Das Mittelbild der Scheibe schildert die Parabel vom Stäbebrechen. Der sterbende Skythenkönig Skiluros hat seine Söhne um sein Bett versammelt und fordert sie auf, einen Bund Stäbe zu brechen. Dem väterlichen Beispiel folgend brechen die meisten von ihnen einen einzelnen Stab mit Leichtigkeit. Der Sohn vor der Bettstatt hingegen versucht dies erfolglos mit einem ganzen Rutenbündel zu tun. Die Szene, die zeigen soll, dass man eine Aufgabe gemeinsam leichter lösen kann, spielt in einer offenen, verkürzten Hallenarchitektur. Die äusseren rosabraunen Rundpfeiler mit violetten Basen und roten Kapitellen sind mit geflügelten Engelsköpfen geschmückt. Sie tragen ein blaues Gebälk, das hinten auf einem weiteren Pfeilerpaar mit violetten Kapitellen ruht. Darüber erhebt sich ein bräunlichroter Rundbogen, den wiederum geflügelte Engelsköpfe zieren. Zwei weitere pausbackige Engelsköpfe füllen wolkenblasend die oberen Zwickelfelder. Die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift am unteren Rand flankieren zwei sitzende Putten, die anhand ihrer Attribute die Tugenden der Gerechtigkeit und Mässigkeit versinnbildlichen.
11M42 · Mäßigkeit, Temperantia (Ripa: Temperanza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
26A · Wolken
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
98B(SCYLURUS)68 · der Tod des Scylurus: auf seinem Sterbebett fordert der Scythenkönig seine achtzig Söhne auf, ein Bündel von Stöcken (oder Pfeilen) zu zerbrechen; als sie dazu nicht in der Lage sind, zerbricht er die Stöcke einzeln, um den Söhnen beizubringen, daß sie vereint stark, getrennt aber schwach seien
Die Gmeind vo / Bigglen 1597.
Keine