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BE_188: Wappenscheibe Johann Jakob Heimberg
(BE_Bern_BHM_2431)

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Titel

Wappenscheibe Johann Jakob Heimberg

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · signiert
Datierung
1624
Masse
41.8 x 28.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Johann Jakob Heimbergs steht vor farblosem Grund auf dem von zwei Putten begleiteten gelben Podium mit der Stifterinschrift. Dahinter erhebt sich ein ebenso komplexes wie phantasievolles dreiachsiges Architekturgehäuse, das von den Farben Blau und Rot dominiert wird. Neben dem zentralen roten Bogenstück befinden sich zwei weitere Putten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Johann Jakob Heimberg

Inschrift

Hr. Johans Jacob Heimberg / Schultheiβ Zů Büren 1624 / AS.

Signatur

AS (ligiert)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zahlreiche neue Ergänzungen; mehrere Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1895 erfolgte der Ausbau zweier "höchst defekter" Scheiben (= BHM Bern, Inv. 2430, 2431) aus der Kirche Büren (diese erhielt dafür drei neue Chorfenster) und deren Überführung ins Bernische Historische Museum von Bern. Hier wurden beide 1895/96 unter Aufsicht von Heraldiker Rudolf Münger in der Glasmalereiwerkstatt von Gustav Robert Giesbrecht "vorzüglich" restauriert (Jahresbericht BHM Bern 1896, S. 22).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe; die Helmzierfigur mit rückseitig aufgeschmolzenem rotem Glas.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Jakob Heimberg war 1605 Schreiber des Siechenhauses (Messmer 1828, S. 117) und spätestens ab 1620 Schultheiss zu Büren. Er war seit 1611 mit Magdalena Vogt (* 1569), Tochter Jakob Vogts und Ursula Wysshans und Witwe des Hans Bitzius, verheiratet (Kessel 2016). Heimbergs Stiftung von 1624 erfolgte im Jahr, als der Schlossbau in Büren vollendet wurde. Da er als Schultheiss im Schloss residierte, gab dieses Ereignis möglicherweise den Anlass zur Scheibenstiftung in die Kirche (Moser 1977). Bis 1888 befand sich die Scheibe in einem der seitlichen Chorfenster der reformierten Kirche (vgl. Moser 1977). Über das anschliessende Schicksal der Scheiben von Johann Jakob Heimberg und von Rudolf von Erlach geben die Protokolle der Kirchgemeinde Büren von 1887–1895 Auskunft: 1888 wurde ins zentrale Chorfenster die neue Christusfigur von Frau Küpfer-Güder eingesetzt. Die beiden alten Scheiben befanden sich damals rechts und links dieser Figur in den seitlichen Chorfenstern und waren offenbar in schlechtem Zustand. Da sie nach Ansicht des damaligen Kirchenrates nicht mehr zum neuen Christus-Fenster passten, übergab sie dieser auf Ansuchen des Museumsdirektors Hermann Kasser schliesslich 1895 dem Bernischen Historischen Museum. Kasser liess dafür die beiden "entleerten" Kirchenfenster farbig verglasen sowie die dem Museum übergebenen zwei Schultheissenscheiben (Inv. 2430, 2431) in Bern restaurieren (Moser 1977, S. 29f.). Die Scheibe ist mit dem ligierten Monogramm AS signiert. Dieses Monogramm tragen gleich mehrere Berner Meister dieser Zeit, nämlich Abraham Spengler, Anthoni Stuck und Abraham Sybold. Heinz Matile (Brief 25.1.1977) und Martin Moser (1977) enthielten sich daher einer Zuschreibung des Glasgemäldes. Abraham Spengler ist jedoch nur durch eine Scheibe im Bernischen Historischen Museum dokumentiert, die von ihm 1623 gestiftet und wohl auch geschaffen wurde (BHM Bern, Inv. 349). Diese unterscheidet sich in stilistischer Hinsicht stark von der vorliegenden Scheibe. Anthoni Stuck hinwiederum wird nur einmal in den Amtsrechnungen von Büren aus dem Jahr 1634 genannt (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]). Damals fasste er dort eine Bern-Reich-Scheibe (Standesscheibe) neu. Abraham Sybold (1592–1646), dessen Vater Samuel Sybold bereits ein wichtiger Glasmaler in Bern war, ist hingegen für die Schöpfung zahlreicher Risse bekannt, die er mit ASVB (Abraham Sybold von Bern) signierte (vgl. Hasler 1996/97, Bd. 2, S. 38). Stilistische Parallelen zwischen den Rissen und den Glasgemälden weisen Sybold eindeutig als Hersteller der mit AS signierten Glasgemälde sowie weiterer Werke aus.

Der Rahmenkomposition dieser Scheibe liegt letztlich eine Vorlage aus der Werkstatt des Zürcher Glasmalers Christoph Murer zugrunde, die in zahlreichen Varianten auf Scheiben und Scheibenrissen anzutreffen ist. Bei dem Vorbild handelt es sich möglicherweise um Christoph Murers Scheibenriss von 1608 mit dem Wappen Escher (Hasler 1996/97, Bd. 2, Abb. 608.2), der bis auf die Putten neben der Inschrift und den Fruchtbouquets am oberen Scheibenrand mit der Heimberg-Scheibe übereinstimmt. Einen ähnlichen, doch vereinfachten Architekturaufbau verwendete der Glasmaler vier Jahre später bei einer unsignierten, aus Schloss Löwenberg stammenden Scheibe für Hans Rudolf von Graffenried (Kat. Stuker 1973, Nr. 4718).

Datierung
1624
StifterIn

Heimberg, Johann Jakob, Schultheiss Büren

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Bis 1895 Kirche Büren

Inventarnummer
BHM 2431

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 140f.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1896, Bern 1897, S. 22, 44 (hier 1626 datiert).

Hermann Kasser, Katalog des Historischen Museums in Bern (4. Aufl.), Bern 1897, S. 153 (hier 1624 datiert).

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 61 (aus Kirche Büren).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 9.

Hans Lehmann, Sybold, Abraham, in: Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 32/1938, S. 358 (Abraham Sybold).

Martin Moser, Von den Glasgemälden in der Sankt Katharinen-Stadtkirche von Büren und allerlei was drum und dran, in: Hornerblätter Jg. 35, 1976, Büren a.d. Aare 1977, S. 25, 28–30 (Abb.).

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, S. 225.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 679 (zur Rahmenkomposition).

Archivmaterial: Briefe in den Unterlagen von Heinz Matile im Bernischen Historischen Museum Bern (Kopien in Romont).

Vgl.

B. L. Messmer, Das Siechenhaus oder äussere Krankenhaus von Bern, Bern 1828.

Galerie Jürg Stuker, Auktionskatalog 117–125, 22. November–19. Dezember 1973.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F6451&main_person=I18933; http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F11251&main_person=I16169; 26.2.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1175; SNM Zürich, Neg. 9188 (1. Zuschr.: Abraham Sybold, Bern / 2. Zuschr.: Abraham Sprüngli, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_2431
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_188
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema