In der vermutlich um oder nach 1900 angefertigten Kompositscheibe sind vier alte Rundscheibchen sowie mehrere alte Scheibenfragmente zusammengefügt. In ihrem Zentrum befinden sich die von einem Engel in rotem Kleid gehaltenen Allianzwappen des Hans Joneli und der Margaretha Bettler mit der darüber gesetzten Stifterinschrift. Zu diesem 1718 datierten Scheibenfragment aus farblosem Glas wird das Oberbild mit den beiden pflügenden Bauern und ihrem Pferdeviergespann kaum zugehörig sein. Aus einer anderen Scheibe stammt ebenfalls die unter den beiden Wappen platzierte Szene mit den Büchsenschützen auf dem Schiessstand. Weil darin das obere weisse Wappenfeld einen Teil des Glases mit den Schiessscheiben bildet, dürfte zwischen den Schützen und dem Zeiger von Anfang an ein Wappenschild oder eher noch ein Banner eingefügt gewesen sein. Der darunter befindliche, rot-weiss geteilte Wappenschild ist ein altes Flickstück. Dem Mittelteil angefügt sind zu beiden Seiten je zwei Rundscheiben von 8,5 bis 9,3 Zentimetern Durchmesser. Ursprünglich handelte es sich dabei um vier Einzelscheiben aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Vom Hersteller der Kompositscheibe wurden sie dieser seitlich angefügt, indem er sie in von ihm ornamental bemalte Gläser integrierte.
Beschreibung der vier runden Einzelscheiben:
Die Willkommscheibe in der Ecke oben links ist eine Stiftung von Niklaus Mani und dessen Frau aus dem Jahre 1654. Sie zeigt den Auftraggeber mit geschulterter Muskete und Gewehrgabel, seine ihm den Willkommbecher anbietende Gemahlin sowie dazwischen seinen Wappenschild. Die darunter angebrachte Rundscheibe stammt gleichfalls von 1654. Ihr Stifter Niklaus(?) Wäfler erweist sich dabei als vollkommenes Ebenbild Niklaus Manis. Vollkommen analog komponiert wie Manis Stiftung ist schliesslich die runde Willkommscheibe unten rechts von 1654, deren Inschrift nicht mehr vollständig lesbar ist (Jakob Widmer und Maria...). Mani, Wäfler und Widmer stifteten ihre drei Rundscheiben 1654 sicherlich an den gleichen unbekannten Ort. Die runde Monolithscheibe in der Ecke oben rechts datiert hingegen von 1714. Sie zeigt einen Engel vor blauem, schnurverziertem Grund, zu dessen Füssen der Wappenschild Jakob Rebmanns und die Schriftrolle mit dessen Namen erscheinen.
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Wappen Joneli, Hans: In Silber über grünem Dreiberg goldene Sonne, begleitet von zwei goldenen, sechsstrahligen Sternen.
Wappen Bettler, Margaretha: In Silber über grünem Dreiberg grünes Kleeblatt, überhöht von silbernem, sinkenden Mond und begleitet von zwei goldenen, sechsstrahligen Sternen.
Wappen Mani, Niklaus: In Blau über zwei goldenen, sechsstrahligen Sternen sinkender Mond.
Wappen Wäfler: In Blau aufgerichteter silberner Steinbock (?) mit goldenen Hörnern.
Wappen Rebmann, Jakob: In Blau an silbernem Stickel zwei rankende, silberne Rebstöcke mit zwei goldenen Trauben und zwei grünen Blätter.
Wappen Widmer, Joseph: In Silber mit goldenem Schildbord aufgerichteter Steinbock (?).
Inschrift Mittelstück: Herr Hanβ Joneli Obman und ein geschwor= / ner beider grichte[n] und Margreth Betler sein Ehegema[hl] / Anno 1718.
Inschrift Rundscheibe oben links: Niclauβ Mani vnd sein Ehegemahel. [AltLa?]ndtseckelmeister / 16 54.
Inschrift Rundscheibe unten links: ...auβ ... W äffler Anno 1654
Inschrift Rundscheibe unten rechts: Joseph Widmer vnd Maria Kun...ti / 16 54
Inschrift Rundscheibe oben rechts: Ja[c]ob Räbmann alt S[e]ckelmeister / zů Spietz Anno 1714.
keine