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BE_322: Wappenscheibe Johann Jakob Wagner
(BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_WagnerJJ)

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Titel

Wappenscheibe Johann Jakob Wagner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · zugeschr.
Datierung
1728

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen Johann Jakob Wagners ist in eine von zwei Palmwedeln umkränzte ovale Rollwerkkartusche gesetzt und wird von einer Perlenkrone überhöht. Unter grauem zurückgezogenem Vorhang steht es vor blauem Grund auf einem teppichbelegten niedrigen Podium, an dessen Unterbau die Schrifttafel zwischen steinernen Toren prangt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Wagner, Johann Jakob

Inschrift

Herr Joh: Jacob Wagner / der Zeit Regierender Landtvogt / Zů Oberhofen, Anno 1728.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die roten Gläser des Wappenschildes vollständig neu ergänzt, wobei das etwas hellere unten rechts vermutlich von einer anderen (etwas jüngeren) Restauratorenhand als die übrigen stammt. Ein kleines eingeklebtes Flickstück im blauen Grund oben rechts (neben der Kronenperle aussen rechts); Korrosionsschäden in der Schwarzlot- und grünen Emailbemalung; doublierte Gläser mit geklebten (korrodierten) Sprüngen; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1974 Konrad Vetter, Bern (Inschrift in Fenster s II/sIII: Verglasungen und Restaurationen Glasmalerei K. Vetter Bern 1974). Bei einzelnen Scheiben Korrosionsschäden an der Bemalung erkennbar, vermutlich verursacht durch Belüftungsmangel.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Jakob Wagner (1662–1736), Sohn des Berner Apothekers Johann Jakob (1632–1691), übte ebenfalls den Apothekerberuf aus. Am 22. August 1684 heiratete er in Frauenkappelen Anna Maria Archer (1666–1744), Tochter des Daniel und der Veronika Gruser, und brachte mit ihr 13 Kinder zur Taufe (Kessel 2016). Johann Jakob Wagner war Sechzehner zu Schmieden, wurde in Bern 1707 Bauherr und 1727 in der Nachfolge Abraham Wilds Landvogt zu Oberhofen (HBLS 7/1934, S. 357). Als solcher stiftete er neben einer Prachtsbibel seine Scheibe in den Neubau der Kirche Hilterfingen. Das Glasgemälde schliesst sich in Komposition und Stil an die für Andreas Fueter gesicherten Scheiben der Berner Venner und des Seckelmeisters an. Johann Jakob Wagner war im Hunzikengut in der Kirchgemeinde Münsingen wohnhaft (Hug/Maurer/Gugger, S. 30). In die dortige Kirche hatte Wagner schon 1709 eine Wappenscheibe geschenkt.

Datierung
1728
StifterIn

Wagner, Johann Jakob (1662–1736), Landvogt Oberhofen

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 230.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 66f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 248.

Max Haller, Die St. Andreaskirche in Hilterfingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 1/1905/Heft 2, S. 79–83.

Elisabeth Pistor-Frey, Bekanntes und Unbekanntes von Oberhofen und Hilterfingen, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1952, Heft 4, S. 178.

Alfred G. Roth, Johann Conrad Dür, der letzte Glasmaler von Burgdorf?, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Fasc. 11, Burgdorf 1960, S. 4f. (Johann Konrad Dür).

Robert Ganz, Hilterfingen und Hünibach. Eine Gegenwart – zwei Vergangenheiten (Berner Heimatbücher 144), Bern/Stuttgart/Wien 2002, S. 145.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Vgl.

Regula Hug/Hans Maurer/Hans Gugger, Münsingen (Schweiz. Kunstführer), Bern 2004.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F16618&main_person=I51401; 27.7.2016].

Weiteres Bildmaterial

Staatsarchiv Bern, Privatnachlass Howald P 132 (Scheibenfotos 1974, color Neg.); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07033 (Jahr 1973), Neg. Hesse A 130; SNM Zürich, Neg. 12739, 12863 (Andreas Fueter, diese Scheibe im Chor)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_WagnerJJ
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Hilterfingen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_322
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016