Georg Reding (um 1500–1583), Sohn des Heinrich und der Verena am Ort, war der Stammvater der Reding von Schwyz. Er amtete 1525 als (Unter-?)Vogt in den Höfen (Staatsarchiv Schwyz, PA 23, Slg. Reding, A.1.1, Nr. 26), 1540–46 als dortiger Obervogt und 1552–1556 als Schwyzer Landammann. In Schwyz soll er das Haus Bethlehem umgebaut haben (Hegner 1966, S. 22), und 1583 wurde er in der Familienkapelle in Oberarth begraben (Auf der Maur, 2010). 1535 heiratete er Dorothea Trachsler aus Nidwalden.
Aus ikonografischen Gründen dürfte die von Georg Reding und seiner Frau Dorothea Trachsler von Nidwalden kurz nach den Reformationswirren in Auftrag gegebene Bildscheibe mit der stehenden Mondsichelmadonna für einen Sakralbau bestimmt gewesen sein. In spätmittelalterlicher Tradition liess sich das jugendlich wirkende Paar zu Füssen Marias in fromm betender Haltung und in kleinerem Massstab darstellen, er in gelber Landsknechtenkleidung, sie in einem kostbaren roten Gewand. Im Jahr der Eheschliessung 1535 soll das Ehepaar diese Scheibe in den spätgotischen Vorgängerbau der heutigen Barockkapelle St. Georg in Arth gestiftet haben (Styger, 1936, S. 47). Als ursprünglicher Bestimmungsort ist allerdings die 1516 geweihte Reding-Kapelle in Oberarth ebenso wahrscheinlich. Darauf weist nicht zuletzt die Darstellung der gekrönten Mondsichelmadonna, der Patronin der Oberarther Marienkapelle. Obwohl die sakrale Ikonografie dagegen spricht, käme allenfalls auch das Haus zum Thürli (Gotthardstrasse 31a) in Oberarth in Frage (Hegner, 1966, S. 21). Dieses liess der frisch vermählte Georg Reding nämlich 1535, im Jahr der Scheibenstiftung also, als zukünftigen Wohnsitz erbauen.
Hans Lehmann (1941, S. 60) weist die Scheibe dem Luzerner Glasmaler Anton Schiterberg zu. Da von diesem keine gesicherten Werke vorliegen, erweist sich seine Zuschreibung jedoch als völlig unsicher. Vermutlich entstand die Scheibe aber in der Innerschweiz.
Die Scheibe wird genannt in:
Gedenkblätter, 1896, S. 65–66.
Messikommer, 1911, Nr. 33.
Birchler, 1930, S. 148, 598, Nr. 1, Abb. 396.
Styger, 1936, S. 47.
Lehmann, 1941, S. 60, Abb. 77 [1522].
Hegner, 1966, S. 20, 122.
Meyer, 1978, S. 365, Nr. 1, Abb. 380.
Hasler et al., 2020, S. 29, 64, 82.