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PSV_559: Reitergefecht
(FR_Romont_VMR_PSV_559)

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Titel

Reitergefecht

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
Um 1780
Masse
34 x 43.3 x 2.6 cm (mit Rahmen); 27.3 x 36.5 cm (im Licht); 29 x 38.2 x 0.18 cm (Glastafel)

Ikonografie

Beschreibung

Das Gefecht zeigt im Vordergrund einen von links heransprengenden Reiter auf einem braunen Pferd. Der blonde, bärtige Kriegsmann mit breitkrempigem Hut hat mit der Rechten eben einen Schuss aus seiner Pistole abgegeben, aus welcher Feuer und dichter Pulverqualm aufsteigt. Er hat den rechts auf einem Apfelschimmel sitzenden gepanzerten Reiter im Visier, der sein Pferd zurückreisst. Unter den Hufen beider Pferde liegt in rotem Wams und Brustpanzer bereits ein zu Boden gesunkener Toter, aus dessen Hand der Säbel geglitten ist. Im Mittelgrund wendet sich links ein weiterer Reiter in weissem Wams und heller Rüstung mit dem Säbel in der Hand zu einem ihn verfolgenden Schimmelreiter zurück. Im Hintergrund sind zwischen Rauchschwaden behelmte Köpfe des Fussvolkes sichtbar, das mit Piken nach links zieht. Rechts verdeckt ein brauner steiler Hang mit kargem Gebüsch den Blick in die Tiefe.
Der braune profilierte Originalrahmen besitzt eine helle Innenleiste. Hinterlagebrettchen ursprünglich mit Holznägeln befestigt. Alte Papierunterlage aus zusammengeklebten, geschwärzten Büttenpapier-Blättern.
Im Zylinder-Blas-Verfahren hergestellte Glastafel mit wenigen, gleichgerichteten spindelförmigen Gasbläschen. Oberfläche glatt. Ränder geschnitten.

Iconclass Code
45H3 · Schlacht
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Farbablösungen und Fehlstellen. Teilweise verblasst. Von den ursprünglichen Holznägeln für die Befestigung des Hinterlagebrettchens sind noch die Löcher im Rahmen sichtbar.

Technik

Hinterglasmalerei in sehr dünnschichtigem Auftrag; Nass-in-Nass-Malerei, alla prima. Lichter und Schatten zuletzt gemalt. Negativ-Effekt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Für die Zuweisung an die Innerschweizer Schule hat Frieder Ryser neben maltechnischen Gründen auch das Glasformat als Argument herangezogen (Ryser 1991. S. 346). In der Familie der Suter von Beromünster sind im 18. Jahrhundert Glaser nachweisbar (Jolidon 2006. S. 18–20, basierend auf Staffelbach 1951).
Die stilistischen Vergleiche des Reitergefecht-Bildes mit gesicherten Werken der Beromünsterer Cornel Suter Vater (Beromünster 1733–1818 Beromünster) und Sohn (Beromünster 1757–1845 Luzern), aber auch die Farbpalette mit der Vorliebe für erdige Farbtöne verleihen der Zuschreibung an einen dieser beiden Hinterglasmaler eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit. Die Forschung hat seit Staffelbach (1951, bis zur Fensehsendung Kunst&Krempel 2011, betreffend signierte Hinterglasbilder mit Szenen aus dem Leben Ludwigs des Heiligen, in Privatbesitz) Cornel Suter dem Älteren (genannt der "alt Güggel") eher die "primitiveren, volkskunstmässigen Bilder" zugeschrieben, dem Jüngeren jedoch die "besser und sorgfältiger ausgeführten" zugewiesen. Beweiskräftige Bildbelege mit eindeutiger Signatur oder quellenkundlich nachweisbare Argumente für diese Unterscheidung stehen jedoch noch aus. In der kompakten Haargestaltung und dem unsicheren Stand der Figuren bestimmter, vielleicht etwas weniger dünnschichtig gemalter Hinterglasmalereien, vorwiegend mit Genreszenen, lässt sich immerhin eine Gruppe erkennen, die einer Hand zuzuschreiben sind. Aus obgenannten Gründen wird für diese als Autor bis auf neuere Erkenntnisse Cornel Suter d. J. bevorzugt.
Deutlich erkennbar bleiben beim Reitergefecht ohnehin die direkte maltechnische Beeinflussung der jüngeren Beromünsterer- durch die ältere Surseer-Malschule und ihre stilistische Abhängigkeit.
Die bisher nicht identifizierte Vorlage darf man sich in der Art der Schabblätter mit den kleinen Reiterschlachten Georg Philipp d. Ä. Rugendas, Stecher und Verleger (1666–1742) vorstellen, die sehr beliebt und gut verbreitet waren. Die Einfachheit im Ablauf des Geschehens weist Ähnlichkeiten mit den Darstellungen der Blätter "Reiter und Gefechte" der Folge A und B auf. Schlachtenszenen dieser Art waren in der Folge der Türkenkriege, besonders nach der zweiten Türkenbelagerung der Stadt Wien 1683, in weiten Teilen Europas sehr beliebt und als Wandzier zahlreicher Bürgerhäuser zu finden.

Datierung
Um 1780
Zeitraum
1770 – 1790
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

R.+F. Ryser (1985)

Inventarnummer
RY 652

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auktionskatalog 312 Nagel Stuttgart 1985. S. 287/288 (mit Abb.) Nr. 4106.

Ryser, Frieder. Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas von der Antike bis zum 18. Jahrhundert. München 1991. S. 189, Abb. 214; 194; 346, Abb. 214.

Ryser, Frieder. Reverse Paintings on Glass: The Ryser Collection. (Ed. and transl. by Rudy Eswarin). (Exhibition Catalog Corning, The Corning Museum of Glass 25.4.–18.10.1992) Corning, New York 1992. S. 86, Abb. 54; 152, Nr. 54.

Jolidon, Yves und Frieder Ryser. Hinterglasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen des Vitromusée Romont. Romont 2006. S. 71, Abb. 65.

Degradation an Hinterglasmalerei – Vergleichende materialtechnische Untersuchungen und Klassifizierung der Schadensbilder an Hinterglasgemälden des 18. Jahrhunderts. (HKB-Forschungsbericht Nr. 8) Bern 2012. S. 6, Abb. 1; 16/17, Abb. 4; 44–47, Abb. 40–48; 87.

Vgl.:

Staffelbach, Georg. Geschichte der Luzerner Hinterglasmalerei von den Anfängen bis zur Gegenwart. (Luzern. Geschichte und Kultur) Luzern 1951.

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs. L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000.

Jolidon, Yves. hinter Glas. Hinterglasgemälde und Glasmalereien in der Sammlung Dr. Edmund Müller. (Kostbarkeiten aus dem Dolderhaus in Beromünster, Heft 8) Beromünster 2006.

Ausstellungen

25.4.–1.10.1992: Reverse Paintings on Glass: The Ryser Collection. Corning, New York, The Corning Museum of Glass.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_559
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_559
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 2010; Elisa Ambrosio 2016