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PB_20: Willkommscheibe Melchior Galliker
(Unbekannt_Heberle_1884_PB_20)

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Title

Willkommscheibe Melchior Galliker

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1535
Dimensions
44 × 32 cm (Licht- oder Rahmenmass)

Iconography

Description

Umfasst von einer Arkade mit Rundbogen das zu Seiten des Wappenschilds stehende, Federbarette tragende Stifterpaar. Während der Mann seine Hellebarde mit der rechten Hand umfasst, greift er mit der linken nach dem Becher, der ihm seine Gemahlin zum Willkomm anbietet. Im Oberbild in einer Waldlandschaft links ein berittenes Paar mit Hund und rechts ein unter einem Baum sitzendes Liebespaar. Am unteren Rand der Stiftername.

Iconclass Code
33A1 · saluting
33C23 · couple of lovers
41C121 · giving drink
41C322 · mug, beaker, goblet
42D3 · marriage, married couple, 'matrimonium'
42F1 · housewife
45C14(HALBERD)(+53) · helved weapons, polearms (for striking, hacking, thrusting): halberd (+ privates)
46A122(GALLIKER) · armorial bearing, heraldry (GALLIKER)
46C131 · riding a horse, ass, or mule; rider, horseman
46C13141 · horse
Iconclass Keywords
Inscription

melcher gallker 1535

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Laut Johann Karl Bossard sollen das linke Bein des Stifters, ein Zwickelstück im Frauenkleid und das Stück über dem Bogen rechts neu sein. Sprungbleie.

Technique

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot.

History

Research

Das Glasgemälde ist einzig durch das Foto im Heberle-Katalog von 1884 bildlich dokumentiert. Soweit erkennbar lautet der darauf schlecht lesbare Name des Stifters auf Melchior Galliker. Diese Person konnte bislang nicht identifiziert werden und ebenso wenig lässt sich über die Herkunft ihrer als frühes Beispiel einer Willkommscheibe zu wertenden Wappenstiftung etwas Genaueres sagen.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übernommenen Glasgemälden könnte die vorliegende Scheibe gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Laut Johann Karl Bossard kam sie damals in Köln für 960 Mark an den Frankfurter Kunsthändler Ferdinand August Christian Prestel (1826–1890). Danach verliert sich ihre Spur.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1884, S. 36, Nr. 499, Abb.
Bossard, 1884, Nr. 499.
Hasler, 2023, S. 50, Nr. 34.

Dating
1535
Original Donor

Galliker, Melchior

Previous Owner

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktionshaus Heberle, Köln · Seit 1884 Kunsthändler Ferdinand August Christian Prestel, Frankfurt a. M.

Bibliography and Sources

Literature

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See. Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Image Information

Name of Image
Unbekannt_Heberle_1884_PB_20
Credits
aus: Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart aus Schloss Hünegg am Thuner-See. Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle, Nr. 499.

Inventory

Reference Number
PB_20
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2023