Die Szene der versuchten Verführung Susannas durch die Ältesten-Richter spielt sich nach dem deuterokanonischen Kapitel Daniel 13 in einer ummauerten Gartenanlage mit reliefierter Urne ab. In der Bildmitte sitzt die Gattin Jojakims auf einem mit blauem Mantel bedeckten Sessel. Sie ist bis auf ein über ihren Schoss gelegtes weisses Tuch nackt. Ihr von langem Blondhaar gerahmtes Haupt ist mit Perlen geschmückt. Den Blick flehentlich zum Himmel erhoben erleidet sie den Angriff der beiden Alten, von denen der links kniende ihren Arm erfasst und küsst. Von hinten nähert sich rechts der zweite Richter, ergreift ihre linke Hand und führt Stillschweigen heischend den Finger an seine Lippen. Im Vordergrund liegt links auf weissem Tuch eine offene gebuckelte Silber-Pyxis mit vergoldeter Innenseite. Aus einem bronzenen Delphin, auf dem eine Amorfigur mit Pfeilbogen reitet, spritzt am rechten Bildrand Wasser in das runde Brunnenbecken, in dem Susanna eben ihr Bad nehmen wollte. Den Blick in die Tiefe hemmen links und rechts Teile einer grossen Palastarchitektur und hinter Susanna der grosse Baum, dessen Identifizierung den Alten zum Verhängnis werden sollte.
Geschwärztes Unterlagepapier, wohl neu. Der originale Rahmen mit einfacher flacher vergoldeter Leiste, die Ecken auf Gehrung geschnitten. Hinterlagebrett neu.
Glastafel im Zylinder-Blas-Verfahren hergestellt. Ränder geschnitten und teilweise gekröselt. Oberfläche leicht wellig, wenige Schlieren, mit gleichgerichteten spitz-spindelförmigen Gasbläschen und einigen Ascherückständen.
Keine
J. P. V. E. (Unten rechts monogrammiert)