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BE_427: Allianzwappenscheibe Ludwig II. von Diesbach und Agatha von Bonstetten
(BE_Ligerz_refK_DiesbachBonstetten)

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Titel

Allianzwappenscheibe Ludwig II. von Diesbach und Agatha von Bonstetten

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · Umkreis
Datierung
um 1523
Masse
68 x 56.8 cm im Licht
Standort
Lage
s V, 3b (Langhaus)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Damastgrund sind die Vollwappen des Ludwig von Diesbach und der Agatha von Bonstetten dargestellt. Gerahmt werden sie seitlich von hellblauen Rundpfeilern mit grünen Basen und Kapitellen. Darüber zieht sich ein Blattbogen hin. Am Scheibenfuss steht die Stifterinschrift. Die Scheibe ist analog gestaltet wie diejenige des Wilhelm von Diesbach und dessen Gemahlin.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen von Diesbach, Ludwig; von Bonstetten Agatha

Inschrift

Her ludwig von diesbach Ritter her zů diesbach / m agta von diesbach geborne frÿin vo bonstetten.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Stück im Bogenscheitel und ein anschliessendes kleines Damaststück neu ergänzt; stellenweise geringe Schwarzlotverluste; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen Laut Hans Lehmann (1910, S. 244) befanden sich in vielen Scheiben von Ligerz vormals alte Flickstücke, die aus anderen (in die Brüche gegangenen) Stiftungen für die Kirche stammen müssen. In der Neuzeit wurden die Scheiben verschiedenen Restaurationen unterzogen (s. u.). Bei einer oder mehreren davon, wurden die betreffenden Flickstücke durch Ergänzungen ersetzt.

  1. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern. Die im Nachlass Müllers im Vitrocentre Romont erhaltene Zeichnung der Scheibe (Depositum BHM Bern, Inv. 28514, E 8) lässt den Schluss zu, dass dieselbe damals von diesem restauriert wurde. Was genau Müller an der Scheibe machte, lässt sich aus seiner Zeichnung aber nicht entnehmen. 1905: A. Wissler, unter Begleitung von Rudolf Münger, Bern (Staatsarchiv Bern, BB X 1018 Nr. 177, 1648). Was genau damals an den Scheiben gemacht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor. 1909 Atelier Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Restaurierung. 1970 Atelier Eugen Halter, Bern: Restaurierung. 2003 Roland Béguin, Ste-Croix: Reinigung und Konsolidierung der Scheiben.
Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Familie von Diesbach besass Rebgüter in der Gegend von Ligerz. Diese boten wohl den Anlass zur Fensterstiftung der Brüder Wilhelm I. und Ludwig II. von Diesbach mit Ehefrauen nach Ligerz.

Die zwei Von-Diesbach-Scheiben befinden sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Platz im ersten Fenster auf der Südseite des Langhauses. Hans Lehmann (1915) weist die vorliegende Scheibe Hans Funk zu. Dieselbe besitzt denn auch stilistische Parallelen zum Werk Funks, so etwa zu dessen Berner Ämterscheibe (Bernisches Historisches Museum, Inv. 374). Wie die Scheiben von Wattenwyl/Muleren in Ligerz ist sie seinem Umkreis zuzuordnen.

Diese Scheibe ist durch eine Pause (z. T. mit ausgelassenen Stellen) im Nachlass von Johann Heinrich Müller dokumentiert, der sich als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindet (Inv. 28514, E 8). Die betreffende Pause besteht aus zwei falsch zusammengesetzten Teilen (Wappen vertauscht). Das Rankenwerk oben korrespondiert zudem nicht genau mit demjenigen auf der Scheibe.

Ludwig II. von Diesbach (1452–1527) war der Sohn Ludwigs I. und der Elisabeth von Runtz (Runs) sowie der Bruder Wilhelms. Nach seiner Ausbildung in Bern unter seinem Cousin Niklaus (1430–1475) hielt er sich in Savoyen und am französischen Hof in Paris auf. Er war Herr zu Diesbach, zu Landshut (1514 veräussert) und zu Spiez (1516 veräussert). In Bern seit 1480 dem Grossen Rat angehörend, wurde er dort 1481 Sechzehner. Er diente 1481–1483 als Schultheiss zu Thun und 1487–1489 als Vogt zu Baden. Auf dem Italienzug Kaiser Maximilians wurde er 1496 in Pavia zum Ritter geschlagen. 1512–1514 amtete er als Gouverneur zu Neuenburg und 1516–1519 als Vogt zu Aigle (Aelen). Verheiratet war er mit Antonia von Ringoltingen († 1487) und in zweiter Ehe mit Agatha von Bonstetten (HBLS 2/1924, S. 712; HLS 3/2004, S. 714). Scheiben Ludwigs II. finden sich in den Kirchen von Worb (1521) und Ligerz (1523 ca.). Von ihm stammen vermutlich auch die 1485/90 in die Kirche Utzenstorf gestiftete Wappenscheibe, die im Besitz des Bernischen Historischen Museums ist (BHM Bern, Inv. 420), sowie das heute verschollene Glasgemälde aus der Kirche von Oberdiessbach (Diessbach) von 1499 (Haller 1900, S. 117). Zudem gibt es von ihm und seiner zweiten Gemahlin eine Gedenkscheibe von 1556 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 11599).

Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).

Datierung
um 1523
Zeitraum
1520 – 1525
StifterIn

Diesbach, Ludwig II. von (1452–1527) · Bonstetten, Agatha von

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 237.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 4/1880–83 (Nr. 2, April 1881), S. 213.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 330f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 30, 76.

Hermann Kasser, Die Kirche zu Ligerz und ihre Glasgemälde, in: Kirchliches Jahrbuch der reformierten Schweiz 4/1898, S. 97f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Hans Lehmann, Die Glasmalerfamilie Wildermut zu Biel und Neuenburg und die Glasgemälde in der Kirche zu Ligerz, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 12/1910, Heft III, S. 243f. (Hans Funk).

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 60f., Abb. 9 (Hans Funk).

Amaury de Ghellinck Vaernewyck, La Généalogie de la maison de Diesbach, Gent 1921, Abb. S. 189.

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 460, Nr. 11 (Hans Funk).

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 284.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 114, 116.

Urs Martin Zahnd, Die autobiographischen Aufzeichnungen Ludwig von Diesbachs. Studien zur spätmittelalterlichen Selbstdarstellung im oberdeutschen und schweizerischen Raume, Bern 1986, S. 467, Abb. 3 (Hans Funk, um 1520).

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 375.

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III, Bern 2005, S. 358–365, Abb. 434.

Karin Zaugg u. a., Ligerz Gléresse, Bern 2010, Abb. S. 18/19.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 461, Abb. 1.4 (Hans Funk, Umkreis/Werkstatt).

Vgl.

Berchtold Haller, Bern in seinen Rathsmanualen 1465–1565, Teil I, Bern 1900.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1677, Neg. Howald 06600/4 (1971); SNM Zürich, Neg. 8902 (Südseite im Schiff, 1. Fenster; Hans Funk)

Ausstellungen

Landesausstellung Genf, 1896 (vgl. Rossel 1903)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Ligerz_refK_DiesbachBonstetten
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirche Pilgerweg Bielersee
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Inventar

Referenznummer
BE_427
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema