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BE_325: Wappenscheibe Emanuel Willading
(BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_WilladingE)

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Titel

Wappenscheibe Emanuel Willading

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1728
Masse
49.4 x 36.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen Emanuel Willadings ist in eine von zwei Palmwedeln umkränzte ovale Rollwerkkartusche gesetzt und wird von einer Perlenkrone überhöht. Unter grauem zurückgezogenem Vorhang steht es vor blauem Grund auf einem teppichbelegten niedrigen Podium, an dessen Unterbau die Schrifttafel zwischen steinernen Toren prangt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Willading, Emanuel

Inschrift

Herr Emanuel Willading / Der Zeit Regierender Venner / Lobl. Statt Bern, Anno 1728.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Geringe Korrosionsspuren in der Bemalung; einige geklebte Sprünge; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1974 Konrad Vetter, Bern (Inschrift in Fenster s II/sIII: Verglasungen und Restaurationen Glasmalerei K. Vetter Bern 1974). Bei einzelnen Scheiben Korrosionsschäden an der Bemalung erkennbar, vermutlich verursacht durch Belüftungsmangel.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Emanuel Willading (31.7.1673–25.2.1738), Sohn des Militäringenieurs Johann und der Marie Manuel sowie Enkel des Hans Rudolf (1595–1679), wurde 1701 substituierter Kriegsratsschreiber. Er heiratete im Jahr 1705 Anna Katharina Herport (* 1686), Tochter des Landvogts Samuel Herport. Ein Jahr später hatte er das Amt des Kriegsrats- und Stiftsschreibers inne. Ab 1710 sass er im Grossen Rat in Bern und amtete 1719–1725 als Landvogt von Lausanne. 1725 stieg er in den Kleinen Rat auf. Willading hatte zweimal das Amt des Venners inne: 1726–1731 und 1734–1738. Er diente mehrfach auch als Tagsatzungsbeamter (HBLS 7/1934, S. 542; HLS 13/2014, S. 483).

Emanuel Willading stiftete seine Scheibe als regierender Venner. Er gehörte also zu den Vertretern der Berner Obrigkeit, die ihre Fenster und Wappen aus Anlass des Kirchenneubaus nach Hilterfingen schenkten. Dies belegt auch die Seckelmeisterrechnung von 1728, laut welcher dem Glasmaler Andreas Fueter 184 Pfund für die Wappenscheiben in die Kirchen von Herzogenbuchsee und Hilterfingen ausbezahlt wurden: "Dem Glaasmahler Fueter für Mrghhrn. Ehrenwaapen wie auch Mrhhrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren in die Kirchen zu Herzogenbuchsee, und Hilterfingen zalt An d 184 lb" (Keller-Ris 1915). Unter den Vennerscheiben von 1728 ist diejenige Wolfgang von Mülinens (vgl. Kirche Herzogenbuchsee) nicht mehr erhalten.
Wappenscheiben Emanuel Willadings haben sich auch in den Kirchen von Frutigen (1728), Herzogenbuchsee (1728) und Stettlen (1730) erhalten. Sie stammen alle aus der Glasmalerwerkstatt Andreas Fueters. Die Glasgemälde in Frutigen, Herzogenbuchsee und Hilterfingen sind zudem völlig analog gestaltet.

Datierung
1728
StifterIn

Willading, Emanuel (1673–1738), Venner

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 230.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern 1896, S. 49f., 66f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 248.

Max Haller, Die St. Andreaskirche in Hilterfingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 1/1905/Heft 2, S. 79–83.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Elisabeth Pistor-Frey, Bekanntes und Unbekanntes von Oberhofen und Hilterfingen, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1952, Heft 4, S. 178.

Alfred G. Roth, Johann Conrad Dür, der letzte Glasmaler von Burgdorf?, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Fasc. 11, Burgdorf 1960, S. 4f. (Johann Konrad Dür).

Robert Ganz, Hilterfingen und Hünibach. Eine Gegenwart – zwei Vergangenheiten (Berner Heimatbücher 144), Bern/Stuttgart/Wien 2002, S. 145.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Staatsarchiv Bern, Privatnachlass Howald P 132 (Scheibenfotos 1974, color Neg.); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07030 (Jahr 1973), Neg. Hesse A 121; SNM Zürich, Neg. 12734, 12860 (Andreas Fueter, diese Scheibe im Chor)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_WilladingE
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Hilterfingen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_325
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016