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CG_152: Ansicht von Rheineck
(CG_Privatbesitz_CG_152)

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Title

Ansicht von Rheineck

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
ca. 1852–1860

Iconography

Description

Rechteckige Glasmalerei, die ursprünglich wohl im oberen Bereich eines Fensters oder einer Tür angebracht war. In einem Kreissegment ist eine Ansicht von Rheineck im St. Galler Rheintal gezeigt. Von einer Anhöhe blickt man aus Süden aus auf die am Rhein erbaute Stadt, im Hintergrund ist der Bodensee dargestellt, links eine Hügellandschaft mit Weinbergen und einer Burgruine. Das Bild ist in einen ornamentalen Rahmen in Rot, Gelb und Blau gefasst.

Iconclass Code
25H213 · river
25H214 · lake
25I1 · city-view in general; 'veduta'
25I5 · landscape with tower or castle
Iconclass Keywords
castle · city · ideal city · lake · river · tower · veduta
Inscription

none

Signature

none

Technique / State

Technique

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Eisenrot, Silbergelb und Schmelzfarben (Grün, Blau).

History

Research

Eine von drei kleinformatigen Glasmalereien, die zwei Ortschaften im Kanton St. Gallen und Flora und Fauna der Alpen zeigen und die Caspar Gsell wohl für die Ehefrau seines Bruders Jakob Laurenz Gsell (1815–1896) geschaffen hat. Jakob Laurenz Gsell lebte und arbeitete zwischen 1836 und 1850 als Kaufmann in Rio de Janeiro und kehrte 1851 in seine Heimatstadt St. Gallen zurück, wo er 1852 die Kaufmannstochter Wilhelmine Lutz (1827–1909) heiratete. Die Glasmalereien zeigen Ansichten von Rheineck, dem Heimatort von Wilhelmine Gsell, und von Altstätten, dem Heimatort ihrer Mutter Anna Naeff (1803–1887), Ehefrau von Jakob Konrad Lutz (1797–1870). Diese Wilhelmine Lutz gewidmeten Glasmalereien bilden das Gegenstück zu einem anderen Konvolut von vier Glasmalereien, das sich ebenfalls in Privatbesitz befindet und Landschaften sowie Flora und Fauna Brasiliens zeigt (CG_69CG_72).
Jakob Laurenz Gsell und Wilhelmine Lutz liessen sich nach der Heirat und Hochzeitsreise nach Paris zuerst im “Sternenacker” in St. Gallen und 1857 im neu erbauten Anwesen “Röteli” an der Rosenbergstrasse (nicht erhalten) nieder. Auf historischen Fotografien ist zwar erkennbar, dass die Fenster des “Röteli” mit Glasmalereien dekoriert waren (bspw. Fenster zur Terrasse im 1. Stock, vgl. Gsell-Dietschi, 1984, 144), jedoch handelte es sich dabei nicht um die hier beschriebenen Glasmalereien. Vermutlich wurden sie also bereits für die erste Heimstätte geschaffen. Im Werk Caspar Gsells gehören sie zu den wenigen bekannten und erhaltenen Glasmalereien, die für eine Privatperson ausgeführt wurden und Bezüge zu deren Biografie aufweisen. Vermutlich lagen Caspar Gsell als Vorlage für die Ansichten von Rheineck und Altstätten Lithographien vor, die genauen Vorbilder sind jedoch nicht bekannt. Die detailreichen Glasgemälde belegen Gsells zeichnerisches Können.

Dating
ca. 1852–1860
Period
1852 – 1860
Previous Location
unknown · vermutlich St. Gallen
Place of Manufacture
Owner

Privatsammlung

Bibliography and Sources

Literature

Gsell-Dietschi, O. (1984). Zur Geschichte von St. Galler Familien: Gsell, Baerlocher, Naeff, Lutz. Basel: Eigenverlag.

Müller-Lhotska, U. A. (2008). Jakob Laurenz Gsell (1815–1896): Vom Unternehmer in Rio de Janeiro zum Bankier in St. Gallen, Globalisierung im 19. Jahrhundert. Zürich: Neue Zürcher Zeitung.

Image Information

Name of Image
CG_Privatbesitz_CG_152
Credits
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Date
2024
Owner

Privatsammlung

Inventory

Reference Number
CG_152
Author and Date of Entry
Katrin Kaufmann 2023