Forschung
Weil die Scheibe sich stilistisch in die Zeit um 1583 datieren lässt, darf man annehmen, dass ihre Inschrift mit dem Stifternamen und der Jahreszahl korrekt ergänzt ist. Sie dürfte demnach 1583 vom Burgdorfer Schultheissen David von Römerstal in Auftrag gegeben worden sein.
Der 1583 an der Pest verstorbene Stifter war der Sohn des Georg von Römerstal, der den Berner Zweig dieser Familie begründet und in Bern vor der Reformation als Chorherr gewirkt hatte. David wurde 1566 Mitglied des Grossen Rats zu Bern. 1570 trat er dem Kleinen Rat bei und wurde Landvogt zu Trachselwald. Von 1578 bis zu seinem Tod 1583 amtete er als Schultheiss zu Burgdorf (HBLS 5/1929, S. 666; Michel 1961, S. 83).
Der schwarze Zargenkranz entlang des inneren Arkadenrandes wurde von Berner Glasmalern in den 1580er Jahren häufig als Schmuckmotiv verwendet. Beispiele dafür bieten in den 1580er Jahren entstandene Werke wie beispielsweise Entwürfe des Berner Reissers Niklaus von Riedt (Hasler 1996/97, Bd. 1,Kat.-Nrn. 266, 280, 281) oder mehrere Scheiben im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1918, 1926, 4983, 11577 etc.). Unter diesen Scheiben dürfte diejenige Konrad Vogts von 1582 (Inv. 11577) aufgrund ihrer stilistischen und kompositorischen Nähe zu Römerstals Stiftung vom gleichen Glasmaler wie diese stammen. Um wen es sich dabei handelt, liess sich bislang nicht klären.
Datierung
1583 (?)
StifterIn
Römerstal, (David?) von, Schultheiss Burgdorf?
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 2001 Rittersaalverein, Burgdorf (Ankauf)
Vorbesitzer*in
Bis 2001 Fritz M. Kummer, Kilchberg
Inventarnummer
Inv. 32.272