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BE_587: Standesscheibe Bern
(BE_Seedorf_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1716
Masse
64.4 x 51.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In einer ovalen Rocaille-Kartusche wird das Wappen Berns vor blauem Damastgrund von einer mit einem roten Vorhang behängten Krone überhöht. Den Wappenschild halten zwei Löwen mit Zepter bzw. Schwert. Sie stehen auf mächtigen roten Podesten, zwischen denen sich die Tafel mit der Stifterinschrift befindet. Hinter den Löwen erheben sich zwei einen Flachbogen tragende bräunlichrote Pfeiler. Auf den Säulenkapitellen duellieren sich zwei Bären mit Spiessen.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
45C14(PIKE) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Pike, Langspieß
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Baer · Loewe · Pike · Saeugetier · Spiess
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

[Die Statt Bern. / Anno 1716] (die ergänzte Inschrift in eckigen Klammern).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Eckstück unten rechts, die Schrifttafel und der darüber befindliche Teil der Wappenkartusche neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt in der Ecke unten rechts einen Ausbruch an Stelle der heutigen Ergänzung. Diese dürfte von einer etwas jüngeren Restaurierung als die übrigen ersetzten Stücke stammen); Retuschen in der Bemalung; geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert. Die zerbrochenen Gläser sind rückseitig doubliert und mit Klebstoff an der Doublierung festgemacht. Durch die Zersetzung des Klebstoffs sind die betreffenden Gläser gelblich verfärbt.

Restaurierungen
Vermutlich um 1970 Restaurierung: Sprungklebungen, Doublierung.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut den Berner Seckelmeisterrechnungen von 1716 wurden dem Glasmaler Andreas Fueter u. a. die Standesscheibe und Wappenscheiben des Seckelmeisters und der Venner bezahlt, die für die damals erneuerte Kirche in Seedorf bestimmt waren: "Herren Futer dem Glassmahler für Mrghrn. wie auch Mrhghr. Teütsch Seckelmeister und Venner Ihr Waapen in die Kirchen zu Seedorff wie auch Mrghr. Waapen in die Gerichtsstuben zu Schwartzenburg, zusammen zahlt 208 lb. 13 Sch. 4 d." (Keller-Ris 1915). 1717/18 werden die Wappenscheiben in den drei neuen Fenstern der Kirche auch in den Amtsrechnungen von Frienisberg erwähnt (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).
Die Seedorfer Scheiben gehören damit zu den gesicherten Werken dieses vielbeschäftigten Berner Meisters. Noch 1728 griff Fueter in den Standesscheiben für die Kirchen von Frutigen und Herzogenbuchsee auf das gleiche Kompositionsschema zurück.

Datierung
1716
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 496f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 85.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 237 (Andreas Fueter).

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Seedorf einst und jetzt. Überblick über die Entwicklung der Dorfschaften unserer Gemeinde, Seedorf 1976, S. 19.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Weiteres Bildmaterial

BHM, Neg. 66 (29309); SNM Zürich, Neg. 12210 (Scheibe: Chor Mittelfenster; Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Seedorf_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Seedorf
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_587
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema