Bestelltes Bild

BE_670: Wappenscheibe Christian von Graffenried
(BE_Sumiswald_refK_GraffenriedC)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Christian von Graffenried

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Leupold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1740
Masse
42. x 33.5 cm im Licht
Standort
Lage
n III (modernes Emporenfenster)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

In einer Rokoko-Kartusche erscheint der von Herkules und einem Löwen gehaltene Wappenschild des Christian von Graffenried. Der auf einen blauen Teppich gesetzte Schild steht auf der grossflächigen, schwarzgrundigen Rokokokartusche mit der gelben Stifterinschrift.
Die Scheibe ist oben stark beschnitten, so dass das Oberwappen von Graffenrieds nur noch in Ansätzen vorhanden ist.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
94L · die Geschichte von Herkules (Herakles)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Christian von Graffenried

Inschrift

Herr Christian von Graffenried / deβ Grossen Rahts HochLoblichen / (L)ands Bern wie auch Diser Zeit Ruhmlich / (re)gierender Landtvogt Auf Sumiswald A / 17 40.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines Zwickelstück in der Inschrift (beim Wort "Graffenried") neu ergänzt (das Foto 8326 des SNM Zürich zeigt diese Ergänzung noch nicht); die Scheibe an den beiden Seitenrändern leicht und oben stark beschnitten; die blaue Schmelzfarbe z. T. abgelöst; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1814: Damals Reparaturen an gewissen Scheiben (Lohner; von Mülinen 1879, S. 155).
1882: Johann Heinrich Müller (1822–1903), Bern (Thormann/von Mülinen 1896, S. 97). Nach Kasser (1892) wurden die 23 alten Glasgemälde bei der "letzten" Restauration der Kirche (d. h. 1882) von Glasmaler Müller in Bern "sorgfältig reparirt und in matt ornamentirte Grisailfenster eingesetzt". Johann Rudolf Rahn konstatierte 1882 (S. 317), dass die Scheiben im Chor und dem Schiff der Kirche Sumiswald von J. H. Müller in Bern restauriert werden.
1934: Unter Leitung von Rudolf Wegeli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, sollten die Glasgemälde offenbar bereits nach 1912 anlässlich der damaligen Kirchenrenovation durch Hans Drenckhahn restauriert werden (von Steiger 1973, Einl.). Realisiert wurde diese Restaurierung jedoch erst anlässlich der Kirchenrenovation von 1934. Unter Aufsicht Rudolf Wegelis wurden laut Ernst Thönen (1937, Vorwort) damals die Scheiben von Drenckhahn in Thun "gereinigt, von schlechten Ersatzstücken (nach Unwettern eingesetzt) befreit, mit vorzüglich gelungenen Ergänzungen wiederhergestellt, neu ins Blei gefasst" und wieder in eine Verglasung aus Butzen integriert (an Stelle der im 19. Jh. eingefügten "Teppichmusterverglasung"; vgl. von Steiger 1973, Nr. VI, nach Nr. XIV). Laut Thönen betraf diese Restauration nur die Scheiben aus dem frühen 16. Jahrhundert (= Chorfenster).
1946: Das Südfenster bei der Empore erhält ebenfalls an Stelle der im 19. Jahrhundert eingesetzten "Teppichmusterverglasung" wieder eine Butzenverglasung (von Steiger 1973, nach Nr. XIV).
1975 Konrad Vetter: Einsetzen von Sprungbleien (die Scheibe zeigt heute erheblich mehr Sprungbleie als auf dem Foto des SNM Zürich).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Christian von Graffenried (29.3.1675–31.10.1751), der Sohn Friedrichs und der Katharina Willading, heiratete 1704 in Bern Katharina Manuel, Tochter Karl Manuels und Esther von Wattenwyls, und wurde später Vogt zu Sumiswald (Kessel 2015). In diesem Amt stiftete er seine Scheibe in die Kirche von Sumiswald. Bei Christian von Graffenried, dessen Wappen auf der 1709 datierten Scheibe in der Kirche Münsingen erscheint, handelt es sich wohl um dieselbe Person.

Die Scheibe von Graffenrieds weist in Schrift, Dekor und in den Figuren grosse stilistische Ähnlichkeiten mit den Arbeiten des Glasmalers Abraham Leupold auf. Vergleichbar sind vor allem von Leupold signierte Wappenscheibe Johann Friedrich Willadings von 1710 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092) sowie die Scheibe der Kirchgemeinde Madiswil von 1737 in der Kirche Melchnau.

Eine Pause der Sumiswalder Scheibe findet sich im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.82).

Datierung
1740
StifterIn

Graffenried, Christian von (1675–1751), Landvogt Sumiswald

Herstellungsort
Eigentümer*in

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 444.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 155.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 250.

Hermann Kasser, Die Glasgemälde in der Kirche zu Sumiswald, in: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern, Bern 1892, S. 156–159.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 50, 89f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 240.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 59.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Bern 1912.

Ernst Thönen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Sumiswald 1937, S. 1–22.

Friedrich von Steiger, Die Glasgemälde der Kirche in Sumiswald, Sumiswald 1973.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 189.

Vgl.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17958&main_person=I54494; 12.11.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8326 (Scheibe hier noch in der Teppichmusterverglasung des 19. Jh., Hans Jakob Bucher, Sursee)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Sumiswald_refK_GraffenriedC
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirche Sumiswald
Eigentümer*in

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventar

Referenznummer
BE_670
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016