Image Ordered

BE_1582: Scheibenfragment: Kandaules zwingt Gyges seine nackte Frau zu betrachten
(BE_Bern_BHM_884)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Scheibenfragment: Kandaules zwingt Gyges seine nackte Frau zu betrachten

Type of Object
Artist / Producer
Dating
Um 1660
Dimensions
10.5 x 10 cm im Licht

Iconography

Description

Die Darstellung zeigt rechts eine nackte Frau in Rückenansicht. Ihr Untergewand in den Händen haltend, steht sie vor ihrem Bett im Schlafgemach. Links knien zwei Männer, Kandaules und Gyges, vor der Türe der Kammer und betrachten die Frau durch ein Schlüsselloch. Im Hintergrund ist die Ermordung des im Zelt schlafenden Kandaules durch Gyges festgehalten.

Iconclass Code
98B(GYGES)211 · Gyges and King Candaules behind the door of the bedchamber witness the queen undressing
Iconclass Keywords
Inscription

Keine

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Je ein altes Flickstück in den Ecken oben und unten links; ein Sprung.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Die Scheibe stellt die mythenhafte Geschichte des kleinasiatischen Königs Gyges und seiner Machtergreifung dar. Nach Herodot (Hist. I, 8–13) war Gyges der Freund und Lanzenträger des lydischen Königs Kandaules (griech: Myrsilos). Letzterer war in seine eigene Frau Nyssia (auch Ludo) verliebt und schwärmte seinem Vertrauten von deren Schönheit vor. Gyges wollte nichts davon wissen, doch der König zwang ihn, seine Frau beim Umkleiden zu beobachten. Die Königin bemerkte Gyges jedoch, als er sich davonschlich. Sie stellte ihn, da er sie nackt gesehen hatte, vor eine Entscheidung: entweder er stelle sich dem Tod durch die Hand ihrer treuen Diener oder er töte Kandaules und nehme sie zur Frau. Gyges ermordete daraufhin den König und eroberte die Herrschaft von Lydien, die durch einen Orakelspruch in Delphi bestätigt wurde. Die Darstellung auf dem vorliegenden Scheibenfragment folgt einen Kupferstich aus der erstmals 1642 in Frankfurt in Folioformat erschienenen "Historischen Chronica" des Johann Ludwig Gottfried (um 1584–1633). Die Universalgeschichte "von der Erschaffung der Welt bis auf unsere Zeiten, nach Austeilung der vier Monarchien" wurde nach Gottfrieds Tod vom Strassburger Historiker Johann Philipp Abele (1600–1634) vollendet und von Matthäus Merian dem Älteren illustriert und ediert. In nur leichter Abwandlung erschien das Bild auch in dem 1692–1701 in Sulzbach und Nürnberg gedruckten "Neu-eröffneten Historischen Bildersaal". Dieses damals berühmte und weit verbreitete, mit über 900 Kupferstichen ausgestattete Werk hatte der Historiker Andreas Lazarus Imhof (1656–1704) "in höherem Auftrage" für den österreichischen Erzherzog und nachmaligen Kaiser Joseph I. verfasst (Allgemeine Deutsche Biographie). Mit der graphischen Vorlage ergibt sich auch ein Terminus post quem für die Datierung des Fragmentes, das wohl ehemals ein Scheibenmittelbild darstellte. Der Glasmaler ist bislang unbekannt.

Dating
Um 1660
Period
1640 – 1680
Previous Location
Owner

Vor/seit 1892 Bernisches Historisches Museum, Depositum

Inventory Number
BHM 884

Bibliography and Sources

Literature

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 77 (17. Jh.).

Vgl.

Die Geschichten des Herodotos, übersetzt von Friedrich Lange. Neu herausgegeben von Otto Güthling, Leipzig 1885, S. 16–20.

Herbert Hunger, Lexikon der griechischen Mythologie, 6. Auflage, Wien 1959, S. 145–146.

Herodot 1,6–13. III. Gyges und Kandaules [URL: http://www.gottwein.de/Grie/herod/hdt01006.php ; 11.2.2016].

Joh. Ludov. Gottfridi historische Chronica oder Beschreibung der fürnehmsten Geschichten so sich von Anfang der Welt biß auff das Jahr Christi 1619 zugetragen : nach Auftheilung d. 4 Monarchien u. beygefügter Jahr-Rechnung ..., Frankfurt am Main 1674, S. 72 [URL: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11055836_00157.html; 18.5.2016].

E., "Imhof, Andreas Lazarus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 43f. [URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd117129682.html?anchor=adb; 11.2.2016].

Model

Kupferstich aus: Johann Ludwig Gottfried und Matthäus Merian der Ältere, "Historische Chronica", Frankfurt a.M. 1642 oder Andreas Lazarus Imhof, "Neu-eröffneten Historischen Bildersaal", Sulzbach und Nürnberg 1692–1701.

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_884
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Owner

Vor/seit 1892 Bernisches Historisches Museum, Depositum

Inventory

Reference Number
BE_1582
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016