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PSV_696: "Madonna della Palma"
(FR_Romont_VMR_PSV_696_01)

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Titel

"Madonna della Palma"

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1580
Masse
32.7 x 28.7 x 2.5 cm (mit Rahmen); 23.3 x 19.2 cm (im Licht); 25 x 21 x 0.4 cm (Glastafel)

Ikonografie

Beschreibung

In offener, graskarger Landschaft haben sich die hl. Elisabeth und die mit gefalteten Händen betende Muttergottes Maria mit dem Jesuskind vor einem Baum niedergelassen. Das Jesuskind sitzt nackt auf dem blauen Mantel im Schoss Mariä und segnet mit der erhobenen linken (!) Hand, welche die hl. Elisabeth führt, den Johannesknaben, der niederkniend dem Gottessohn die Ehre erweist. Die goldenen Nimben sind in perspektivischer Verkürzung wiedergegeben. Auffallenderweise ist einzig Jesus nicht nimbiert. Im Hintergrund ist unter blauem Himmel mit kompakten weissen Wolken eine unbefestigte Ortschaft mit Türmen und Bäumen vor spitzen Gebirgszügen erkennbar.
Neue schwarze Hinterlegung. Neuer schwarzer Wellleistenrahmen.
Dicke, im Streichverfahren hergestellte, sehr unebene Glastafel, sogar mit Glasspritzern; rauhe Oberfläche mit nadelstichartigen Vertiefungen; die Malseite etwas glatter. Unregelmässig ausgewallte, verwärmte und verdickte Ränder. Viele kleine, teils kugelige, teils längs-spindelförmige parallele Gasblasen. Keine Ascherückstände. Ränder verwärmt.

Iconclass Code
73B8311 · Maria, das Christuskind und Johannes der Täufer (als Kind) mit anderen Personen
73B83111 · Maria, das Christuskind, Johannes der Täufer und Elisabeth
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Farbablösungen (nun gefestigt) und Fehlstellen (Retuschen auf der Unterlage)

Technik

Hinterglasbemalung und Eglomisé (Gewandteile), mit Blattgold (Heiligenscheine) und Blattsilber

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Hinterglasbild ist seitenverkehrt nach dem Stich der "Vergine della Palma" (Palmenmadonna) (um 1520/25) Marcantonio Raimondis (um 1480–1530) gemalt, den er nach einer Raffael (1483–1520) zugeschriebenen Komposition stach, die sich in der "Madonna del Divino Amore" Gianfrancesco Pennis, genannt Il Fattore (um 1488–um 1530), oder Giulio Romanos (1499–1546) widerspiegelt (Neapel, Galleria Nazionale di Capodimonte).
Gerade die namengebende Palme des Mittelgrundes mitsamt dem Stall hat aber der Hinterglasmaler weggelassen und die Seenlandschaft des Hintergrundes durch eine typisierte Ansiedlung ersetzt. Auch die Vergleichsbeispiele nach derselben Vorlage erfuhren in diesen Teilen Variationen (Turin, Museo Civico, Inv.-Nr. V.O. 67-2958; Antwerpen, Museum Mayer van den Bergh; Marseille, Musée Cantini, Latour Nr. 16; Garmisch, Museum Richard-Strauss-Institut; München, Sammlung W. Steiner, HGS 212 [seitenrichtig zur Vorlagengraphik]).
Die unter starker Vergrösserung betrachtete Konturenmalerei beim Jesuskind liess die Punktierungen eines Spolvero erkennen, die bei der Übertragung der genadelten Vorlage entstanden. Dadurch konnte indirekt auch eine üblicherweise nicht sichtbare, aber in Traktaten und Quellen öfters erwähnte Grundierung nachgewiesen werden.
Die charakteristische Form der Wolken und Strichführung weisen auf Südtiroler Provenienz hin, ausserdem wird die Zuordnung zur Tiroler Malschule auch durch die Glasart bestätigt. Selbst der (moderne) Bildrahmen vermag die Unregelmässigkeit der im Streichverfahren hergestellten dicken Glastafelränder nicht zu verstecken. Unebene Glastafeln widerspiegeln das Licht in vielfältiger Brechung, so dass zahlreiche Reflexe auf dem Gemälde entstehen. Bei natürlichem Licht wird der Betrachter daher gezwungen, seinen Standpunkt so lange zu verändern, bis er das Gewünschte ohne Widerschein zu sehen bekommt.

Datierung
Um 1580
Zeitraum
1560 – 1600
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1991)

Inventarnummer
RY 785

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ryser, Frieder. Feststellungen beim Untersuchen von Hinterglasbildern. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1993. S. 61, 66, Abb. 16–17.

"Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld". Hinterglaskunst von der Antike bis zur Neuzeit. (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 11.8.–12.11.1995) Murnau 1995. S. 85, Kat.-Nr. E 8 (mit Vergleichsbeispielen).

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 32f, Kat.-Nr. 9; S. 177–179, Abb. 8 und 9; S. 233–235, Abb. 41.

Jolidon, Yves und Frieder Ryser. Hinterglasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen des Vitromusée Romont. Romont 2006. S. 16/17, Abb. 12 (Abb. in dter und franz. Version seitenverkehrt; in engl. Version korrekt).

Vgl.:

Pettenati, Silvana. I vetri dorati graffiti e i vetri dipinti. Museo Civico di Torino. Torino 1978. S. 32, Kat.-Nr. 31; Taf. 34.

Oberhuber. Ill. Bartsch 1978. S. 89, Nr. 62 (69) (Vorlage).

Steiner, Wolfgang. Hinterglas und Kupferstich. 100 bisher unveröffentlichte Hinterglasgemälde und ihre Vorlagen aus drei Jahrhunderten (1550–1850) / Reverse Paintings on Glass. 100 previously unpublished reverse paintings on glass and the engravings on which they were based, from 1550 to 1850. München 2004. S. 40f, Abb. 5.

Vorlage

Seitenverkehrt nach dem Stich Marcantonio Raimondis (um 1480–1530) "Vergine della Palma" (Palmenmadonna) (um 1520/25), den er nach einer Raffael (1483–1520) zugeschriebenen Komposition stach, die sich in der "Madonna del Divino Amore" Gianfrancesco Pennis, genannt Il Fattore (um 1488–um 1530), oder Giulio Romanos (1499–1546) widerspiegelt (Neapel, Galleria Nazionale di Capodimonte).

Ausstellungen

11.8.–12.11.1995: "Amalierte Stuck uff Glas / Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld" von der Antike bis zur Neuzeit. Murnau, Schlossmuseum.

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_696_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_696
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 2020; Elisa Ambrosio 2016