Das aus rechteckigen Glasstücken zusammengesetzte Glasgemälde ist mit fantasievollem Rankenwerk und zwei Kranichen bemalt.
keine
Keine
Das aus rechteckigen Glasstücken zusammengesetzte Glasgemälde ist mit fantasievollem Rankenwerk und zwei Kranichen bemalt.
keine
Keine
Farbloses und in der Masse gefärbtes hellblaues Glas, Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb sowie Schmelzfarben, Verbleiung.
Das ornamentale Glasgemälde stammt sehr wahrscheinlich aus Brüssel. Es ist der Stilepoche des Historismus, genauer gesagt der Neorenaissance, zuzuordnen. Grotesken, Rankenwerk mit fantastisch gestalteten Tier- und Pflanzenmotiven, gehen ursprünglich auf antike Kunstwerke zurück, die man um 1500 wiederentdeckt hatte.
Auf den Ranken stehen zu Seiten eines Blumenbouquets zwei Kraniche. Der Kranich ist – aufgrund seines natürlichen Verhaltens – seit der Antike ein Symbol für Wachsamkeit und Klugheit. Das Christentum sieht im langbeinigen Schreitvogel die Verkörperung von Liebe und Treue, weil Kraniche als monogam gelten. Die beiden Kraniche werden, aufgrund ihrer Gestaltung mit den zu Voluten eingerollten Flügen und der spiegelbildlichen Darstellung, auch als Teil des Ornaments aufgefasst.
Solche ornamentalen Glasgemälde schmückten oft Treppenhäuser oder Veranden privater Wohnbauten. Ende des 19. Jahrhunderts waren sie besonders beliebt. Sie stellten einen Luxus dar, denn das langwierige Einbrennen der Farben war, verglichen mit der meist ohne Bemalung auskommenden Mosaikverglasung, sehr kostspielig.
Roger Van Schoute
Vitromusée Romont
Looft-Gaude, U. (1987). Glasmalerei um 1900. Musivische Verglasungen im deutschsprachigen Raum zwischen 1895 und 1918. Scaneg.
Remmert, E. (1984). Jugendstilfenster in Deutschland. Weingarten.
Remmert, E. (1991). Originale Fensterentwürfe des Jugendstils/Art Nouveau Stained-Glass Window Designs. Weingarten.
photocopie couleur; Polaroid par Y. Eigenmann, CO 1570
Dès été 2020: Exposition permanente, Vitromusée Romont, Combles
Vitromusée Romont