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BE_864: Wappenscheibe Benedikt (Bendicht) Nägeli
(BE_Bern_BHM_18114)

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Titel

Wappenscheibe Benedikt (Bendicht) Nägeli

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1572
Masse
30.5 x 19.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Auf dem niedrigen Podium mit dem Stifternamen steht vor farblosem Grund und einer blauen Brüstungsmauer mit Rollwerkdekor das Vollwappen Benedikt (Bendicht) Nägelis. Als Seitenrahmung dienen weibliche Karyatiden vor schmalen Pfeilern. Darüber erhebt sich ein geschweifter lachsroter Bogen mit maskengeschmücktem grünem Scheitelrollwerk. Die Zwickelfelder füllen in Delphinköpfen endende Blattranken.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48C1642 · Karyatiden (Architektur)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Benedikt (Bendicht) Nägeli

Inschrift

J. Bendicht Negelli 1572.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Sprünge und ein Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb; zwei Gläser rückseitig doubliert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Benedikt (Bendicht) Nägeli (28.4.1539–1577), Sohn des Schultheissen Hans Franz und der Ursula Stokar, heiratete am 3. Februar 1564 Katharina von Diesbach (* 1546), die Tochter Benedikt von Diesbachs und Dorothea von Hallwyls. Ihre beiden Kinder Ursula und Hans Franz kamen 1562 und 1564 zur Welt. Benedikt Nägeli amtete seit 1564 als Landvogt in Aarburg, wurde jedoch wegen Misshandlung seiner Ehefrau 1567 seines Amtes enthoben. 1571 erhielt er den kaiserlichen St. Georgsorden und ein verbessertes, auf der vorliegenden Scheibe dargestelltes Wappen mit dem Reichsadler, der als Brustschild das Nägeli-Wappen trägt (dazu ausführlich Wegeli 1927). 1572 diente Nägeli auch als Kammerherr des Herzogs Philibert von Savoyen. 1575 stellte er sich unerlaubterweise in den Kriegsdienst des Prinzen von Condé und des Herzogs Casimir von Zweibrücken. Er wurde daraufhin in Solothurn verhaftet und verlor 1575 das Berner Burgerrecht. 1577 erhielt er es aus Rücksicht auf seinen Vater wieder zurück. Der als "ein frecher Kriegsmann und verwegen Haut" beschriebene Hauptmann starb jedoch im gleichen Jahr an der Pest, nachdem er noch am 4. August 1577 in zweiter Ehe Sara Jäger aus Biel heimgeführt hatte (BT 1873, S. 102; Wegeli 1927; HBLS 5/1929, S. 230; Graber/Walser-Wilhelm 2005, S. 209; Kessel 2016).

Im Stil, d. h. insbesondere in der Behandlung der dekorativ verschlungenen Helmdecke und in der Wiedergabe des Wappens vor farblosem, durch Rollwerkzargen abgegrenztem Grund, ähnelt das vorliegende Glasgemälde auffällig der Wappenscheibe Gilian (Aegidius) Stürlers aus dem Jahr 1573 in der Bundeskunstsammlung im Béatrice Von-Wattenwyl-Haus in Bern (Inv. vW 156). Ähnliche Stilmerkmale besitzen auch die Wappenscheibe Georg Thormanns von 1570 in Privatbesitz (BE_8994) sowie die 1572 datierte Wappenscheibe Niklaus von Scharnachtals, die sich ehemals in der Sammlung des Oberst von Tscharner befand (Scheidegger 1947, S. 126, Nr. 96; SNM Zürich, Foto 12287). Die vier betreffenden Werke dürften der gleichen Hand entstammen. Scheidegger sprach die vorliegende Scheibe dem Berner Glasmaler Hans Huber zu, der unter Einfluss seines Basler Berufskollegen Ludwig Ringler gestanden hätte. Stilistisch erinnern diese Scheibe und die anderen genannten Stücke jedoch eher an Arbeiten Hans Jakob Hübschis denn an die mit Huber in Verbindung gebrachten Glasgemälde (BHM Bern, Inv. 7975, 7976). In der Gestaltung ihrer Helmdecken beispielsweise lassen sie sich relativ gut mit der von Hübschi signierten Wappenscheibe Niklaus Manuels des Jüngeren im Berner Münster von 1582 (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 307, 308) oder mit der ihm zugewiesenen Allianzwappenscheibe Albrecht Manuels von 1608 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 18115) vergleichen. Obwohl sie zu Hübschis Werk gewisse Stilanalogien besitzen, lässt sich dieser Berner Meister jedoch ebenso wenig wie Huber für sie mit Sicherheit als Schöpfer in Anspruch nehmen. In welcher Werkstatt sie entstanden, muss somit offen bleiben.

Datierung
1572
StifterIn

Nägeli, Benedikt (Bendicht) (1539–1577)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1927 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1926/27 im Ausland

Inventarnummer
BHM 18114

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. VII, 1927, S. 85–87, 96 (Abraham Bickhart).

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 73f., 126 (Nr. 95), Abb. 80 (Hans Huber).

Vgl.

Hans Franz Nägeli, ein biographischer Versuch. In: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1873, S. 1–113 (BT).

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Heinz Graber, Doris Walser-Wilhelm, Bonstettiana, Briefkorrespondenzen Karl Viktor von Bonstettens und seines Kreises, Fünfter Band 1784–1787, Teilband V/I 1784–1786, Göttingen 2005.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F11478&main_person=I10943; 1.6.2016].

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_18114
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1927 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_864
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016