Blankverglastes Rundbogenfenster mit einer entlang des Bogens verlaufenden Blumengirlande.
Auf einem aus Rocaillen gebildeten Sockel sitzt der Harfe spielende König David. Über ihm erscheint der gekreuzigte Christus. Zwei Engel fangen in einem Kelch sein Blut auf, zwei weitere Engel tragen die Leidenswerkzeuge Würfel und Martersäule. Die Szene verweist auf die Bibelstelle 2. Samuel 7, in welcher an David die göttliche Verheissung ergeht, dass seine Dynastie ewig bestehen soll. Im Neuen Testament wird Christus wiederholt als Sohn Davids bezeichnet.
Im Sockel sind die Stifterinschriften angebracht.

2007: Restaurierung der Fenster durch Mathies & Co., St. Gallen

1903, als die katholische Kirche von Weinfelden erbaut wurde, holte die Kirchenvorsteherschaft Offerten für die Verglasung der Kirchenfenster ein. Dem Aufruf folgten folgende Glasmaler: Karl Wehrli, Zürich; Lütz und Elmpt, Emmishofen, Huber-Stutz, Zürich; Meyner, Winterthur; Jakob Georg Röttinger, Zürich; Friedrich Berbig, Zürich; Emil Oskar Beck, Basel.

Jakob Georg Röttingers vorgeschlagene “Muster” gefielen am Besten. Die Verwendung von Opalgläsern erzielte bei seiner Offerte eine Preisreduktion (was bei anderen einen Aufschlag bedeutete). Daher erhielt der Glasmaler den Zuschlag und führte die zwölf Rundbogenfenster sowie sieben Okuli mit Blumengirlanden und einer Kartusche am Scheibenfuss aus.
Von der Umsetzung von Figurenfenstern wurde 1903 aus Kostengründen abgesehen. Dreissig Jahre später erhielten jedoch zehn der zwölf Fenster eine neue Zugabe: Gottlieb Engeler und Wilhelm Klotz schufen zehn biblische Figuren und fügten sie in die bestehenden Fenster ein.

Albert Rimli (1871–1954), der Stifter des Fensters von 1903, war der Architekt der katholischen Kirche Weinfelden. 1901 hatte er ein eigenes Büro in Frauenfeld gegründet und in der Folge zahlreiche Kirchenbauten in neo-gotischem und neo-barocken Stil errichtet (Mathis, 2010). Auch in seine beiden Kirchen St. Nikolaus in Frauenfeld sowie St. Blasius in Mammern stiftete er Glasgemälde (TG_943, TG_1096).