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BE_674: Standesscheibe Bern
(BE_Kirchenthurnen_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1673
Masse
49.5 x 37 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Zwei auf dem Podium stehende Löwen mit Zepter bzw. Schwert in den Vorderpranken halten die beiden in Rollwerkkartuschen gesetzten und bekrönten Bernschilde. Diese fussen auf der Tafel mit dem Stiftungsjahr, die dem Podium vorgesetzt ist. Hinter Wappen und Löwen erheben sich vor blauem Grund zwei hellbraune Rahmenpfeiler und zwei nach innen versetzte bräunlichrote Rundpfeiler.
Das Glasgemälde ist ähnlich komponiert wie Güders Scheiben für Bern und Samuel Frisching von 1674 in der Kirche Langnau.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
44B191 · Krone (als Symbol der obersten Gewalt)
44B192 · Zepter, Herrscherstab (als Symbol der obersten Gewalt)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Krone · Loewe · Saeugetier · Stab · Stecken · Zepter
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

1673.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das dunkelblaue Glasstück oben in der Mitte und die am oberen Rand rechts daran angrenzenden zwei kleinen Zwickelstücke sowie der Oberteil des linken Löwen neu ergänzt; ein altes Flickstück hinter dem linken Löwenkopf; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1880 Johann Heinrich Müller, Bern: Müller setzte damals vermutlich Ergänzungen und Sprungbleie ein (von Mülinen 1883).
Beginn 20. Jahrhundert (vgl. Scheibe Amtsleute Kirchenthurnen).
2011 Ursula Knoblauch, Bern-Gümligen: Reinigung, Einsetzen zusätzlicher Sprungbleie und Nachlöten einzelner Bleistellen, Anbringen neuer Randbleie und Montage in Metallrahmen.

Technik

Farbloses Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wie die Wappenscheiben in der Kirche ursprünglich angeordnet waren, lässt sich nicht mehr sicher rekonstruieren. Von Mülinens Beschreibung von 1883 lässt einiges unklar. Die Berner Standesscheibe und die Scheibe des Seckelmeisters Fischer waren sicher für das zentrale Chorfenster bestimmt. Sie sind beide etwas grösser als die vier Vennerscheiben, welche die beiden seitlichen Fenster schmückten. Die Scheibe Wurstemberger befand sich nach der Beschreibung von Mülinens auch im Chor, wohl im zweiten südlichen Chorfenster. In den vier Fenstern des Schiffes waren die zwei Scheiben von Erlach, die Scheibe von Wattenwyl, die Scheibe Hopf sowie die Scheibe von Kirchenthurnen angebracht (vgl. von Mülinen 1883). Bereits 1906 befanden sich alle zwölf Scheiben im zentralen Chorfenster (vgl. Kasser 1906).

Anhand der Seckelmeisterrechnung von Oktober 1673 (Staatsarchiv Bern, Sign. B VII)lassen sich die Scheiben Berns und von dessen Amtmännern in Kirchenthurnen Hans Jakob Güder zuweisen: "Den 25sten dito Lt. befälchs bezahlt H. Johann Jacob Güder dem glaßmaler für mghrn und mhrn der Venneren Ehrenwapen in die Kirchen um Gsteyg, Beattenberg und Thurnen 236 Pfd. 13 Sch. 4 d.".
Ähnlich gestaltete Bernscheiben Güders gibt es in den Kirchen von Langnau (1674), Leissigen (1675), Hasle (1678) und Hilterfingen (1689).

Datierung
1673
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 170.ç

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 91.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute, II. Mittelland, 1. Zwischen Aare und Stockhornkette, Bern 1906, S. 106f.

L.S. von Tscharner, Aus der Vergangenheit der Kirche von Thurnen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 10/1914, Heft 3, S. 232.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Verzeichnis der Glasgemälde in der Kirche zu Kirchenthurnen mit beigefügter Schatzung, ausgestellt von Hans Lehmann am 3.6.1912 (Kopie in den Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern; hier die Scheibe von Lehmann Hans Jakob Güder zugewiesen).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9873 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Kirchenthurnen_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Thurnen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_674
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema