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BE_159: Standesscheibe Solothurn
(BE_Bern_BHM_7962)

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Titel

Standesscheibe Solothurn

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1539
Masse
59 x 46.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor feinem rotem Damastmuster halten zwei Löwen die Wappenpyramide Solothurn-Reich. Dahinter erhebt sich auf dem Podium mit dem Schriftband eine perspektivisch verkürzte, reich dekorierte Hallenarchitektur. Ihre kassettierte bogenförmige Decke ruht auf je vier hellblauen Säulen, deren Kapitelle mit Atlantenfiguren geschmückt sind. Nach oben hin wird die Decke durch eine Masswerkbalustrade abgeschlossen, in deren Zentrum ein bewaffneter Putto in einem gelben Blattkranz eingeschlossen ist.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Solothurn, Reich

Inschrift

Die Stad Solenturn 1539.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei kleine neue Ergänzungen im rechten Löwen; alte Flickstücke zwischen den Wappen; der untere Teil des rechten Wappens eventuell alt ergänzt (im Erhaltungsschema nicht festgehalten); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Wappenscheibe Solothurns stammt ursprünglich aus der Kirche von Arch und wurde gemeinsam mit denjenigen der Stadt Biel von 1534 und des Standes Bern von 1538 (Doppelscheibe) im Jahr 1913/14 von dort ins Bernische Historische Museum überführt (BHM Bern, Inv. 7906, 7907, 7961, 7962). Diese drei Stiftungen gelangten offenbar anlässlich des Chorneubaus in die Kirche Arch. Schon 1534 wurde der Glaser Niklaus Schmalz für "allerley glaßwerch gan Arch und fůrlon von venstern" vom Berner Seckelmeister mit über 69 Pfund bezahlt (Staatsarchiv Bern, B VII 455, Seckelamtsrechnung 1534/I, S. 15; vgl. Thormann/v. Mülinen 1896, S. 55). Mit diesem Datum ist auch die Stadtscheibe Biels in Arch versehen. Daraus lässt sich allerdings nicht schliessen, dass Niklaus Schmalz tatsächlich die Bieler Stadtscheibe von 1534 und die beiden jüngeren Standesscheiben Berns (1538) und Solothurns (1539) geschaffen hätte, wie Hans Lehmann noch 1916 postulierte. Tatsächlich finden sich zwischen den drei unterschiedlich datierten Scheibenstiftungen keine stilistischen Gemeinsamkeiten. Zudem ist bislang aus den Quellen nicht erkennbar, ob Niklaus Schmalz nur als Glaser oder auch als Glasmaler tätig war.
Die Solothurner Scheibe unterscheidet sich stilistisch und in dem sehr grafisch gezeichneten Fell des Löwen sehr deutlich von der ein Jahr älteren Berner Standesscheibe. Es ist gut denkbar, dass sie nicht in Bern, sondern in Solothurn geschaffen wurde. Aus dieser Zeit sind in Solothurn zwei Meister bekannt, nämlich der Glasmaler Antoni Reinhart aus Basel, dem 1531 das Burgrecht geschenkt wurde, und der Glaser Hans Danien, der 1536 aus dem Wallis nach Solothurn einwanderte. Von beiden sind jedoch keine Werke überliefert und deshalb kann weder der eine noch der andere von ihnen als Schöpfer für die vorliegende Scheibe in Anspruch genommen werden.

Datierung
1539
StifterIn

Solothurn, Stand

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1914 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Bis 1913/14 Kirche Arch

Inventarnummer
BHM 7962

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 66.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 55.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1914, Bern 1915, S. 19f., 30.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 18/1916, S. 139–142, Abb. 3 (Niklaus Schmalz).

K. Frei, Wyss, Jakob, in: Schweizerisches Künstler-Lexikon 4/1917, S. 460 (Jakob Wyss).

Artikel "Arch", in: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 1/1921, S. 414 (Niklaus Schmalz).

J. Zemp, Erwerbungen, in: Bericht über die Tätigkeit der eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller-Stiftung 1925, S. 11.

Hugo Dietschi, Statistik solothurnischer Glasgemälde I. Teil, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 13/1940, S. 23, Nr. 34.

Hugo Wagner, Wappenscheibe des Rodolphe Benoît Abtes von St. Johannsen, in: Bericht der Gottfried Keller Stiftung 1950 und 1951, Bern o. J., S. 31f.

Werner Aeberhardt, Die Kirche in Arch, Arch 1955, S. 10.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 160.

Paul Etter, Arch 1236–1986. Jubiläumssschrift zur 750-Jahrfeier, Büren an der Aare 1986, S. 189, 202.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1172; SNM Zürich, Neg. 9021 (Niklaus Schmalz)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_7962
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Stefan Rebsamen
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1914 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_159
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema