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BE_300: Wappenscheibe Vinzenz Stürler
(BE_Herzogenbuchsee_refK_StuerlerV)

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Title

Wappenscheibe Vinzenz Stürler

Type of Object
Artist / Producer
Leupold, Abraham · zugeschr.
Dating
1728
Dimensions
56 x 37 cm im Licht (die Scheiben in Fensterbahn 4 zu hoch platziert für genaue Ausmessung, d. h. es handelt sich in diesen Fällen um ungefähre Massangaben).

Iconography

Description

In einer von Lorbeerzweigen umkränzten Rocaille-Kartusche in den Farben Blau, Gelb und Grau erscheint das von einer Blütenkrone überhöhte Wappen Vinzenz Stürlers. Es steht vor blauem Grund zwischen zurückgezogenen, grauen Vorhängen über der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrft.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Stürler, Vinzenz

Inscription

Hr: Vincentz Stürler / PREDICANT Zů Seeberg / Ao. 1728.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Ein Sprung und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1912 Emil Gerster, Basel: Anfertigung und Einsetzen von Eugène Burnands Glasmalereien in den Chorfenstern. Gleichzeitig werden die bis dahin im Chor befindlichen alten Scheiben in die Südfenster des Schiffs versetzt (Henzi 1978; damals eventl. auch Restaurierung?).
1999/2000 Martin Halter, Bern: Vorwiegend Substanzsicherung, Schutzverglasung (s. Dokumentation Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot (im Wappen nur ansatzweise vorhanden) sowie blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Vinzenz Stürler (18.9.1687–1746) war ein Sohn David Salomon Stürlers und Johanna Barbara von Bürens. Vinzenz wurde Vikar zu Reitnau, amtete 1715–1731 als Pfarrer zu Seeberg und daraufhin als Pfarrer zu Vinelz. Mit Rosina Mangold (* 1759), Tochter des Matthias Archidiacus Mangold und der Susanna Raillard, hatte er sechs Kinder (Leu 17/1762; Kessel 2015).

Kennzeichnend für die Wappenscheibe des Pfarrers zu Seeberg ist ihre ausgesprochen dekorative Ausformung des Rahmenwerks, das in seiner reichen Ausschmückung an die Rokoko-Umrahmungen von Schliffscheiben erinnert. Damit steht sie der Madiswiler Kirchgemeindescheibe in der Kirche Melchnau von 1737 nahe, die Abraham Leupold zugeschrieben werden kann. Dieser Glasmaler erneuerte laut Restauratoreninschrift auch 1736 das aus Melchnau stammende Glasgemälde Johann Friedrich Willadings im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092). Aufgrund der genannten Stilbezüge ist es gut möglich, dass dieser wenig bekannte, 1700 in Aarau geborene Glasmaler und Maler (vgl. HBLS IV/1927, S. 668) auch der Schöpfer der 1728 von den Kirchgemeinden und Prädikanten in die damals neu erbaute Kirche von Herzogenbuchsee gestifteten Wappenscheiben war. Auf ihn geht vermutlich eine ganze Reihe ähnlich gestalteter Werke zurück wie die Wappenscheibe der Kirchgemeinde Bleienbach in der Kirche Bleienbach aus der Zeit um 1734 oder die Bildscheibe Johannes Mahlers von 1742 im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 4.1399).

Dating
1728
Original Donor

Stürler, Vinzenz (1687–1746), Pfarrer (Prädikant) Seeberg

Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 96f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 66.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Hans Henzi, Die Kirche der Bergpredigt/Werner Staub, Eugène Burnand der Maler der Bergpredigt, Herzogenbuchsee 1978, S. 13–25, Abb. S. 23.

Walter Gfeller, Herzogenbuchsee (Schweizerische Kunstführer), Bern 2009, S. 28.

Vgl.

Hans Jakob Leu, Allgemeines Helvetisches Eydgenössisches oder Schweizerisches Lexicon, 20 Bde., Zürich 1747–1765.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?id=F22377&main_person=I66279, 20.10.2015].

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06521 (August 1969); Bern, Arbeitsaufnahmen von Martin Halter 2000 (vgl. Dokumentation im Vitrocentre Romont); SNM Zürich, Neg. 10041 (Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Herzogenbuchsee_refK_StuerlerV
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Herzogenbuchsee
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventory

Reference Number
BE_300
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016