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BE_57: Wappenscheibe Vinzenz Stürler
(BE_Bern_Nydeggkirche_Stürler)

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Titel

Wappenscheibe Vinzenz Stürler

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1668
Masse
43.2 x 28.3 cm im Licht
Standort
Lage
s IV 3a
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Grund und zurückgezogenen blauen Vorhängen ist das von einem grünen Lorbeerkranz umfasste Vollwappen Vinzenz Stürlers über die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Diese befindet sich im Zentrum des violetten, mit zwei Löwenköpfen geschmückten Podiums. Die beiden oberen Eckfelder zieren pausbackige Engelsköpfe. Das Glasgemälde ist analog gestaltet wie diejenigen von Samuel Frisching und Karl von Bonstetten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Vinzenz Stürler

Inschrift

Hr. Vincentz Stürler / Alt Venner, Vnd diser Zeit Kilch / meÿer vom Raht der Statt Bern / 16 68.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Teil des Lorbeerkranzes unten rechts und das Glas in der Ecke oben links neu ergänzt; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1810/11: Anlässlich der damaligen Erneuerung von sechs Chorfensterflügeln werden darin zehn der alten durch Glasmaler Eggimann teilweise ausgebesserten Wappenscheiben eingesetzt. 1879 Johann Heinrich Müller und Adele Beck, Bern: Die Wappenscheiben der Nydegg werden damals durch Müller und "Fräulein" Beck mit grossem Geschick restauriert (Howald 1885).

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wegen Raumnot erfuhr die Nydeggkirche 1668 eine Erweiterung im Schiff und Chor. Hauptursache des vermehrten Platzbedarfs war offenbar der grosse Zulauf, den der Dekan Johann Heinrich Hummel bei seinen Predigten in der Nydeggkirche hatte (Hofer/Mojon 1969, S. 242, Anm. 5). Die damalige Haupterneuerung betraf den "Lättner", das heisst den Einbau einer Doppelempore vor der Nordwest- und Westwand (mit dem Standeswappen am Podest). Zugleich erhielt die Westfassade zwei Rundbogenfenster. Welch grosse Bedeutung die Berner Obrigkeit der Erweiterung der Kirche beimass, zeigt sich an den dort erhaltenen Wappengaben von 1668. Ausser der prächtigen Standesscheibe zählen dazu mehrere Glasgemälde von zum Teil hochrangigen Berner Amtsträgern, nämlich diejenigen der beiden Schultheissen, des Kirchmeiers und Altvenners Vinzenz Stürler, des Dekans Johann Heinrich Hummel und des Seckelmeisters (welscher Lande!) Emanuel Steiger. Hinzu kommen einige Scheiben, bei denen es sich allem Anschein nach nicht um Stiftungen von Amts-, sondern von Privatpersonen handelt. Dass der heute in der Nydeggkirche vorhandene Zyklus von 1668 ursprünglich umfangreicher war, belegen die damals von den Vennern Christoph von Graffenried und Sigmund von Erlach dorthin gemachten Wappengaben, die sich beide in Privatbesitz befinden (BE_1668, BE_60).

Wie die durch die Kirchmeierrechnung von 1669 für Hans Jakob Güder gesicherten Glasgemälde Berns und Johann Heinrich Hummels lassen sich auch die drei analog komponierten Scheiben mit den Wappen von Karl von Bonstetten, Samuel Frisching und Vinzenz Stürler diesem Berner Glasmaler zuweisen. Das ihnen zugrunde liegende Schema mit dem zwischen Vorhängen in einen Blattkranz gestellten Stifterwappen kennt man beispielsweise von den Glasgemälden, die Güder 1671 für die Kirche Ringgenberg und 1676 für Johann Leonhard Engel (Bergmann 2014, Kat.-Nr. 160) anfertigte. Ähnlich komponiert ist ebenfalls die Wappenscheibe Hummels in der Nydeggkirche. Wie bei den Stiftungen von Bonstettens, Frischings und Stürlers erscheint darin oben über dem Blattkranz zudem ein pausbäckiger Engelskopf. Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen sahen Stürlers Scheibe 1896 im ersten Fenster auf der Schiffssüdseite.

Vinzenz Stürler (16.4.1592–2.8.1670), Sohn des Abraham (1566–1624), war mit Anna Willading, Tochter des Landvogts von Avenches Johannes Willading verheiratet. Seine Frau brachte ihm Rebgüter in Cotterd ein, von seinem Vater erbte er solche zu Chardonne. Stürler kam 1619 in den Grossen Rat in Bern. 1628–1634 war er Vogt von Moudon, 1636–1670 Kleinrat, 1645–1649 Kirchmeier sowie 1646–1651, 1655–1659 und wiederum 1659–1667 –nach dem Tod seines Nachfolgers– Venner zu Gerbern (HBLS 6/1931, S. 588; HLS 12/2012, S. 102). Wappenscheiben Vinzenz Stürlers haben sich in der Kirche Habkern von 1666 sowie in der Berner Nydeggkirche von 1668 erhalten. Zum Hans Jakob Güder zugeschriebenen Glasgemälde in der Nydegg existiert in der Sammlung Wyss der Entwurf (Hasler 1997, S. 80/81, Nr. 452). Im Bernischen Historischen Museum befindet sich zudem eine ovale Wappenscheibe Stürlers, die 1664 datiert ist (BHM Bern, Inv. 1920).

Datierung
1668
StifterIn

Stürler, Vinzenz (1592–1670)

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde Bd. IV, 1880–83, Zürich 1883, S. 184.

K. Howald, Der Zehntausend Ritter-Tag und das Zehntausend Ritter-Fenster im Berner Münster, in: Berner Taschenbuch 34, 1885, S. 136.

C. Howald, Historische Notizen über die Nydeck, in (Anhang): Orgelweihe in der Nydeckkirche, Sonntag den 13. Christmonat 1885, Bern 1886.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 57.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 245.

Paul Hofer/Luc Mojon, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. V, Basel 1969, S. 272, Abb. 306.

"Einer Eidgenossenschaft zu Lob". Entwürfe zu Schweizer Glasgemälden des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Scheibenriss-Sammlung Wyss, BHM Bern 22. Nov.1996–2. März 1997, Katalog, Bern 1996, Nr. 177.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1997, Bd. 2, Kat.-Nr. 452.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Quellen zur Restaurierung 1810/11: Manual Stadtrat: VII, S.409 (2.6.1810); VIII/1, S. 77 (22.10.1810); VIII, S. 106 (12.11.1810); VIII, S. 108 (29.1.1811); VIII, S. 313 (17.6.1811); Kirchmeierrechnung 12./19. September und 20. Dezember 1811 (dazu Hofer/Mojon 1969).

Vgl.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Katalog, Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 2328; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 02791; SNM Zürich, Neg. 9997 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_Nydeggkirche_Stürler
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015

Inventar

Referenznummer
BE_57
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema