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BE_668: Wappenscheibe Karl (Karolus) von Bonstetten
(BE_Sumiswald_refK_BonstettenK)

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Titel

Wappenscheibe Karl (Karolus) von Bonstetten

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1639
Masse
41.6 x 31.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Grund nimmt das Vollwappen Karl von Bonstettens das Zentrum der Scheibe ein. Von zwei ein Gebälk tragenden roten Säulen gerahmt, erhebt es sich auf einem mit der Schriftkartusche belegten Podium. Seitlich geben schmale, mit Fruchtbouquets dekorierte Arkadenöffnungen zwischen Balustersäulen den Blick auf eine Seelandschaft frei. Unter den blauen Seitenarkaden sitzen, das Podium flankierend, zwei weibliche Allegorien, links die Barmherzigkeit (Caritas) mit ihren Kindern und rechts die Geduld (Patientia) mit dem Lamm in ihrem Schoss. Zwei weitere Tugendgestalten haben sich auf dem Gebälk über den beiden Arkaden niedergelassen. Es handelt sich um den Glauben (Fides) mit Hostienkelch, Kreuz und Bibel (links) sowie um die Hoffnung (Spes) mit dem Anker (rechts). Zwischen diesen weiblichen Sitzfiguren sind zwei Ritter beim Duell festgehalten.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
11M32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden
11M33 · (Nächsten)liebe, Caritas (Ripa: Carità) als eine der drei theologischen Tugenden
33B2 · sich duellieren
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46A124 · Ritter
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
54A44 · Geduld; Ripa: Patienza
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Karl von Bonstetten

Inschrift

Carolus Von Bon / stetten Herr Zů Jegi / storff Vnd der Zÿt Vogt / Zů Sůmiβwald. 1639.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Glasstück am linken Rand und die Gläser in der unteren Hälfte des rechten Randes mehrheitlich neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1706: Damals wurden in den Fenstern 516 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973). 1738: Damals wurden in den Fenstern 62 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973). 1814: Damals Reparaturen an gewissen Scheiben (Lohner; von Mülinen 1879, S. 155). 1882: Johann Heinrich Müller (1822–1903), Bern (Thormann/von Mülinen 1896, S. 97). Nach Kasser (1892) wurden die 23 alten Glasgemälde bei der "letzten" Restauration der Kirche (d. h. 1882) von Glasmaler Müller in Bern "sorgfältig reparirt und in matt ornamentirte Grisailfenster eingesetzt". Johann Rudolf Rahn konstatierte 1882 (S. 317), dass die Scheiben im Chor und dem Schiff der Kirche Sumiswald von J. H. Müller in Bern restauriert werden. 1934: Unter Leitung von Rudolf Wegeli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, sollten die Glasgemälde offenbar bereits nach 1912 anlässlich der damaligen Kirchenrenovation durch Hans Drenckhahn restauriert werden (von Steiger 1973, Einl.). Realisiert wurde diese Restaurierung jedoch erst anlässlich der Kirchenrenovation von 1934. Unter Aufsicht Rudolf Wegelis wurden laut Ernst Thönen (1937, Vorwort) damals die Scheiben von Drenckhahn in Thun "gereinigt, von schlechten Ersatzstücken (nach Unwettern eingesetzt) befreit, mit vorzüglich gelungenen Ergänzungen wiederhergestellt, neu ins Blei gefasst" und wieder in eine Verglasung aus Butzen integriert (an Stelle der im 19. Jh. eingefügten "Teppichmusterverglasung" (von Steiger 1973, Nr. VI, nach Nr. XIV). Laut Thönen betraf diese Restauration nur die Scheiben aus dem frühen 16. Jahrhundert (= Chorfenster). 1946: Das Südfenster bei der Empore erhält ebenfalls an Stelle der im 19. Jahrhundert eingesetzten "Teppichmusterverglasung" wieder eine Butzenverglasung (von Steiger 1973, nach Nr. XIV). 1975 Restauration durch Konrad Vetter (laut Angabe zu Foto Howald): Einfügung zusätzlicher Sprungbleie und Einsetzen einer Sekuritverglasung an Stelle alter Schutzgitter.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Karl von Bonstetten (1594–1675), der Sohn Ulrichs (1548–1608) und der Anna von Neuenburg, war Freiherr zu Vaumarcus und Herr zu Jegenstorf und Mattstetten. In Bern wurde er 1624 Mitglied des Grossen und 1651 des Kleinen Rats. Er diente seiner Stadt als Landvogt zu Sumiswald und als Gesandter nach Savoyen. Seit 1614 war er mit Barbara von Wattenwyl (1593–1621), der Tochter Petermanns und Barbara Steigers, verheiratet. Nach ihrem Tod ehelichte er 1624 Johanna Manuel, die Tochter Hans Rudolfs und Dorothea von Luternaus (HBLS 2/1924, 308; Kessel 2015). Sein Epitaph von 1675 befindet sich in der Kirche zu Jegenstorf, in die er 1655 auch das Kirchengestühl der Schlossherrschaft gestiftet hatte. Man kennt zahlreiche Glasgemälde Karl von Bonstettens. Dazu zählen die in Privatbesitz befindliche Scheibe von 1614 mit seinem Wappen und dem seiner ersten Frau aus der Berner Dünz-Werkstatt (BE_8176), die vorliegende Wappenscheibe von 1639 in der Kirche Sumiswald, die Allianzwappenscheibe von 1655 in der Kirche Jegenstorf von Hans Balthasar Fisch, das 1662 von Hans Heinrich Laubscher geschaffene Glasgemälde im Bernischen Historischen Museum (BE_880, BHM Bern, Inv. 40055), die Wappenscheibe von 1664 aus der Werkstatt Güders im Schloss Jegenstorf sowie die ebenfalls dort entstandene Wappenscheibe von 1668 in der Berner Nydeggkirche. Eine 1640 datierte Allianzscheibe mit den Wappen Bonstettens und seiner beiden Frauen bewahrt die Sammlung Reding in Schwyz (SZ_39, Meyer 1978, S. 369, Nr. 48).

Karl von Bonstetten stiftete seine Wappenscheibe als Vogt zu Sumiswald in die dortige Kirche. Die darauf dargestellten vier Allegorien gehen letztlich auf Arbeiten des Zürcher Glasmalers und Reissers Christoph Murer zurück, wie sie auch Hans Heinrich Laubscher noch 1662 in seiner Scheibe für Karl von Bonstetten im Bernischen Historischen Museum (BE_880) verwendete. Die Seelandschaften im Hintergrund und stilistische Parallelen zu den Glasgemälden in der Kirche Hilterfingen und zu den signierten Scheiben mit dem Wappen Heimberg von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) und Oberwil von 1624 in der Kirche Oberwil bei Büren legen nahe, dass die vorliegende Scheibe wie auch jene mit dem Wappen Luternau in Sumiswald vom Berner Glasmaler Abraham Sybold geschaffen wurde.

Datierung
1639
StifterIn

Bonstetten, Karl von (1594–1675), Vogt Sumiswald

Herstellungsort
Eigentümer*in

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973). Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 444.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 155.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 250.

Hermann Kasser, Die Glasgemälde in der Kirche zu Sumiswald, in: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern, Bern 1892, S. 156–159.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 89f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 240.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 59.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Bern 1912, S. 9.

Ernst Thönen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Sumiswald 1937, S. 1–22.

Friedrich von Steiger, Die Glasgemälde der Kirche in Sumiswald, Sumiswald 1973, Abb. 8.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 189.

Vgl.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausg. Bd. I: Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F16965&main_person=I52265; 12.11.2015].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07294 (Zustand nach Restauration Vetter, 1975); SNM Zürich, Neg. 8323 (Scheibe hier noch in der Teppichmusterverglasung des 19. Jh., Abraham Sybold, und der Name von Hans Jakob Dünz durchgestrichen)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Sumiswald_refK_BonstettenK
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirche Sumiswald
Eigentümer*in

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973). Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventar

Referenznummer
BE_668
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema