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BE_1138: Figurenscheibe Philipp Adam von Grandvillers
(BE_Bern_BHM_381)

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Title

Figurenscheibe Philipp Adam von Grandvillers

Type of Object
Artist / Producer
Jerli, Lienhard · zugeschr.
Dating
1554
Dimensions
42.5 x 32.2 cm im Licht

Iconography

Description

Das vor rotem Damastgrund auf lila Fliesenboden gesetzte Vollwappen des Philipp Adam von Grandvillers wird vom Stifter gehalten. Dieser erscheint in gelben Hosen und Strümpfen, einem geschlitzten Hemd und einem schwarzen Wams sowie mit einem Federhut auf dem Kopf. Er ist mit zwei goldenen Ketten geschmückt und hält in der Rechten einen Zweihänder. Das in Grisaille- und Silbergelbmalerei ausgeführte Oberbild zeigt zwei Männer mit Hunden bei der Bärenjagd. Die Komposition rahmt eine Arkade aus grünen Pfeilern mit hellvioletten Basen und Kapitellen, über denen sich ein lila Dreieckgiebel erhebt.

Iconclass Code
11(+5) · Christian religion (+ donor(s), supplicant(s), whether or not with patron saint(s))
25F23(BEAR) · beasts of prey, predatory animals: bear
43C11 · hunting, chase
45C13(SWORD) · hacking and thrusting weapons: sword
46A122 · armorial bearing, heraldry
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Philipp Adam von Grandvillers

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Einige neue Ergänzungen (das erneuerte Damaststück mit der Hand und das ergänzte linke Oberbild wurden nicht zur gleichen Zeit eingefügt); Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Zweite Hälfte 19. Jahrhundert Ludwig Stantz, Bern: Gemäss den Angaben zum Foto des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich und gemäss dem Sammlungskatalog des BHM Bern von 1882 soll Stantz das ganze Oberbild ergänzt haben. Die Gläser der rechten Oberbildhälfte entsprechen in Zustand und Technik jedoch den Originalteilen der Scheibe. Von Stantz dürfte demnach nur der linke Teil des Oberbilds ergänzt worden sein.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; blaues Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

Philipp Adam von Grandvillers entstammte der gleichnamigen ausgestorbenen Bürgerfamilie aus Delsberg, deren wichtigsten Repräsentanten sich in der frühen Neuzeit für die Basler Fürstbischöfe, die katholische Kirche und die Stadt Delsberg einsetzten.

Nach den Angaben zum Foto des Schweizerischen Nationalmuseums soll die Scheibe vom Neuenburger Glasmaler Jakob III. Wildermut stammen. Das einzige Glasgemälde, das sich mit diesem Meister in Verbindung bringen lässt, bildet das von ihm 1546 gestiftete Werk im Neuen Museum Biel (Inv. 2010.78). Die beiden genannten Arbeiten vertreten zwar in typischer Weise den Zeitstil von 1540/50. Eine nähere Verwandtschaft besitzen sie aber nicht. Die Stiftung des Philipp Adam von Grandvillers dürfte denn auch nicht in einer Neuenburger, sondern in einer Freiburger Werkstatt entstanden zu sein. Nach Uta Bergmanns überzeugenden Darlegungen lässt sich dieselbe nämlich in der Nachfolge des Schaffens von Heinrich Ban ansiedeln, der vor seinem Wegzug nach Zürich bis 1550 in Freiburg als Stadtglasmaler arbeitete. 1551 übernahm dort Lienhard Jerli, der vermutliche ehemalige Lehrknabe Bans die Stelle des Stadtglasmalers. Die ihm zugewiesene Wappenscheibe des Petermann von Praroman aus dem Jahre 1552 in Pfarrkirche von Barberêche kommt im Schriftcharakter dem Glasgemälde des Philipp Adam von Grandvillers sehr nahe (Bergmann 2014, Kat., Nr. 237). Damit stellt sich die Frage, ob es sich bei diesem um eine Arbeit von Lienhard Jerli handeln könnte

Dating
1554
Original Donor

Grandvillers, Philipp Adam von

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Previous Owner

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern

Inventory Number
BHM 381

Bibliography and Sources

Literature

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 223.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 53.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Wien 1883, S. 328.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 53.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 47.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 8.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 1, S. 318f., Abb. 225, und Kat., S. 745f. (Lienhard Jerli zugeschr.).

Nachlass Bernhard Anderes Vitrocentre Romont (hier von Anderes Lienhard Jerli zugeschr.).

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 9105 (Jakob Wildermeth III., Neuenburg)

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_381
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Owner

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventory

Reference Number
BE_1138
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema