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BE_314: Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen
(BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_MuelinenBL)

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Titel

Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1587

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund erscheint das Vollwappen Beat Ludwig von Mülinens in Begleitung des bärtigen Stifters. Im prächtigen Halbharnisch steht dieser mit dem Kommandostab in seiner Rechten und dem Schweizerdolch am Gürtel neben seinem Schild auf dem niedrigen Podest, dessen Stirnfront die Stifterinschrift ziert. Dahinter erhebt sich die bunt gestaltete Rahmenarkade aus Doppelstützen und einem rosa Flachbogen, den eine grüne Rollwerkkartusche mit Löwenmaske schmückt. In den Oberbildern ist eine Jagdszene dargestellt: berittene Jäger verfolgen im Wald ein von Hunden gehetztes Hirschenpaar.

Iconclass Code
11(+5) · christliche Religion (+ Stifter, Bittsteller, mit oder ohne Schutzheilige(n))
25F24(DEER) · Huftiere: Reh
25F24(STAG) · Huftiere: Hirsch
43C11 · Jagen; die Jagd
45(+52) · Kriegsführung; Militär (+ Offiziere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Mülinen, Hans Beat Ludwig

Inschrift

Her Hans Batt Lvdwig Vonn Müllinne Der Zÿt Schulthes Der Statt Bernn / 1587.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Helmzier und der darüber liegende Bogen sowie ein Teil der Helmdecke und ein kleines Stück im rechten Fuss des Kriegers neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1974 Konrad Vetter, Bern (Inschrift in Fenster s II/sIII: Verglasungen und Restaurationen Glasmalerei K. Vetter Bern 1974). Bei einzelnen Scheiben Korrosionsschäden an der Bemalung erkennbar, vermutlich verursacht durch Belüftungsmangel.

Technik

Farbiges und farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Beat Ludwig von Mülinen (1.9.1521–7.8.1597) war ein Sohn des Kaspar (1481–1534/38) und in erster Ehe seit 1542 mit Margaretha Nägeli, Tochter des Hans Franz Nägeli, verheiratet. Nach ihrem Tode ging er 1578 mit Anna von Wyngarten eine zweite Ehe ein. Beat Ludwig gelangte 1542 in den Grossen Rat in Bern, war 1543 Schultheiss zu Burgdorf, 1552 Kleinrat und 1552–1560 Landvogt von Gex. In den 1560er Jahren diente er mehrfach als Gesandter (u. a. 1562 nach Lyon und 1567 zum Herzog von Savoyen). 1568–1597 hatte er alternierend das Schultheissenamt der Stadt und Republik Bern inne. Als solcher wurde er 1575 und 1586 zu Heinrich III. von Frankreich gesandt und schloss mit Savoyen 1589 den Frieden von Nyon. Er dankte 1597 noch vor seinem Tod von seinem Schultheissenamt ab, das er als erster seiner Familie innegehabt hatte. Sein Porträt nach einem Stich in Schabmanier (nach Nötiger) und sein Ölbildporträt in der Berner Burgerbibliothek (Inv. 8157) zeigen Beat Ludwig wie auf der Scheibe mit langem Doppelbart und langer Nase (HBLS 5/1929, S. 180 [mit Abb.]; HLS 8/2009, S. 798). Er war über seine Grossmutter mit Niklaus III. von Scharnachtal, dem letzten seines Geschlechts, verwandt. Das Bernische Historische Museum besitzt eine Allianzwappenscheibe Beat Ludwig von Mülinens von 1542 und eine Wappenscheibe von 1564 (BHM Bern, Inv. 26152 und 36358). Eine Scheibenstiftung von Mülinens aus dem Jahr 1557 hat sich in der Kirche von Wichtrach erhalten, und eine weitere von 1595 gelangte aus der Kirche Königsfelden ins Schlossmuseum Lenzburg (Maurer 1954, S. 306, Abb. 272). Die von ihm um 1585 ins Zunfthaus nach Zofingen gestiftete Scheibe ist verschollen (Lehmann 1945, S. 47). Bekannt sind zudem verschollene Allianzscheiben Beat Ludwigs von 1549 und 1571 (SNM Zürich, Fotos 9911, 9977) sowie verschollene Wappenscheiben von 1576/77 (Lehmann 1945, S. 38), 1583 (Boesch 1936, S. 47, Nr. 6.), 1588 (Kat. Stuker 1972, Nr. 3923) und 1593 (Lehmann 1945, S. 66).

Die Scheibe Beat Ludwig von Mülinens in Hilterfingen wird auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich dem Berner Glasmaler Hans Hübschi zugeschrieben. Die Scheibe Niklaus Manuels des Jüngeren von 1582 im Berner Münster, die als einzige von Hans Hübschi signiert ist, bietet jedoch zu wenig Vergleichspunkte für eine Zuweisung an diesen Meister (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 307/308). Möglicherweise stammt die Scheibe in Hilterfingen von der gleichen Glasmalerhand wie die 1577 datierte Wappenscheibe Hans Wilhelm von Mülinens und die ein Jahr später datierte Scheibe des Vogtes Anton Wyss in der Kirche Aarwangen. Darauf könnte vor allem der gleiche Schriftcharakter der Inschrift hinweisen. Stilistisch vergleichbar ist auch die Wappenscheibe Anton Gassers im Victoria and Albert Museum in London (Inv. 601-1872, mit Zuschreibung an Thüring Walter!). Die grosse Anzahl fähiger Glasmaler in der Stadt Bern zu jener Zeit lassen eine verbindliche Zuschreibung an einen bestimmten Meister jedoch kaum zu.

Datierung
1587
StifterIn

Mülinen, Beat Ludwig von (1521–1597), Schultheiss Bern

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihvertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 230.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde Januar 1882, Nr. 1, S. 240.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 66f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 248.

Max Haller, Die St. Andreaskirche in Hilterfingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 1/1905, S. 79–83.

Elisabeth Pistor-Frey, Bekanntes und Unbekanntes von Oberhofen und Hilterfingen, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1952, Heft 4, S. 177.

Robert Ganz, Hilterfingen und Hünibach. Eine Gegenwart – zwei Vergangenheiten (Berner Heimatbücher 144), Bern/Stuttgart/Wien 2002, S. 145.

Vgl.

Paul Boesch, Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Englische Sammlungen; in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 38/1936.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. III, Basel 1954.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 102–109, 5.–19. April 1972.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

http://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=101463 (8.11.2016).

Weiteres Bildmaterial

Staatsarchiv Bern, Privatnachlass Howald P 132 (Scheibenfotos 1974, color Neg.); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. 29631 (Neg. 26, alte Aufnahme), Neg. Howald 07027 (Jahr 1973), Neg. Hesse A 131; SNM Zürich, Neg. 12748, 12852 (Hans Jakob Hübschi)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_MuelinenBL
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Hilterfingen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihvertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_314
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema