Name

Katholische Kirche St. Alexander

Adresse
Kirchplatz 4+
8355 Aadorf
Geografische Hierarchie
Koordinaten (WGS 84)
AutorIn und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2020; Sarah Keller 2020
Informationen zum Gebäude / zur Institution

Seit 1349 befand sich der Kirchensatz der Kirche von Aadorf beim Kloster Rüti, dessen Erbe die Stadt Zürich als Folge reformatorischer Ereignisse im Jahr 1525 antrat. 1478 ist der Bau eines neuen Kirchturms bezeugt, vor 1516 wurde ein neues Langhaus errichtet, in der Folge auch der Chor. Anlässlich dieser Chorerneuerung stifteten die Landvogtei Frauenfeld, die Stadt Zürich und der Abt von Rüti, Felix Klauser, je eine Doppelscheibe dorthin (vgl. TG_13). 1846 veräusserte die katholische Kirchgemeinde die Glasgemälde im Chor an den Sammler J. N. Vincent in Konstanz.
Nach Plänen von Johann Joachim Brenner und Johann Christoph Kunkler wurde die Kirche 1863–1865 unter Einbezug des Turmschaftes von 1478 in Anlehnung an die Kathedralgotik (Spitzbogenfenster, Strebepfeiler, Masswerk und Kreuzblumen) neu gebaut. Damals wurden von Johann Jakob Röttinger für insgesamt 2158.50 Franken Glasmalereien hergestellt und eingesetzt, unter anderem in den Polygonalchor und die heute zugemauerte Westrosette (Katholisches Kirchgemeindearchiv Aadorf, Sign. 55 Dossier 4/8 (Kirchengut); Katholisches Kirchgemeindearchiv Herdern, B 17.2.05 Kirchenneubau 1875/76). Die Umbauten und Renovationen von 1935–1936 und 1962–1964 (Karl Zöllig) führten zur vollständigen Purifizierung aussen und innen, alle neugotischen Stilmerkmale wurden entfernt. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche ist sachlich-nüchtern: An das verputzte Langhaus unter Giebeldach mit eingezogenem Polygonchor schliesst an der Nordwestecke der Turm mit Kreuzdach und sechsseitigem Spitzhelm an. Nordseitige Erweiterungen (Sakristei, Taufkapelle und Aubahrungstrakt). Inneres: Einschiffiger Raum mit schlichter Kassettendecke, Glasgemälde von Ferdinand Gehr und Christoph Zünd (Taufkapelle). Letzte Teilrenovation (Altar- und Chorbereich) 1995–1996. Bis 1959 paritätisch genutzt.

Literatur

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser, S. 18–22.

Knoepfli, A. (1987). Geschichte von Aadorf. Frauenfeld: Huber, S. 245–247.

Bilder des Gebäudes