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BE_850: Runde Wappenscheibe Niklaus IV. von Diesbach und Katharina von Erlach
(BE_Bern_BHM_23611)

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Titel

Runde Wappenscheibe Niklaus IV. von Diesbach und Katharina von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1547
Masse
⌀ 25.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Grund mit feinem schwarzem Rankendamast sind die Vollwappen von Niklaus von Diesbach und Katharina von Erlach festgehalten. Sie werden von einer einfachen sandfarbenen Bordüre umfasst, die oben durch das Schriftband mit dem Stifternamen unterbrochen ist.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Niklaus von Diesbach, Katharina von Erlach

Inschrift

J. niclaus von dies bach / 1547

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Von der sandfarbenen Bordüre ist das Stück unterhalb der beiden Wappenschilde neu ergänzt. Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen

  1. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern? Vermutlich 1903 Hans Drenckhahn, Thun: Im Bernischen Historischen Museum befindet sich die ältere Ergänzung der Bordüre (BHM Bern, Inv. 27216). Diese wahrscheinlich von Johann Heinrich Müller stammende Ergänzung wurde wohl von Hans Drenckhahn ausgewechselt.
Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die drei im Bernischen Historischen Museum befindlichen Rundscheiben mit den Allianzwappen von Niklaus von Diesbach und Katharina von Erlach (BHM Bern, Inv.-Nr. 23611), Jakob von Praroman und Anna von Diesbach (BHM Bern, Inv. 23612) sowie Hug de Costable und Dorothea von Diesbach (BHM Bern, Inv. 11601) wurden 1547/48 ins Schloss Worb gestiftet, also zur Zeit, als dieses in den Besitz der Brüder Andreas und Benedikt von Diesbach gelangte und dabei vermutlich bauliche Veränderungen erfuhr. Die Stifter gehörten zum engeren Familienkreis der zwei damaligen Schlossbesitzer. Niklaus von Diesbach war der Onkel der Brüder, Anna und Dorothea von Diesbach deren Cousinen (vgl. Wegeli 1933, S. 10f).

Alfred Scheidegger betrachtet die vorliegende Scheibe als Arbeit Joseph Göslers (vgl. Scheidegger 1947). Diesem Glasmaler lässt sich jedoch keine Scheibe gesichert zuweisen. Die genannten Glasgemälde sind offenbar Werke der gleichen Hand. Diese lässt sich bislang aber mit keinem Namen verbinden. Von ihr stammt wohl auch die Rundscheibe des Elias Schleiff von 1547 im Palacio Nacional da Peña in Sintra in Portugal (22,8 im Durchmesser mit Randblei; Inv. Nr. PNP 2865; vgl. Vitrais e Vidros 2016). Möglicherweise gab Schleiff seine Scheibe ebenfalls für das Schloss Worb in Auftrag.

Niklaus IV. von Diesbach (1511–1585), Sohn des Ludwig II. und der Agatha von Bonstetten, war Herr zu Diesbach, Kiesen und Heitenried. 1527/28 studierte er an der Universität Basel und trat danach in den Staatsdienst Berns. Er war des Grossen Rats (1535), Vogt zu Thonon und Lenzburg sowie 1557 des Kleinen Rats. 1533 heiratete er Katharina von Erlach († 1559) und 1561 Maria von Erlach. 1562 schloss man ihn aus dem Kleinen Rat aus, weil er mit bernischen Truppen dem Prinzen von Condé zu Hilfe geeilt war. Niklaus von Diesbach ist wie andere Mitglieder seiner Familie im Chor der Kirche Oberdiessbach bestattet. Auf ihn beziehen sich dort zwei Schrifttafeln mit Ruhmesreden an der Westwand der Kirche. Diese zwei Tafeln müssen ursprünglich an der südlichen Chorwand angebracht gewesen sein, wo dann 1671 der Eingang der Grabkapelle des Albrecht von Wattenwyl zu liegen kam (Vogel 1998, S. 21f.; von Erlach 1989, Stamm-Taf. D VIII). Das Bernische Historische Museum besitzt von Niklaus IV. von Diesbach das vorliegende Glasgemälde aus der Zeit um 1542, eine Rundscheibe von 1565 (BHM Bern, Inv. 23896) und eine von ihm in Auftrag gegebene, 1592 von seinem Sohn erneuerte Allianzwappenscheibe (BHM Bern, Inv. 11603). In diesem Museum nicht nachweisbar ist hingegen die laut Scheidegger angeblich dort befindliche, 1563 datierte Rundscheibe mit dem Vollwappen von Diesbachs (Scheidegger 1947, S. 48f., 119 [Nr. 41]). Vermutlich handelt es sich dabei um die vom Berner Glasmaler Hans Jakob Hübschi monogrammierte Scheibe, die lediglich durch eine Aufnahme dokumentiert ist (BHM Bern, Foto Neg. 61). Ins Berner Münster verehrte von Diesbach um 1559 eine Doppelscheibe (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 296/297). 1560 machte er der Kirche in Oberdiessbach eine Wappengabe. Verschollen sind die Scheiben mit seinem Wappen und demjenigen seiner Frau, die Lohner vormals in der Kirche von Röthenbach (Würzbrunnen) sah (Lohner 1864–67, S. 128). Er war wohl der Adressat (als Landvogt von Lenzburg) der von der Stadt Zofingen 1555 in Bern an Niklaus von Diesbach verehrten Scheibe (Gränicher 1916, S. 218).

Datierung
1547
StifterIn

Diesbach, Niklaus IV. von (1511–1585) · Erlach, Katharina von († 1559)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1933 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

1903–1933 Historisches Museum Basel.

Inventarnummer
BHM 23611

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht der Kommission, in: Verein für das Historische Museum (Basel) und für Erhaltung Baslerischer Altertümer. Jahresberichte und Rechnungen. Jahr 1903, Basel 1904, S. 5f.

Kantonale Alterssammlungen, in: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde NF V/1903–04, S. 294 (1903 vom HM Basel angekauft).

Rudolf Wegeli. Ein Scheibenzyklus aus dem Schlosse Worb, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 13, 1933, S. 10f., Taf.-Abb.

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 13, 1933, S. 149.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 48, 119 (Nr. 38) (Joseph Gösler).

Vgl.

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. (1864–67).

Theodor Gottlieb Gränicher, Die Stadtrechnungen von Zofingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde XII, 1916.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Peter Vogel u. a., Kirche Oberdiessbach 1498–1998, Oberdiessbach 1998.

Vitrais e Vidros. Um gosto de D. Fernando II [URL: http://www.matriznet.dgpc.pt/MatrizNet/Objectos/ObjectosConsultar.aspx?IdReg=1041158; 15.03.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1183; SNM Zürich, Neg. 15606

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_23611
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1933 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_850
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016