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PSV_764: Rahmen mit hintermalten Glaseinlagen in Pietra dura-Imitation
(FR_Romont_VMR_PSV_764)

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Titel

Rahmen mit hintermalten Glaseinlagen in Pietra dura-Imitation

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sprüngli, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
Um 1600
Masse
20.3 x 17.6 cm (mit Rahmen); 9.3 x 6.6 cm (im Licht); 5 x 2.7 0.3 cm (Trapezförmige Glasteile)

Ikonografie

Beschreibung

Der hochachteckige Rahmen ist aus profilierten Ebenholzleisten gebildet, die acht trapezförmige Glaseinlagen fassen. Diese sind hintermalt und täuschen Pietra dura vor. Vergoldete gegossene Bronze-Blattornamente verdecken ihre Fugen. Die Unterlagen sind aus Weichholz.

Iconclass Code
25D11 · Edel- und Halbedelsteine
Iconclass Stichworte
Edelstein · Erde · Felsen · Natur · Welt
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Farbablösungen

Technik

Die Glaseinlagen aus einer wohl im Schmelz-Verfahren hergestellten Glastafel trapezförmig geschnitten. Feinste kugelige Gasbläschen, ohne Ascherückstände. Hintermalung in der Art von Pietra dura, mit ca. 1 mm dünnen Bergkristall(?)-Scheibchen (ohne Gasbläschen) unterlegt, deren Rückseiten mit Blattgold beklebt sind. Maltechnik gemäss Kap. C im II. Teil der "Ars vitraria experimentalis" von Kunckel. Die Glasplättchen sind einzeln hintermalt, nicht aus einer langen Platte ausgeschnitten.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Was der Rahmen ursprünglich fasste, ist unbekannt. Die Form und Konstruktion stimmt mit mehreren anderen Beispielen überein, die der verwendeten Materialien wegen (Korallen und Perlmutt) als süditalienische Werke gelten und sich manchmal noch in neapolitanischem Besitz befinden (Auktionskatalog Semenzato, Rom 7.10.1988. Nr. 488). Neapolitanische Kunstschreiner haben mit Vorliebe Kabinettschränke und Rahmen mit importierten Hinterglaseinlagen geziert. Ihre Mobiliarstücke waren begehrt und wurden auch gut bezahlt. Die Nürnberger Amelierer, Hans Jakob Sprüngli und wohl noch weitere, haben daher Hinterglasmalereien für diesen Export hergestellt. In seinem kleinen, um 1600–1620 verfassten Traktat, das in Kunckels "Ars vitraria experimentalis" 1679 erstmals erschien, gibt Sprüngli ausdrücklich Rezepte an, wie "Flache Gläser auf Lapis Lazuli und andere Edelgesteine Art zu mahlen und zu zurichten" seien. Im Manierismus, der Komplexität und Überraschungsmomente, Vexierspiele und Kurioses geradezu manisch suchte, sollten diese Kunstgriffe und technischen Schwierigkeiten die Virtuosität des Künstlers hervorheben: sie waren nicht als billigere Imitation gedacht und wurden auch nie so verstanden. Vergleichbare Glaseinlagen weisen, neben PSV_966 (Inv.-Nr. RY M 50) in der Sammlung R.+F. Ryser, auch drei Rahmen in der Lehmann Collection in New York auf (Metropolitan Museum of Art, Inv.-Nrn. 1975,1.2169; 1975,1.2170; 1975,1.2297. Lanmon/Whitehouse 1993. S. 280–283) und zwei weitere Rahmen, einer in der Sammlung Jeannine Geyssant, Paris, der zweite in der Sammlung Wolfgang Steiner (Inv.-Nr. HGS 679) (Steiner 2015, S. 38/39).

Datierung
Um 1600
Zeitraum
1590 – 1620
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Zürich · Kanton Zürich · Schweiz · ? Hinterglaseinlagen und
Napoli · Neapel · Kampanien · Italien · ? Holzarbeit
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1996)

Inventarnummer
RY 852

Bibliografie und Quellen

Literatur

"Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld". Hinterglaskunst von der Antike bis zur Neuzeit. (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 11.8.–12.11.1995) Murnau 1995. S. 136, Kat.-Nr. G 18 (mit vertauschter Kat.-Nr. G 18 statt G 17; Abb.-Nr. richtig).

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 95–97, Kat.-Nr. 42.

Vgl.:

Lanmon, Dwight P. und David B. Whitehouse. Glass in the Robert Lehman Collection. The Metropolitan Museum of Art. New York USA. New York 1993. S. 280–283.

Wolfgang Steiner, Goldglanz und Silberpracht. Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten. Berlin 2015. S. 38/39.

Ausstellungen

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_764
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_764
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 24.01.2012; Elisa Ambrosio 2016