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BE_16: Wappenscheibe Adrian Knecht
(BE_Aarwangen_refK_KnechtA)

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Titel

Wappenscheibe Adrian Knecht

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Balduin, Jörg · zugeschr.
Datierung
1598
Masse
43.9 x 33.1 cm im Licht
Standort
Lage
n II, 2b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum prangt vor grau-weiss gefiedertem Damast das Vollwappen Adrian Knechts in einem ovalen Lorbeerkranz. Dieser erhebt sich über einem die Stifterinschrift enthaltenden, mit Grotesken und Rollwerk geschmückten, rosafarbenem Podest. Über dem Ovalkranz setzt eine rote Scheitelkartusche mit einer Engelsmaske an. In den mit Rollwerk hinterlegten äusseren Zwickelfeldern befinden sich vier sitzende weibliche Tugendgestalten. Es handelt sich um die richtende Justitia mit dem Schwert (oben links), die Wasser in eine Schale giessende Temperantia (oben rechts), die Prudentia mit Spiegel und Schlange (unten links) und um die Fortitudo mit dem Säulenstumpf (unten rechts).

Iconclass Code
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
11MM41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden - MM - Triumph
11MM42 · Mäßigkeit, Temperantia (Ripa: Temperanza), als eine der vier Kardinaltugenden - MM - Triumph
11MM43 · Stärke, Fortitudo, als eine der vier Kardinaltugenden - MM - Triumph
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Knecht, Adrian

Inschrift

Aderion Knächt der / Zÿt Vogt zů Arwangen / Anno Domini 1598.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Eckstück mit der Justitia oben links 1894 von Giesbrecht ergänzt; das grüne Email leicht korrodiert; wenige Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.). Laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich Mülinen (1896) wurden 1894 von Giesbrecht in Bern dreizehn Scheiben aus der Kirche Aarwangen restauriert.
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Adrian Knecht (1566–1627), Sohn des Schuhmachers Barthlome und der Dorothea Schalkhauser, war in erster Ehe seit 1585 mit Margaretha Vogt, Tochter des Hans Vogt und der Barbara Gosteli verheiratet. 1589 ehelichte er Eva Wyss, Tochter des Zeugherren Jakob. Knecht sass ab 1593 im Grossen Rat von Bern. 1595 diente er als Grossweibel, 1597–1603 als Landvogt von Aarwangen, 1604 als Einunger und 1606–1611 als Vogt von Wangen. 1611–1615 war er Venner zu Gerbern, 1615–1619 Kleinrat und 1619–1623 nochmals Venner, bevor er 1623–1627 das Amt des Deutschseckelmeisters inne hatte. Adrian Knecht war auch als Gesandter tätig und vertrat mit Schultheiss Hans Rudolf Sager 1618 den Schiedsspruch Berns gegen Neuenburg (HBLS 4/1927, S. 513; Kessel 2015).
Für eine Scheibe Adrian Knechts war vermutlich auch der Riss mit der Darstellung des Frühlings und Hans Rudolf Landos Monogramm im Städelschen Kunstinstitut Frankfurt bestimmt (Schilling 1973, Nr. 571, S. 94 [Abb.]).

Die Scheibe des Landvogts Adrian Knecht in Aarwangen entstand sicherlich im gleichen Glasmaleratelier wie die Stiftung seines Amtsvorgängers Hans Huber. Beide Scheiben können dem Glasmaler Jörg (Georg) Balduin in Aarburg zugeschrieben werden (s. auch Kommentar zur Scheibe Hans Hubers). Stilistisch vergleichbar ist die von Balduin signierte Stadtscheibe von Zofingen aus dem Jahr 1609 (Lehmann 1945. S. 93, Abb. 28). Diese weist zudem die gleiche Komposition der vier Tugenden auf, der wahrscheinlich ein Entwurf Christoph Murers aus Zürich zugrunde liegt. Es ist belegt, dass Balduin, der in Strassburg seine Gesellenzeit verbrachte, wie andere Handwerksgenossen auch, Scheibenrisse anderer Meister erwarb und mit seinem Besitzervermerk versah (Lehmann 1945. S. 89f.). Nach derselben Komposition der Scheibe Adrian Knechts und mit identischer Gestaltung der vier Allegorien wurde von einem jüngeren Glasmaler 1678 auch die Scheibe Jakob Pfosis in der Kirche Erlach geschaffen.

Datierung
1598
StifterIn

Knecht, Adrian (1566–1627), Landvogt Aarwangen

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 604.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945], S. 91, Abb. 26 (Georg Balduin).

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 60f.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Edmund Schilling, Katalog der deutschen Zeichnungen. Alte Meister. Städelsches Kunstinstitut Frankfurt am Main, Bd. I, Text, Ansbach 1973.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F22085&main_person=I59316; 25.6.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8262 (Peter Balduin, Zofingen)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_KnechtA
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_16
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016