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BE_738: Standesscheibe Solothurn
(BE_Bern_BHM_369)

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Titel

Standesscheibe Solothurn

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1523
Masse
73.5 x 49.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die bekrönte, vor blauen Damastgrund gesetzte Wappenpyramide Solothurn-Reich wird von zwei auf Fliesenboden stehenden, blond gelockten Engeln in Diakonentracht gehalten. Diese rahmen relativ plump gestaltete steinfarbene Stützen, die einen Astbogen mit gerolltem Blattwerk tragen. Auf ihren Kapitellen sind oben links die hl. Barbara mit dem Turm und oben rechts die hl. Verena mit Kamm und Kanne postiert.

Iconclass Code
11G · Engel
11HH(BARBARA) · Barbara, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Kanone(nkugel), Krone, Kreuz, Kelch mit Hostie, Dioscuros (ihr Vater), Pfauenfeder, Schwert, Fackeln, Steinmetzwerkzeuge, Turm
11HH(VERENA) · weibliche Heilige (VERENA)
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Solothurn

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere alte und neue Ergänzungen; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Im Anschluss an den Neubau der Kirche in Wengi von 1521 verehrten um 1523 Bern (Doppelstiftung), Solothurn sowie Anton von Erlach und seine Gemahlin Fenster- und Wappengaben in den Kirchenchor. Nach den Aufzeichnungen, die Egbert Friedrich von Mülinen am 17. Juni 1873 in der Kirche machte, waren damals dort die vier betreffenden Scheiben in zwei Chorfenstern eingesetzt. Zudem sah er im Kirchenschiff eine Scheibe Burgdorfs mit dem von zwei Engeln gehaltenen Stadtwappen (von Mülinen 1893). Über den Verbleib dieser Burgdorfer Wappengabe ist nichts bekannt. Nach den 1874 erstellten Protokollen der für die damalige Kirchenrenovation zuständigen Baukommission wurden in diesem Jahr die vier alten Scheiben im Chor durch den an der Renovation beteiligten Spengler Hofer aus Büren aus den Fenstern entfernt und an einen Antiquar namens Röthlisberger in Kirchberg verkauft. Von ihm sollen sie 1875 für Fr. 500.- an einen Antiquar Woog in Bern gelangt sein. Sie gelangten noch im gleichen Jahr durch Kauf an den Berner Grossrat Friedrich Bürki und über dessen Erben schliesslich ans Bernische Historische Museum (Balsiger 1965, Aeberhard 1980).

Die knapp 25 Kilometer von Wengi bei Büren entfernte Stadt Solothurn machte ihre Fenster- und Wappengabe in die dortige Kirche zweifellos um die gleiche Zeit wie Bern.

Hans Lehmann schreibt die vier Scheiben aus der Kirche Wengi Jakob Wyss zu. Dass die kleinteiliger als die übrigen drei Glasgemälde gestaltete Solothurner Stiftung von der gleichen Hand wie die anderen stammt, muss allerdings bezweifelt werden. Zudem ist nicht gesichert, dass der Berner Glaser Jakob Wyss auch auf Glas malte. Infolgedessen ist Lehmanns Zuweisung nicht haltbar. Der zentralen Figuren- und Wappenkomposition von Solothurns Glasgemälde begegnet man in nahe verwandter Form auf den Standesscheiben, die dieser Ort in den Jahren 1518/19 in die Kirchen von Hindelbank (heute im Bernischen Historischen Museum, Inv. 8557), Ursenbach und Leuzigen schenkte. Davon bringt Hans Lehmann diejenigen von Ursenbach und Hindelbank wiederum ohne sichere Belege mit Jakob Wyss in Verbindung. Weit eher als Wyss darf man dafür Jakob Meyer als Schöpfer in Betracht ziehen. Darauf weist die offenbar bei ihm in Auftrag gegebene Solothurner Standesscheibe in Leuzigen. Zwischen den Standesscheiben in Leuzigen und Ursenbach und jener aus Wengi bestehen jedoch leichte stilistische und motivische Unterschiede. Man darf sich daher fragen, ob Solothurn seine ursprünglich wohl ebenfalls eine Ursenscheibe umfassende Stiftung für Wengi bei einen namentlich unbekannt bleibenden Meister aus der Werkstatt oder dem Umkreis Meyers Werkstatt ausführen liess.

Datierung
um 1523
Zeitraum
1521 – 1525
StifterIn

Solothurn, Stand

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

1875–1881 Grossrat Friedrich Bürki, Bern.

Inventarnummer
BHM 369

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Über die Glasmalerei in der Schweiz, in: Alpenrosen 22. Dez. 1872, No. 51, S. 503.

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 312.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 52 (unbekannter Herkunft, Beginn 16. Jh.).

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 52.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 46.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 565.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 26, 94f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 245, 249.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 5.

Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Mit einer Einführung in die Geschichte der deutschen Glasmalerei, Bd. 1, Berlin 1913, S. 188 (Luzerner Werkstatt?).

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 224, Abb. 9c (Jakob Wyss).

Hugo Dietschi, Statistik solothurnischer Glasgemälde I. Teil, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 13/1940, S. 22f., Nr. 31.

Max Ulrich Balsiger, Gefährdete Glasgemälde. Vom Schicksal alter Glasmalereien aus der Kirche Wengi, in: Hornerblätter 1965, S. 1–9.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 200.

Angaben von Pfarrer Balsiger (Wengi) betreffend Entfernung der Scheiben aus der Kirche (1874) in Unterlagen von Heinz Matile (BHM Bern, davon Kopien im Vitrocentre Romont).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 18/24 (3268); SNM Zürich, Neg. 9161 (Jakob Wyss, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_369
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_738
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema