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BE_9372: Wappenscheibe Gabriel von Wattenwyl und Hans Franz Steiger
(BE_Holligen_Schloss_Wattenwyl_Steiger)

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Titel

Wappenscheibe Gabriel von Wattenwyl und Hans Franz Steiger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1634
Masse
29 x 20.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen des Gabriel von Wattenwyl und Hans Franz Steiger befinden sich vor farblosem Grund über der Schrifttafel, welche die Stirnseite des gefliesten Podiums ziert. Auf diesem erhebt sich hinter den Wappenschilden eine zweiachsige Rahmenarchitektur. Sie besteht aus verschiedenfarbigen Säulen und Pfeilern und einem darauf fussenden roten Gebälk. Die beiden darüber angebrachten blauen Gläser sind möglicherweise original. In diesem Falle wäre hier das Gebälk nicht mit Fruchtschalen geschmückt gewesen.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Gabriel von Wattenwyl, Hans Franz Steiger

Inschrift

Jr: Gabriel Von Wattenwÿl: der / Zÿtt LandtVogt Zů Morsee: vnd Jr: Hans / Frantz Steiger. LandtVogt Zu Newis. / Vnd FreÿHerr Zů Roll: Anno: 1634:

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Helmzier von Wattenwyl und den anschliessenden Kapitellen neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe; rückseitig die eingeritzte Brandmarke "2" auf mehreren Gläsern sowie die Brandmarke "9" auf einem Glas (Balken).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Im Schloss Holligen befinden sich elf weitgehend analog komponierte und in den Massen übereinstimmende Freundschaftsscheiben aus den Jahren von 1632 bis 1634. Sie enthalten jeweils die Wappen zweier aus Berner Familien stammender Stifter. Davon entstanden diejenigen mit den Wappen Stürler/Wurstemberger und Tillier/Archer 1632, diejenigen mit den Wappen Ryhiner/Dick, Berseth/Baumgarter, Fellenberg/Kohler und Kirchberger/Tillier 1633 sowie diejenigen mit den Wappen von Bonstetten/von Diesbach, von Erlach/Michel, Morlot/von Graffenried, Steiger/Manuel und von Wattenwyl/Steiger 1634. Im Bernischen Historischen Museum gibt es drei weitere zu diesem Zyklus gehörende Werke. Davon wurden zwei 1632 von Marquard Zehender dem Älteren und Franz Güder sowie Marquard Zehender dem Jüngeren und Martin Fels gestiftet (BE_1568, BE_1569, BHM Bern, Inv. 58084, 58085). Das dritte von 1634 zeigt die Wappen von Hans Franz von Luternau und Franz Ludwig von Graffenried (BE_6414, BHM Bern, Inv. 4988). Schliesslich gesellt sich dazu die verschollene, durch eine Aufnahme dokumentierte Scheibe von 1632 mit den Wappen des (Hans) Rudolf Zehender und des Wilhelm Fels (SNM Zürich, Foto-Neg. 96568). Mehrere der angeführten Glasgemälde besitzen in der oberen Zone Ergänzungen (vor allem in Form blauer Gläser). Wie im Falle der Wappenscheibe Morlot/von Graffenried dürften bei den meisten von ihnen an deren statt ursprünglich zwei Fruchtschalen dargestellt gewesen sein. In der Komposition heben sich die fünf Glasgemälde von 1632 zwar leicht von denjenigen beider folgender Jahre ab, indem ihre Inschriftentafeln reich mit Rollwerk verziert sind und nicht die ganze Scheibenbreite einnehmen. Weil sie in den Massen sowie im Stil und Schriftcharakter mit den übrigen Stücken übereinstimmen, darf man aber auch sie zu diesem Zyklus zählen. Bislang konnten aus den Quellen keine Hinweise zur Beantwortung der Frage gewonnen werden, wohin derselbe gestiftet wurde. Als Bestimmungsort in Betracht ziehen darf man aber das Schloss Holligen selbst. Man kann sich nämlich fragen, ob Abraham Wurstemberger 1631 als neuer Besitzer des Schlosses dieses baulich verändert und im Anschluss daran von Freunden, Kollegen und Verwandten Fenster und Wappen erbeten haben könnte. Mit Beat Ludwig Wurstemberger ist unter den Stiftern zumindest ein Mitglied seiner Familie vertreten. Ob und, wenn ja, in welcher Weise die zahlreichen übrigen Wappeninhaber mit ihm verbunden waren, liess sich bislang allerdings nicht klären. Im Schriftcharakter (Inschrift mit reichem Schnörkelwerk) und in der Gestaltung von Wappen und Helmdecken erinnern die Scheiben an Abraham Sybolds monogrammiertes Glasgemälde von 1624 für Johann Jakob Heimberg im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431). Man darf Hans Lehmann deshalb folgen, wenn er Sybold als Schöpfer dieser Serie betrachtet.

Gabriel von Wattenwyl (1592–1660), der Sohn Johanns (1541–1604) und der Magdalena Nägeli,war ab 1621 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, 1630–1636 Landvogt von Morges, ab 1639 Angehöriger des Kleinrats sowie 1645–1649 und 1651–1657 Venner. Er ging drei Ehen ein, 1611 mit Johanna Magdalena von Luternau, Tochter des Hieronymus, 1627 mit Katharina von Erlach, Tochter Johann Rudolfs, und 1629 mit Salome Thormann, Tochter des Burgdorfer Schultheissen Georg Thormann (HLS 13/2014, S. 290). Hans Franz Steiger (1597–1637), der Sohn von Johannes Steiger und Margaretha Tscharner, war Freiherr von Rolle, Herr zu Rosey, Kommandant der Reiterei der waadtländischen Edellehen und 1629–1635 Landvogt zu Nyon (Neuss). Er heiratete 1622 Maria Johanna Tillier, die Tochter Johann Antons und der Katharina von Wattenwyl (HBLS 6/1931, S. 520; Kessel 2015). Verschollen ist seine Wappenscheibe, die er 1626 in die Kirche von Rolle gestiftet hatte (Bissegger 2012, S. 298).

Datierung
1634
StifterIn

Wattenwyl, Gabriel von (1592–1660) · Steiger, Hans Franz (1597–1637)

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hans Lehmann, Sybold, Abraham, in: Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 32/1938, S. 359 (Abraham Sybold).

Vgl.

Paul Bissegger, Les Monuments d'art et d'histoire du canton de Vaud. Tome VII: Rolle et son district, Bern 2012.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5292&main_person=I10815; 11.11.2015].

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Holligen_Schloss_Wattenwyl_Steiger
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Turmstiftung Schloss Holligen

Inventar

Referenznummer
BE_9372
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema