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BE_217: Wappenscheibe Johannes Morlot
(BE_Bern_BHM_1011)

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Titel

Wappenscheibe Johannes Morlot

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1675
Masse
40.3 x 31.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Johannes Morlot steht vor einer breiten Pfeilerhalle, von deren Bogen ein roter Vorhang herabhängt. Am Fuss der Scheibe wird die rot-grüne Kartusche mit der Inschrift zu beiden Seiten von den sitzenden allegorischen Frauengestalten der Fides und Patientia eingefasst.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
54A44(+1) · Geduld; Ripa: Patienza (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Morlot, Johannes

Inschrift

Hr. Joha[neβ Morlot] / diser Zeit V[ogt der St:] / Johanβ Jnsu[l vnd PRAEB. / der Pfrund G[als. 1675.] (die ergänzten Inschriftenteile in eckigen Klammern).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Wappenschild, Stücke der Helmdecke, das Glasstück mit der Patientia unten rechts und der anschliessende Teil der Inschrift neu ergänzt; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1737 Reparatur durch den Glaser Robert von St. Blaise?

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johannes Morlot (5.11.1630–7.3.1710) kam als Sohn des Daniel Morlot und der Rosina Steiger zur Welt. 1664 gelangte er in den Grossen Rat in Bern, wurde 1673 Landvogt zu St. Johannsen (Kloster Erlach, Gemeinde Gals), 1688 und 1691 Sechzehner und 1691 Landvogt (Kastlan) in Frutigen. Zwischen 1698 und 1705 amtete er noch mehrmals als Sechzehner. Johannes Morlot war viermal verheiratet, in erster Ehe seit 1654 mit Elisabeth Zehender (1636–1676/79), Tochter des Marquard und der Elisabeth Fels, in zweiter seit dem 16. Juli 1679 mit Susanna Scholl († 1681/83), Tochter des Abraham und der Anna Katharina Dachselhofer, in dritter seit dem 9. Februar 1683 mit Dorothea Wullschleger († 1683/84) sowie in vierter seit 1684 mit Maria Berger, Witwe des Emanuel Wyss (Kessel 2016).

Von Mülinen beschrieb 1893 im Schiff der reformierten Pfarrkirche von Gampelen neben zwei Wappenscheiben der Stadt Erlach von 1675 und der Scheibe Christoph Furers und Johann Zeenders von 1621 auch eine Scheibe Johannes Morlots, Vogt zu St. Johannsen, aus dem Jahr 1676. Letztere dürfte mit der vorliegenden Scheibe im Bernischen Historischen Museum identisch sein, auch wenn diese 1675 datiert ist, denn der rechte Teil der Inschrift wurde nachträglich (mit irrigem Datum?) ergänzt. Johannes Morlot stiftete diese Scheibe sicher als Kollator in die Kirche, denn als der Berner Rat 1528 die Kollaturen von Ins und Gampelen übernahm, beliess er jene von Gampelen bei der Vogtei Erlach, d. h. damit besass der jeweilige Berner Vogt den Kirchensatz (von Mülinen 1893, S. 225). Von den ehemaligen Scheiben der Kirche Gampelen blieb nur die älteste (Furer-Zeender) von 1621 an Ort erhalten. Die Erlacher Stadtscheiben sind verschollen, ebenso die anhand der Seckelmeisterrechnungen des Wintermonats 1677 belegten Wappenscheiben Berns, des Deutschseckelmeisters und der vier Venner: "Wintermonat 18. h. Güder dem Glassmahler für die in die Kirchen zu Gampelen gemachte Ehrenwapen mgh. und mh. Vennren bezahlt, namlich umb die grösseren jedes p. 6 Kr. und die kleineren p. 5 Kr. macht samenthaft An pf. 106 lb. 13 Sch. 4 d." (die an Güder bezahlte Gesamtsumme entsprach zwei grösseren Wappen zu 6 Kronen und vier kleineren zu 5 Kronen; Keller-Ris 1915, S. 169). Nach den Amtsrechnungen Erlachs von 1676/77 schuf der Glasermeister Peter Koch dafür zwei neue Fenster: "2 neue in die Kirche gemachte Fenster auf Befehl SMr durch Meister Peter Koch, Glaser, 48lb, 5 sch. 4 d." (Staatsarchiv Bern; zitiert nach Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen [Kopien im Vitrocentre Romont]). Möglicherweise wurden die Scheiben bei dem Dorfbrand von 1737 stark beschädigt oder vernichtet. Zumindest wurden gemäss der damaligen Amtsrechnungen von Erlach drei verbrannte Fenster im Chor der Kirche Gampelen durch den Glaser Robert von St. Blaise repariert, womit wahrscheinlich auch die Wappenstiftungen von 1675–77 betroffen waren (Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Aus stilistischen Gründen ist die Scheibe Morlots ebenfalls Hans Jakob Güder zuzuschreiben.

Datierung
1675
StifterIn

Morlot, Johannes (1630–1710), Landvogt St. Johannsen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1892 Bernisches Historisches Museum Bern, Depositum

Inventarnummer
BHM 1011

Bibliografie und Quellen

Literatur

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 83.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 226.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 64.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 10.

Olivier Clottu, Monuments sigillographiques et héraldiques de l'ancien monstère de Saint-Jean de Cerlier, in: Schweizer Archiv für Heraldik 1977, S. 33 (hier 1676 datiert).

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. II, Basel 1998, S. 204.

Heinz Matile, Die Glasgemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts in den Kirchen des Amtes Erlach, in: Aus der Geschichte des Amtes Erlach. Festgabe, Bern 1974, S. 197f., Abb. 99.

Vgl.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 169.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?id=F232; 4.2.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9143 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_1011
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1892 Bernisches Historisches Museum Bern, Depositum

Inventar

Referenznummer
BE_217
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema