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BE_2920: Figurenscheibe Daniel Lerber mit der Justitia
(BE_Münchenbuchsee_refK_Lerber)

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Titel

Figurenscheibe Daniel Lerber mit der Justitia

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1630
Masse
66.8 x 50.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild zeigt die mit verbundenen Augen Richtschwert und Waage in ihren Händen haltende Justitia. Die in ein langes violettes Gewand und eine blaue Tunika gehüllte Tugendgestalt steht im Vordergrund einer gebirgigen Landschaft mit einer Stadt am Seeufer. Sie wird von einer roten Säulenarkade umrahmt, an die sich seitlich je ein schmaler Durchgang anschliesst. Am Scheitel der vornehmlich in den Farben Rot, Blau und Violett gehaltenen Bogenarchitektur befindet sich in einer Rollwerkkartusche ein Sinnspruch auf die Gerechtigkeit. Den Scheibenfuss füllt die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift. Ihr zentral vorgestellt ist das in eine ovale Kartusche gesetzte Wappen Daniel Lerbers.

Iconclass Code
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Daniel Lerber

Inschrift

Hr: Daniel Lerber Seck / elmeister Tütschen lands vnd des Klei / nen Rhatts der Statt Bernn. Ano 1630. Ein wÿser Rhatt vnd Grechtigkeit / Behüttet Land vnd Lüdt vor leidt.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Glasstücke in den beiden oberen Ecken sowie je ein weiteres in der linken Aussensäule (daran anschliessend ein altes Flickstück) und rechts in der Landschaft neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt weniger Sprungbleie sowie an Stelle der heutigen Ergänzungen alte Flickstücke bzw. eine Lücke); mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen Gemäss den Amtsrechnungen Münchenbuchsees fanden in der Kirche vor 1800 mehrere Restaurationen und Erneuerungen von Fenstern statt. Darin ist u. a. eine Fenster betreffende Zahlung im Jahre 1611/12 dokumentiert (Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Um 1880 kam es zu einer durch den Berner Grossrat Friedrich Bürki finanzierten Restaurierung der Glasgemälde in der Kirche Münchenbuchsee (Rahn 1883, S. 299). 1900/01 Restauration der Glasgemälde im Chor der Kirche durch Emil Gerster in Lyss. Diese Restauration kam im Mai 1901 zum Abschluss (Jb. Schw. Ges. f. Erh. hist. Kdm. 1900, S. 23).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

1630 wurde die Kirche Münchenbuchsee neu ausgestattet. Damals stiftete Landvogt Hans Dick eine Holzkanzel und einen Abendmahlstisch aus Sandstein. Gleichzeitig wurde ein neues Gestühl eingerichtet. Zu dieser Neuausstattung gehörte ebenfalls Lerbers Scheibenstiftung.

Daniel Leber (1569–1648) war der Sohn des Urs und der Brigitte Rohrer. Er wurde in Bern 1596 Gross- und 1608 Kleinrat sowie 1598 Rathausammann, 1601 Landvogt von Trachselwald, 1610 Landvogt von Lenzburg und 1618 Bauherr vom Rat. Von 1627–1634 und von 1639–1646 bekleidete er das Amt des Deutschseckelmeisters, dazwischen wirkte er 1635–1639 als Venner zu Gerbern. Als Gesandter Berns nahm er an mehreren Tagsatzungen teil. Seit 1590 war er mit Margaretha von Werdt verheiratet, der Tochter des Kleinrats Lienhard (HLS 7/2008, S. 786). Als Landvogt zu Lenzburg ist Daniel Lerber in einem Bildnis dokumentiert (Jahrbuch BHM Bern 1932, S. 96). Von Daniel Lerber gibt es drei Glasgemälde in Berner Kirchen, eines von 1630 in derjenigen von Münchenbuchsee, eines von 1638 in derjenigen von Oberwil bei Büren und eines von 1643 in derjenigen von Unterkulm im Kanton Aargau (Hasler 2002, Kat.-Nr. 161). Eine weitere Scheibe von ihm, die er als Seckelmeister 1640 stiftete, ist im Besitz des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 25395). Verschollen sind drei weitere Glasgemälde Lerbers. In Auftrag gegeben wurden diese von ihm 1596 (Kat. Helbing 1910, Nr. 210), 1630 für das Pfrundhaus von Thunstetten (Kasser 1909, S. 128, 383) sowie 1634 (SNM Zürich, Foto Neg. 22316). In der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums sind zudem drei Risse zu Wappenstiftungen Lerbers erhalten (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 55, 73, 355).

Die stilistische Verwandtschaft von Lerbers Stiftung zu den 1624 entstandenen, von Abraham Sybold signierten Glasgemälden der Gemeinde Oberwil in der Kirche Oberwil und des Johann Jakob Heimberg im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lässt den Schluss zu, dass auch sie von diesem Berner Meister stammt.

Laut Thormann und von Mülinen war Lerbers Glasgemälde 1896 über den drei Wappenfragmenten aus der Berner Standesscheibe eingesetzt. In gleicher Weise sah sie Hans Lehmann 1912, und zwar in einem Chorfenster (so dokumentiert im Foto 12214, SNM Zürich).

Datierung
1630
StifterIn

Lerber, Daniel (1569–1648), Seckelmeister

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Münchenbuchsee. Die Unterhaltspflicht der acht 1907 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 46, 61.

Jahrbuch Schweizerische Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler (Jb. Schw. Ges. f. Erh. hist. Kdm.) 1900.

Mitteilungen. III. Kleinere Nachrichten aus den Kantonen, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 3/1901, S. 219.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 14/1912, S. 299.

Hans Lehmann, Sybold, Abraham, in: Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 32/1938, S. 359 (Abraham Sybold).

Vgl.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: ders., Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Wien 1883.

Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler 1900.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. 19, 1909.

Hugo Helbing München, Auktionskatalog Sammlung J. Bossard, Luzern 4.–12. Juli 1910.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. A 133, 12214 (Chor; Abraham Sybold)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Münchenbuchsee_refK_Lerber
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Münchenbuchsee-Moosseedorf
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Münchenbuchsee. Die Unterhaltspflicht der acht 1907 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_2920
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema