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BE_805: Wappenscheibe Benedikt (Bendicht) von Erlach
(BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_B)

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Titel

Wappenscheibe Benedikt (Bendicht) von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1586
Masse
32 x 20.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum ist das Vollwappen des Benedikt (Bendicht) von Erlach vor gefiedertem Damastgrund dargestellt. Es befindet sich in einer ovalen Rollwerkkartusche, zu deren Seiten die weiblichen Personifikationen des Glaubens und des Gesetzes auf Podesten stehen. Die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift am Scheibenfuss halten zwei Putten, wovon jenem links eine Schlange am Kreuz und ein Schild sowie jenem rechts ein Kreuz und Bücher als Attribute beigefügt sind. Ein weiterer Putto erscheint vor dem Pfeiler in der Ecke oben links. Der Bogen, den er in der Hand hält, spielt auf die rechts von ihm festgehaltene Jagdszene an. Nicht mehr erhalten ist der durch ein Flickstück ersetzte Putto auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Scheibe bildet das Pendant zu derjenigen des Ludwig von Erlach.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
44G01 · Symbole und Allegorien des Gesetzes; Ripa: Legge, Legge civile
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Benedikt (Bendicht) von Erlach

Inschrift

Houptman Bendi / cht von Erlach. Altt / Gubernator zů Aellen / ⋅ 1586 ⋅.
FIDES, GSATZ.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein altes Flickstück in der Ecke oben rechts; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert sowie in den Fenstern neu angeordnet.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und grünes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe war bis 1971 im Chorfenster s II eingesetzt. Ihr für die Fenstergrösse in Jegenstorf kleines Format spricht dafür, dass sie 1586 nicht für die Kirche, sondern zusammen mit der formal und stilistisch gleich gearbeiteten Scheibe von Benedikt von Erlachs Bruder Ludwig für das Schloss Jegenstorf geschaffen wurde. Dieses befand sich damals im Besitz von deren Vater Wolfgang.
Die Glasgemälde der Gebrüder von Erlach lassen sich nicht mit Sicherheit einem bestimmten Glasmaler zuweisen. Enge stilistische Abhängigkeiten unter den zahlreichen, zu dieser Zeit in Bern arbeitenden Glasmalern und die geringe Zahl der gesicherten Werke erschweren die Einordnung der damals dort entstandenen Wappenscheiben.

Benedikt von Erlach (1545–1604), der Sohn des Herrn zu Jegenstorf Wolfgang (1512–1596) und der Katharina von Diesbach sowie der Bruder Ludwigs, wurde 1575 Mitglied des Grossen Rats in Bern, 1577 Gubernator zu Aigle und 1589 Landvogt zu Nyon. 1598 ernannte man ihn zum Kleinrat (HBLS 3/1926, S. 61).

Datierung
1586
StifterIn

Erlach, Benedikt von (1545–1604)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 69, Nr. 24.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 20.

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 37, 48 (Hans Huber).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 80.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 485.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.37 (+c); SNM Zürich, Neg. 8957 (Hans Huber)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_B
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_805
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016