Hans Gartner war ein Sohn des Grossrats Peter Gartner (Curty) und erlangte am 27.5.1627 das Bürgerrecht von Freiburg. Er war zunächst in der Samariteringasse wohnhaft und gelangte 1629 als Vertreter des Auquartiers in den Grossen Rat. Gartner amtete auch als Forstmeister (1638/39 und 1641–43), als Kirchmeier (1639–42), als Ohmgeltner (ab 1640) und als Salzmeister (1643–46). 1635–1638 war er Stadtrichter. Gartner zog 1649 in die Murtengasse (Spitalquartier). Mit seiner Ehefrau Margarethe Kessler, Witwe des Hans Gibach, brachte er elf Kinder zur Taufe.
Im Ordnungsbuch der Lukasbruderschaft ist Hans Garner als Glasmaler eingetragen. Er war aber auch Mitglied der Krämerzunft. Noch im Jahr 1626 scheint er ohne Meisterbrief gearbeitet zu haben: anlässlich eines Streites mit dem Glasmaler Sebastian Schnell wurde er aufgefordert, sein Meisterstück vorzulegen. Schon 1622 und 1623 hatte er der Obrigkeit mehrere Wappenscheiben geliefert, unter anderem eine grosse Standesscheibe für die Kirche von Albeuve. Doch 1627 wies ihn die Stadt ab, als er seine Schulden abarbeiten wollte, und ermahnte ihn, sein Handwerk besser zu erlernen. 1629–1638 führte er wieder Arbeiten, vorwiegend jedoch Glaserarbeiten, für die Obrigkeit aus. Auch private Aufträge sind überliefert. Gesicherte Glasgemälde lassen sich Hans Gartner jedoch nicht zuweisen.
Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang. S. 258–260