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BE_149: Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen (rechtes Stück der Doppelscheibe)
(BE_Bern_BHM_1889)

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Titel

Wappenscheibe Beat Ludwig von Mülinen (rechtes Stück der Doppelscheibe)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bickhart, Abraham · zugeschr.
Datierung
1576
Masse
94.5 x 54.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Beat Ludwig von Mülinen steht vor kleinteiligem blau-schwarzem Damast auf dem Fliesenboden des Podiums, dessen Stirnfront die blaue Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift ziert. Hinter dem Rollwerkschild mit seiner voluminösen Helmdecke erhebt sich ein doppelter roter Stützrahmen mit Maskenschmuck. Auf seinen kanellierten roten Kämpfern fusst ein eingezogener grüner Bogen mit maskenverzierter Scheitelkartusche. Darauf befinden sich zwei tubenblasende Putten.
Die Scheibe ist analog komponiert wie ihr Pendant.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48C7352 · Horn, Trompete, Kornett, Posaune, Tuba
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Amorette · blasen · Horn · Kornett · Posaune · Putto · Trompete · Tuba
Heraldik

Wappen von Mülinen, Beat Ludwig von

Inschrift

... Vogtt zů Arberg 1576.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Gläser neu ergänzt (vermutlich von Johann Heinrich Müller); Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1893 Johann Heinrich Müller, Bern: Laut Heinz Matile wurde damals die Scheibe im Bernischen Historischen Museum renoviert (Inv.-Register Scheiben, BHM Bern). Dabei setzte Müller wahrscheinlich Ergänzungen ein.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff und grünes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Doppelscheibe von Mülinen befand sich bis 1892 in der Kirche Aarberg im nördlichen Chorfenster (von Mülinen 1893; Gerster [um 1892]). Im Jahr 1576 stifteten der Stand Bern (BHM Inv. 1892), die Stadt Biel (BHM Inv. 1890, 1891), die Stadt La Neuveville (verschollen; vgl. Gross/Schnider 1914) sowie der Landvogt von Aarberg Beat Ludwig von Mülinen (BHM Inv. 1888, 1889) je eine Doppelscheibe in die Kirche Aarberg.

Die vorliegende Scheibe ist dem von Abraham Bickhart monogrammierten, 1577 entstandenen Glasgemälde des Niklaus von Graffenried in der Kirche Aarwangen stilistisch und kompositorisch aufs Engste verwandt und somit diesem Glasmaler zuzuweisen.

Beat Ludwig von Mülinen (1548–1580), Sohn des gleichnamigen Schultheissen und der Margaretha Nägeli, war 1574–76 Landvogt zu Aarberg. Er heiratete 1570 in Bern Anna Wyttenbach (1551–1577), die Tochter Josuas und der Magdalena von Luternau (Kessel 2016).

Von der Scheibe gibt es ein Pause Johann Heinrich Müllers im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM 24498). Darauf liess Müller die folgenden Partien leer: Eckstück oben links mit Engel, Maskenkartusche im Bogenscheitel, zwei gelbe Stücke in der Helmdecke oben links, ein Zwickelstück im Wappenschild, das obere Schlussstück der rechten Rahmensäule mit Kapitell und Architrav darüber.

Datierung
1576
StifterIn

Mülinen, Beat Ludwig von (1548–1580), Landvogt Aarberg

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Kirche Aarberg, dort bis 1892. – Bis 1894 Kunstmuseum Bern.

Inventarnummer
BHM 1889

Bibliografie und Quellen

Literatur

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 126.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 44.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 43, 53 (aus Aarberg).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233, 237, 245.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 7.

Felix Hunger, Geschichte der Stadt Aarberg, Aarberg 1930, S. 256f.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 86f., Nr. 121/122 (Abraham Bickhart).

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 34.

Bickhart, Abraham, in: Allgemeines Künstlerlexikon 10/1995, S. 500f.

Aarberg. Porträt einer Kleinstadt, Aarberg 1999, Farbabb. S. 151.

Vgl.

Adolphe Gross und Ch. L. Schnider, Histoire de la Neuveville, La Neuveville 1914, S. 102f.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F21714&main_person=I64352; 09.02.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9058 (Abraham Bickhart)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_1889
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Stefan Rebsamen
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_149
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema