesitzer*in

Bis 1891 Sammlung Vincent, Konstanz. – Sammlung Engel-Gros, Basel (Schloss Ripaille bei Thonon). – 1922 Auktionshaus Drouot, Paris.

Inventarnummer
BHM 14963

Bibliografie und Quellen

Literatur

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 257 (1521).

Drouot, Paris, Auktionskatalog vom 7. Dezember 1922 (Collection Engel-Gros), S. 25, Nr. 49, Taf. (Werkstatt Hans Funk, Bern, 1521; hier Vermerk: 1891 in Sammlung Vincent, Konstanz).

H. Meyer-Rahn, Auktion Engel-Gros, in: Bericht über die Tätigkeit der eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller-Stiftung 1922, S. 26.

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. III, 1923, S. 116f., Taf.-Abb., 127 (Hans Funk, 1527).

Paul Ganz, L’Oeuvre d’un amateur d’art. La Collection de M. F. Engel-Gros. Catalogue raisonné, Genf/Paris 1925, Bd. 1, Pl. 103b, S. 266, 279.

50 Jahre Gottfried Keller Stiftung, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, 14. Juni–20. September 1942, S. 37. Nr. 54.

Alfred Scheidegger, in: Alte Glasmalerei der Schweiz, Ausstellungskatalog Kunstgewerbemuseum Zürich, 11. November 1945–24. Februar 1946, Zürich (2. Aufl.) 1946, S. 50, Nr. 94 (um 1520, Lukas Schwarz).

Historische Schätze Berns. Bern 600 Jahre im Ewigen Bund der Eidgenossen 1353–1953. Katalog zur Jubiläumsausstellung im Bernischen Historischen Museum, Bern, 2. Aufl. 1953, S. 46, Nr. 165 (Lukas Schwarz, um 1520).

Niklaus Manuel Deutsch. Maler, Dichter, Staatsmann, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, Bern 1979, Nr. 39, Abb. 8 (Hans Funk, 1527).

Susan Marti (Hrsg.), Söldner, Bilderstürmer, Totentänzer. Mit Niklaus Manuel durch die Zeit der Reformation, Ausstellungskatalog Bernisches Historisches Museum, Bern/Zürich 2016, S. 146, Nr. 14 (Hans Funk zugeschr.).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 22207 (Hans Funk)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_14963
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Stefan Rebsamen
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1923 Bernisches Historisches Museum, Depositum

Inventar

Referenznummer
BE_902
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema