Image Ordered

TG_654: Ursus-Fenster
(TG_Romanshorn_KatholischeKircheStJohannesderTaeufer_TG_654)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Ursus-Fenster

Type of Object

Iconography

Description

Mit opaken Rechtecken blank verglastes Rundbogenfenster mit der Darstellung der Ganzfigur des heiligen Ursus in den beiden zentralen Feldern. Der Thebäer trägt einen spitzen Helm, Kettenhemd und Waffenrock. Er hat einen Schweizerdolch umgehängt und stützt die Hände auf sein Schwert. Hinter ihm ist der rote Schild der thebäischen Legion zu erkennen. Unterhalb der Figur Namenszug.

Iconclass Code
11H(URSUS) · male saints (URSUS)
Heraldry

Wappen Stammler, Jakobus: Geviert, 1 und 4 in Silber roter bischöflicher Krummstab, 2 und 3 in Gold auf grünem Dreiberg schwarzer Stamm begleitet von drei roten Krückenkreuzen (1, 2).

Inscription

ST · URSUS
IN FIDE ET LENITATE (Wappen)

Signature

KARTONS VON / FRITZ KUNZ // AUSGEFÜHRT K.B. / HOFGLASMALEREI / F.X. ZETTLER (s II)

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Restauriert 1992 durch Engeler, Andwil SG (neue Verbleiungen und Metallrahmen, Dreifachverglasung).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Braunlot und Eisenrot.

History

Research

Die 1911–13 nach Plänen von Adolf Gaudy erbaute neuromanische katholische Kirche Romanshorn wurde 1912 mit dem umfangreichsten Glasmalereizyklus des ganzen Thurgaus ausgestattet. Die Entwürfe lieferte der damals in München wohnhafte Innerschweizer Künstler Fritz Kunz (1868–1947), einer der wichtigsten und produktivsten Kirchenmaler der katholischen Deutschschweiz, und der auch die figurale Bemalung der Chorwände übernahm. Ausgeführt wurden die Glasmalereien durch die Königlich Bayerische Hofglasmalerei Franz Xaver Zettlers in München, die sich gegen andere Bewerber wie die Mayer’sche Hofkunstanstalt München, Ludwig Max Bockhorni (München) und Friedrich Berbig (Zürich) durchgesetzt hatte (Katholisches Kirchgemeindearchiv Romanshorn, B.17.2.16/0).
Die insgesamt 34 Glasgemälde zeigen unterschiedliche Motive. Die Fenster im Chor sind der Heiligen Familie sowie der Auferstehung Christi und der heiligen Kommunion, die durch das Lamm Gottes mit der Siegesfahne und vier kelchtragende Engel verkörpert werden, gewidmet. Auf den Fenstern der Langhauswände sind im Norden sechs weibliche und im Süden sechs männliche Heilige mit ihren Attributen gezeigt. Sie sind in Zweiergruppen angeordnet, die jeweils einen identischen schmalen Ornamentrahmen aufweisen. Die Obergadenfenster des Langhauses sind mit Darstellungen der sieben Sakramente und der Arche Noah geschmückt, während im Zentrum der ornamentierten Rundfenster im Westen, Norden und Süden der Kirche Christussymbole – Pelikan und Phoenix – sowie ein Engel gezeigt sind. In den drei Fenstern der Taufkapelle werden die Taufe Christi und das Paradies thematisiert.
Die Glasmalereien sind – passend zum Baustil der Kirche – von der Ornamentik des Jugendstils ebenso geprägt wie von der Farben- und Formenmystik der Beuroner Kunstschule (Ducret 1999, S. 214). Diese hatte sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland für eine Erneuerung der katholisch-kirchlichen Kunst eingesetzt, wobei sie sich unter anderem an altchristlichen und byzantinischen Werken orientierte. Die Glasmalereien in Romanshorn sind ein herausragendes Beispiel für die vielgestaltigen stilistischen Tendenzen, die im frühen 20. Jahrhundert neu aufkommen und teilweise gleichzeitig in Erscheinung treten.

Vor dem Einbau in Romanshorn wurden vier Figurenfenster des Schiffes womöglich an der Bayrischen Gewerbeschau München 1912 ausgestellt (Katholisches Kirchgemeindearchiv Romanshorn, B.17.2.16/0; Brief Zettlers vom 24.4.1912).

Zwölf Kartons von Fritz Kunz für die Heiligenfenster im Langhaus werden im Museum Burg Zug aufbewahrt (Inv.-Nr. 4771).

Dating
1912
Original Donor

Stammler, Jakobus, Bischof von Basel (1840–1925)

Owner

Katholische Kirchgemeinde Romanshorn

Bibliography and Sources

Literature

Amrein, J. B. (1920). Die neue katholische Kirche in Romanshorn. Ingenbohl: Theodofius-Buchdruckerei “Paradies”, S. 26–28, 32, 35–47.

Die neue katholische Kirche in Romanshorn (1913). Die neue katholische Kirche in Romanshorn. Von Architekt Ad. Gaudy in Rorschach. Schweizerische Bauzeitung, 61/62, 16, S. 220–221.

Ducret, M. et al. (Hrsg.) (1999). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchengemeinden. Frauenfeld: Huber.

Hess, R. (1939). Neue Glasmalerei in der Schweiz. Eine Wegleitung zu den Standorten und ein Verzeichnis der Künstler. Basel: J. & F. Hess.

Katholische Kirchgemeinde Romanshorn (Hrsg.). (1993). Pfarrkirche Johannes der Täufer Romanshorn. Festschrift zum Abschluss der Restaurierung 1991/92. Romanshorn: Katholische Kirchgemeinde Romanshorn, S. 51–52, 75.

Kaufmann, K. (2022). Revival und Stilpluralismus – Sakrale und profane Glasmalereien im Thurgau 1865–1930. In Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau (Hrsg.), Glasmalereien am Bau im Thurgau (im Druck). Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel: Schwabe.

Image Information

Name of Image
TG_Romanshorn_KatholischeKircheStJohannesderTaeufer_TG_654
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer)
Date
2020
Owner

Katholische Kirchgemeinde Romanshorn

Inventory

Reference Number
TG_654
Author and Date of Entry
Katrin Kaufmann 2021