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BE_1554: Wappenscheibe Franz Ludwig von Erlach
(BE_Bern_BHM_2607)

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Titel

Wappenscheibe Franz Ludwig von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1626
Masse
30.3 x 19.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Franz Ludwig von Erlach ist von einem grünen Lorbeerkranz eingefasst und auf einen marmornen Fliesenboden gesetzt. Es schwebt im Zentrum einer dreiachsigen, perspektivisch verkürzten Hallenarchitektur, die den Blick in eine Berglandschaft freigibt. Getragen wird die Halle von Säulen und Pfeilern, über denen sich ein violettes Gebälk hinzieht. Darauf ruht ein grüner, mit Oculi besetzter Bogen. Unter diesem hat sich ein hornblasender Engel auf der Gebälkkartusche niedergelassen. Am Scheibenfuss befindet sich die erneuerte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48C7352 · Horn, Trompete, Kornett, Posaune, Tuba
Iconclass Stichworte
blasen · Engel · Horn · Kornett · Posaune · Trompete · Tuba
Heraldik

Wappen Franz Ludwig von Erlach

Inschrift

[Hr. Franz Ludwig von Erlach, / Freiherr zu Spiez vnd des Raths / der Statt Bern 1626] (die ergänzte Inschrift eingeklammert).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Gläser in der Fusszone und das Eckstück oben rechts neu ergänzt; ein kleiner Ausbruch in der Engelskopfkartusche oben; zahlreiche Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Franz Ludwig von Erlach (1575–1651), Sohn des Johann Rudolf (1547–1578), war Freiherr zu Spiez und Oberhofen sowie Herr zu Schadau und Bümpliz. Nach einer Studienreise, die ihn nach Padua, Venedig und Rom führte, wurde er 1595 in Bern Stubengeselle zu Schmieden. Seit 1596 sass er im Bernischen Grossen Rat, 1604–1610 amtete er als Schultheiss zu Burgdorf, seit 1611 als Kleinrat und 1628 als Venner zu Schmieden. 1629–1651 hatte er jedes zweite Jahr das höchste Amt des Schultheissen von Bern inne. Franz Ludwig von Erlach war auch Generaloberst der bernischen Truppen und häufig auf Gesandtschaftsreisen, beispielsweise nach Ensisheim (zum Markgrafen von Baden-Durlach), nach Turin (zum Herzog von Savoyen) oder nach Paris (zu König Ludwig XIII.). Er war zweimal verheiratet: seit 1594 mit Salome Steiger (1575–1612), Tochter des Schultheissen Johann Steiger (1518–1581) und der Magdalena Nägeli, sowie seit 1613 mit Johanna von Graffenried (1595–1671), der Tochter des Kaspar, Herrn zu Gerzensee, und der Johanna von Luternau. Franz Ludwig war Vater von mindestens 29, vielleicht 35 oder 36 Kindern. Auf der in seinem Auftrag zwischen 1636 und 1650 angefertigten Wappentafel aus der Schlosskapelle Spiez im Bernischen Historischen Museum sind mit seinem Wappen und denjenigen seiner beiden Frauen die Wappen von 29 seiner Söhne und Töchter festgehalten. Franz Ludwig von Erlach wurde in der Kirche von Spiez beigesetzt (HBLS 3/1926, S. 60; von Erlach 1989, S. 170–215, 224; HLS 4/2005, S. 255). Im Festsaal von Schloss Spiez hat sich ein Bildnis Franz Ludwig von Erlachs und seiner beiden Frauen erhalten (von Erlach 1989, Abb. S. 200f.). Als Burgdorfer Schultheiss stiftete Franz Ludwig von Erlach mehrmals Scheiben in Kirchen, nämlich 1605 nach Jegenstorf sowie 1608 nach Kirchberg und Einigen. Eine Scheibe von Erlachs aus dem Jahr 1605 befindet sich in der Sammlung Reding in Schwyz (SZ_29, Meyer 1978, S. 368, Nr. 40). Das Bernische Historische Museum besitzt ein Glasgemälde des Stifters von 1626 (BE_1554, BHM Bern, Inv. 2607). Eine weitere Scheibe von Erlachs, datiert 1627, wird in unbekanntem Privatbesitz aufbewahrt (von Erlach 1989, Farbabb. S. 229), ebenso diejenigen, die er 1630 für das Pfrundhaus in Thunstetten (Kasser 1909, S. 128, 383) sowie 1631 (Keller 1946, S. 182) und 1635 (Kat. Stuker 1980, Nr. 6566) in Auftrag gab. Die von ihm 1610 ins Schützenhaus von Burgdorf geschenkte Scheibe befindet sich heute im dortigen Museumsdepot des Kornhauses (BE_6800, Inv.-Nr. 4. 277). Eine Gedenkscheibe von Erlachs aus der Schlosskirche Spiez von 1676 ist im Besitz des dortigen Schlossmuseums (BE_1074, Inv.-Nr. 0319). Mit ihrem Landschaftshintergrund erinnert die Scheibe Franz Ludwig von Erlachs an verschiedene im Laufe der 1630er Jahre in der Berner Werkstatt Abraham Sybolds ausgeführte Glasgemälde wie zum Beispiel die Scheibe Hans Rudolf Steigers im Bernischen Historischen Museum von 1634 (BE_1570, BHM Bern, Inv. 421) oder das um 1630/40 entstandene Glasgemälde Hans Ludwig von Erlachs in der Kirche Wichtrach. Weil sie sich stilistisch gut in diese Werkgruppe einfügen lässt, darf man davon ausgehen, dass auch sie bei Abraham Sybold in Auftrag gegeben wurde. Diese Zuschreibung stimmt mit der Vermutung überein, wonach von Erlachs Stiftung von der gleichen Hand stammen soll wie die qualitativ freilich um einiges bessere Heimberg-Scheibe im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431; Jahresbericht BHM Bern 1896). Auch Heinz Matile (Inv.-Register Scheiben, BHM Bern) wies die Scheibe einer Gruppe von Werken zu, die er "provisorisch" unter Abraham Sybold zusammenfasste.

Datierung
1626
StifterIn

Erlach, Franz Ludwig von (1575–1651)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum Bern (Ankauf in Bern)

Inventarnummer
BHM 2607

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahres-Bericht des Historischen Museums in Bern pro 1896, Bern 1897, S. 22f., 48.

Hermann Kasser, Katalog des Historischen Museums in Bern (4. Aufl.), Bern 1897, S. 163.

Vgl.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 19/1909.

Hans Gustav Keller, Einigen. Die Geschichte einer bernischen Dorfkirche im Rahmen der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung, Thun 1946.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe, Bd. I: Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktiionskatalog 190–201, 13.–29. November/4.–6. Dezember 1980.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9560 (Hans Jakob Dünz, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_2607
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum Bern (Ankauf in Bern)

Inventar

Referenznummer
BE_1554
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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