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BE_51: Runde Wappenscheibe Hans (Johannes) I. Steiger (linkes Stück der Doppelstiftung)
(BE_Bern_Nydeggkirche_Steiger)

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Titel

Runde Wappenscheibe Hans (Johannes) I. Steiger (linkes Stück der Doppelstiftung)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Steinegger, Simon · zugeschr.
Walther, Hans Rudolf · Reparatur, signiert
Datierung
1566
Masse
⌀ 32.2 cm im Licht
Standort
Lage
s IV 2b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Der vom blauen Damastgrund umschlossene Wappenschild des Schultheissen Hans Steiger zeigt den Steinbock gegenständig zu demjenigen im Wappen des Gegenstücks. Umrahmt wird er von der auf blassblauen Grund gesetzten Stifterinschrift. Diese umfassen ein grüner Blattkranz mit gelben Früchten sowie eine lila Bordüre mit Blütenmuster. Das Glasgemälde bildet das heraldisch rechte Stück von Steigers Doppelstiftung.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Hans Steiger

Inschrift

Schanckt, mich her Hans Steyger Schultheβ zů Bernn hie har IM M D LX VI IAR. Hans Rudolf Walther Läuffer und Glaser 1668 neuw gefaβt (Restaurierungsvermerk rückseitig im Lorbeerkranz eingeritzt; vgl. Hofer/Mojon 1969).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines Glasstück rechts in der lila Bordüre neu ergänzt; die Inschrift eventuell übermalt (laut Hofer/Mojon sollen unter der Inschrift Spuren eines älteren Textes vorhanden sein. Zur Verifizierung dieses Sachverhalts müsste die Scheibe im ausgebautem Zustand untersucht werden); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1668: Neufassung durch den Läufer und Glaser (Glasmaler) Hans Rudolf Walther (Vermerk auf der Rückseite). 1810/11: Anlässlich der damaligen Erneuerung von sechs Chorfensterflügeln werden darin zehn der alten durch Glasmaler Eggimann teilweise ausgebesserten Wappenscheiben eingesetzt. 1879 Johann Heinrich Müller und Adele Beck, Bern: Die Wappenscheiben der Nydegg werden damals durch Müller und "Fräulein" Beck mit grossem Geschick restauriert (Howald 1885).

Technik

Farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bei der Wiedereröffnung der Nydeggkirche im Jahre 1566 wurde Simon Steinegger laut den Seckelmeisterrechnungen Berns für sieben von ihm dorthin gelieferte Fenster mit gut 48 Pfund entlohnt: "Simon steinegger von 7 Vänstern in die khilchen uf der nydegk (und andere Arbeit) 48 Pfund 14 Sch. 5 d." (Benziger 1903/04). Ein Rechnungseintrag des folgenden Jahres vermerkt abermals eine die Nydeggkirche betreffende Auszahlung in der Höhe von gut 113 Pfund. Geleistet wurde sie an Mathis Wather, und zwar für Verglasungsarbeiten, die er dort und an anderen Orten ausgeführt hatte: "Mathys Walther umb alles so er In der Nydeckkilchen, uffem Rhatthuss und sonst minen h. verglasen 113 Pfund 11 Sch. 6 d." (Keller-Ris 1915). Aus dem Jahre 1566 sind heute in der Nydeggkirche drei Rundscheiben vorhanden, wovon die eine die Wappenpyramide Bern-Reich und die beiden anderen das Wappen des Schultheissen Hans Steiger zeigen. Weil Mathis Walther 1567 ausdrücklich nur für Verglasungsarbeiten bezahlt wurde, liegt die Annahme nahe, dass es Simon Steinegger war, der 1566 zusammen mit den sieben Fenstern ebenfalls die Scheiben Berns und des Schultheissen in die Kirche zu liefern hatte. Mit der an ihn ausbezahlten Summe von 48 Pfund kann der Berner Rat ausser den Fenstern dabei kaum mehr als die drei eben genannten Glasgemälde beglichen haben. Dass die Kirche zu ihrer Wiederöffnung von der Obrigkeit eine derartige Scheibentrilogie erhielt, ist durchaus plausibel.

Mit Verweis auf den Seckelmeistereintrag von 1566 schreibt Alfred Scheidegger die Scheibe Berns sowie die beiden von Hans Steiger aus unerklärlichen Gründen Bilger Steinegger zu (zu dieser Fehlzuweisung Hofer/Mojon 1969, S. 269, Anm. 3). Gut vergleichbar sind die drei 1566 in die Nydeggkirche gelangten Glasgemälde, insbesondere die beiden von Hans Steiger, mit den von diesem um 1559 ins Berner Münster gestifteten Wappenscheiben. Darin sieht Brigitte Kurmann-Schwarz ebenso wie in denjenigen der Nydeggkirche Arbeiten Simon Steineggers (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 300–303). Von Steigers beiden Scheiben enthält die vorliegende keine alten Ergänzungen. Der rückseitig eingeritzte Restaurierungsvermerk von 1668 spricht denn auch nur von ihrer Neufassung. Angebracht wurde dieser Vermerk durch den Läufer und Glaser bzw. Glasmaler (vgl. die Bernscheibe) Hans Rudolf Walther. Möglicherweise hatte Walther damals die Scheibe auch in der Bemalung stellenweise aufzufrischen (s. Erhaltungszustand). In etwas grösserem Umfang scheint 1668 das Gegenstück erneuert worden zu sein (s. d.). Über Hans Rudolf Walthers Schaffen ist nichts Weiteres bekannt. 1668 arbeitete er aber möglicherweise als Geselle bei Hans Jakob Güder, der damals für die Nydeggkirche mehrere neue Glasgemälde herstellte und wohl auch das eben genannte Gegenstück ergänzte. Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen (S. 57) sahen das vorliegende Glasgemälde 1896 im ersten Fenster auf der Schiffssüdseite

Hans Steiger (1518–1581), Sohn von Bartholomäus II., war ab 1538 Berner Grossrat, 1539–1544 Vogt zu Nyon, ab 1545 Mitglied des des Kleinen Rats, 1546/47 Vogt zu Nidau, 1547/48 Venner zu Gerbern, 1548–1562 Welschseckelmeister und seit 1562 Schultheiss zu Bern. Als einer der reichsten Berner seiner Zeit besass er neben der Freiherrschaft Rolle u. a. die Herrschaften Mont-le-Grand, Mont-le-Vieux, Bière, Begnins, Sépey, Rosey, Mollens und für kurze Zeit auch Oron und Palézieux. Zudem wurde er 1562 Teilhaber an der Twingherrschaft Münsingen und Niederwichtrach sowie später deren Alleinherr. Bern diente er oftmals als Gesandter. 1537 ehelichte er Barbara Willading, die Tochter Konrads. In zweiter Ehe war er seit 1567 mit Magdalena Nägeli, der Tochter von Hans Franz, verheiratet (HLS 11/2012, S. 853; HBLS 6/1931, S. 520. Abb. Porträt). Von Hans Steiger gibt es die beiden 1562 in die Kirche Münsingen gestifteten Glasgemälde, eine Doppelscheibe aus der Zeit um 1559 im Berner Münster (Kurmann-Schwarz 1998, S. 456–459, Abb. 300–303), zwei um 1566 in die Berner Nydegg-Kirche verehrte Rundscheiben und eine Doppelscheibe von 1567 aus der Kirche Vinelz im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern,Inv. 18490/91). Zudem ist dieses Museum im Besitz eines Risses Samuel Sybolds von 1574 für eine Allianzwappenscheibe Steigers (BHM Bern, Inv. 20036.263; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 246). Verschollen ist Steigers Rundscheibe von 1579 mit dessen Wappen sowie denjenigen von dessen beiden Frauen (Heinz Matile, Kartei Stifter, BHM Bern).

Datierung
1566
StifterIn

Steiger, Hans (1518–1581), Schultheiss

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

K. Howald, Der Zehntausend Ritter-Tag und das Zehntausend Ritter-Fenster im Berner Münster, in: Berner Taschenbuch 34, 1885, S. 136.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 43, 57.

Josef Carl Benziger, Verzeichnis der Fensterschenkungen, welche in den Deutsch Seckelmeister Rechnungen der Stadt Bern in den Jahren 1550–1600 vorkommen, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 5/1903–04, S. 193.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 245.

Heinrich Türler, Steinegger, Heinrich etc., in: Schweizerisches Künstler-Lexikon 3/1913, S. 239.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 76.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580 (Berner Schriften zur Kunst, Bd. IV), Bern-Bümpliz 1947, S. 66f., Nr. 73 (Bilger Steinegger).

Paul Hofer/Luc Mojon, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. V, Basel 1969, S. 270, Abb. 313 (Simon Steinegger).

Ulrich Moser, Schultheiss Hans Steiger. Bern und die Waadt in der Mitte des 16. Jahrhunderts, Bern 1977, S. 113.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 378f., 425, 450, 457f., 480 (Simon Steinegger).

Quellen zur Restaurierung 1810/11: Manual Stadtrat: VII, S.409 (2.6.1810); VIII/1, S. 77 (22.10.1810); VIII, S. 106 (12.11.1810); VIII, S. 108 (29.1.1811); VIII, S. 313 (17.6.1811); Kirchmeierrechnung 12./19. September und 20. Dezember 1811 (dazu Hofer/Mojon 1969).

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Vgl.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F31552&main_person=I92421; 5.10.2016].

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 2331; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 02789; SNM Zürich, Neg. 9990 (Simon Steinegger)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_Nydeggkirche_Steiger
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Nydegg Bern

Inventar

Referenznummer
BE_51
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema