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BE_588: Wappenscheibe Johann Karl von Büren
(BE_Seedorf_refK_BuerenJK)

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Titel

Wappenscheibe Johann Karl von Büren

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1716
Masse
49. x 36. cm im Licht
Standort
Lage
s II, 2a
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

In einer von zwei Palmzweigen umkränzten und mit einer perlschnurverzierten Rangkrone geschmückten Rocaille-Kartusche steht das Wappen des Johann Karl von Büren vor farblosem Grund. Zusammen mit der darunter gesetzten Stifterinschrift wird es von einem Goldrahmen umfasst.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen von Büren, Johann Karl

Inschrift

Herr Carolus Vo Büren / Freÿherr Zů Vaumarcuz / dißmahl Regierender Venner / Der Statt Bern. 1716.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Eckstück oben rechts und ein weiteres Glas am oberen Rand neu ergänzt; kleine Glaslücken bei den Bruchstellen mit Kunststoff gefüllt; geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert. Die zerbrochenen Gläser sind rückseitig doubliert und mit Klebstoff an der Doublierung festgemacht. Durch die Zersetzung des Klebstoffs sind die betreffenden Gläser gelblich verfärbt.

Restaurierungen
Vermutlich um 1970 Restaurierung: Sprungklebungen, Doublierung.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Karl von Büren (1637–1719), der Sohn Davids (1614–1659) und der Margaretha von Bonstetten sowie Mitinhaber der Herrschaft Vaumarcus, studierte 1653 an der Universität Basel. In Bern war er 1664–1682 Grossrat des Schmieden- und Pfisternviertels und 1668–1682 Sechszehner zu Metzgern. 1673 wurde er zum Landvogt nach Nyon und 1682 zum Berner Kleinrat gewählt. Mehrfach amtete er als Venner, so in den Jahren 1682–1686, 1690–1694, 1702–1706 und 1715–1719. Johann Karl beteiligte sich an bernischen Gesandtschaften und an der Tagsatzung von 1685 in Solothurn. Seit 1694 war er fürstlich-neuenburgischer Oberjägermeister. 1660 heiratete er Dorothea von Wattenwyl, die Tochter Gabriels, und 1684 in zweiter Ehe Dorothea Tillier, die Tochter Jakobs (HLS 3/2004, S. 69; HBLS 2/1924, S. 403). Johann Karl von Büren teilte bis zum Tod mit seinen jüngeren Brüdern David, Viktor und Albrecht die Herrschaft Seftigen. Seine Vorfahren besassen auch die Herrschaft Münsingen (Hug/Maurer/Gugger 2004, S. 30).
Scheiben des Staatsmannes befinden sich auch in den Kirchen von Sumiswald (1700), Münsingen (1709) und Gurzelen (1710). Das von ihm 1682 in die Berner Siechenhauskapelle gestiftete Glasgemälde hat sich im Bernischen Historischen Museum erhalten (BHM Bern, Inv. 6514). 1713 lieferte Andreas Fueter Berner Vennerscheiben in die Deutsche Kirche nach Murten. Darunter befand sich vermutlich auch diejenige Johann Karl von Bürens (Keller-Ris 1915).

Laut den Berner Seckelmeisterrechnungen von 1716 wurden dem Glasmaler Andreas Fueter u. a. die Standesscheibe und Wappenscheiben des Seckelmeisters und der Venner bezahlt, die für die damals erneuerte Kirche in Seedorf bestimmt waren: "Herren Futer dem Glassmahler für Mrghrn. wie auch Mrhghr. Teütsch Seckelmeister und Venner Ihr Waapen in die Kirchen zu Seedorff wie auch Mrghr. Waapen in die Gerichtsstuben zu Schwartzenburg, zusammen zahlt 208 lb. 13 Sch. 4 d." (Keller-Ris 1915). Sie gehören damit zu den gesicherten Werken des vielbeschäftigten Meisters. 1717/18 werden die Wappenscheiben in den drei neuen Fenstern der Kirche auch in den Amtsrechnungen von Frienisberg erwähnt (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Datierung
1716
StifterIn

Büren, Johann Karl von (1637–1719), Venner

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 496f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 85.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 237 (Andreas Fueter).

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Seedorf einst und jetzt. Überblick über die Entwicklung der Dorfschaften unserer Gemeinde, Seedorf 1976, S. 19.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Vgl.

Regula Hug/Hans Maurer/Hans Gugger, Münsingen (Schweiz. Kunstführer), Bern 2004.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 69 (29310); SNM Zürich, Neg. 12204 (Scheibe: Chormittelfenster; Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Seedorf_refK_BuerenJK
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Seedorf
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_588
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema