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BE_297: Wappenscheibe Johann Georg von Werdt
(BE_Herzogenbuchsee_refK_WerdtJG)

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Title

Wappenscheibe Johann Georg von Werdt

Type of Object
Artist / Producer
Fueter, Andreas · zugeschr.
Dating
1728
Dimensions
50. x 36. cm im Licht

Iconography

Description

Vor farblosem Grund ist unter zurückgezogenem blauem Vorhang das von einer Perlenkrone überhöhte Wappen Johann Georg von Werdts präsentiert. In eine ovale, von zwei Palmwedeln umkränzte Rollwerkkartusche gesetzt, steht es auf einem teppichbedeckten, niedrigen Podium, an dessen Unterbau die Tafel mit der Stifterinschrift angebracht ist

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Werdt, Johann Georg

Inscription

Herr Joh: Georg V: / Werdt der Zeit Regierendr. / Landtvogt zů Wangen / A 1728.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1912 Emil Gerster, Basel: Anfertigung und Einsetzen von Eugène Burnands Glasmalereien in den Chorfenstern. Gleichzeitig werden die bis dahin im Chor befindlichen alten Scheiben in die Südfenster des Schiffs versetzt (Henzi 1978; damals eventl. auch Restaurierung?).
1999/2000 Martin Halter, Bern: Vorwiegend Substanzsicherung, Schutzverglasung (s. Dokumentation Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Johann Georg IV. von Werdt (30.1.1680–1750), Sohn des Herrn zu Toffen Johann Georg III. (1648–1713) und der Anna Steiger, wurde 1722 Landvogt zu Wangen. Seit 1708 war er mit Armanda Frisching verheiratet, einer Tochter Samuel Frischings (HBLS 7/1934, S. 492; Kessel 2015). Als Wangener Landvogt stiftete er 1728 sein Wappen in die neu errichtete Kirche von Herzogenbuchsee. 1729 löste ihn in diesem Amt Johann Jakob Otth ab, der ebenfalls eine Scheibe dorthin vergabte.

Für die Herstellung der obrigkeitlichen Wappenscheiben in die Kirche Herzogenbuchsee wurden 1728 dem Glasmaler Andreas Fueter 184 Pfund und im folgenden Jahr noch einmal 164 Pfund durch den Berner Seckelmeister bezahlt. Die Stiftung umfasste den Berner Wappenschild sowie die Ehrenwappen der vier Venner (von Graffenried, Steiger, Willading und von Mülinen) und des Deutschseckelmeisters, wahrscheinlich auch die Wappenscheiben der Landvögte von Wangen und Aarwangen: "Dem Glaasmahler Fueter für Mrghhrn. Ehrenwaapen wie auch Mrhhrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren in die Kirchen zu Herzogenbuchsee, und Hilterfingen zalt An d 184 lb." // "Dem Glaassmahler Fueter Oberkeitl. Schilten in die Kirchen zu Herzogenbuchsee 164 lb." (Staatsarchiv Bern, Seckelmeisterrechnung 1728 und 1729, nach Keller-Ris 1915, S. 170).
Die Scheiben der drei Landvögte in der Kirche Herzogenbuchsee folgen in der Komposition bis auf farbliche Details (weisser statt blauer Grund) exakt den Vennerscheiben (mit Ausnahme jener Wolfgang von Mülinens). Sie sind typische Werke des Berner Glasmalers Andreas Fueter, der 1728 nach gleichen Vorlagen auch die obrigkeitlichen Scheiben für die Kirchen in Frutigen und Hilterfingen/Oberhofen schuf.

Dating
1728
Original Donor

Werdt, Johann Georg IV. von (1680–1750), Landvogt Wangen

Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 96f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 66.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Hans Henzi, Die Kirche der Bergpredigt/Werner Staub, Eugène Burnand der Maler der Bergpredigt, Herzogenbuchsee 1978, S. 13–25, Abb. S. 20.

Walter Gfeller, Herzogenbuchsee (Schweizerische Kunstführer), Bern 2009, S. 28.

Vgl.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F22025&main_person=I65235; 15.10.2015].

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06504 (August 1969); Bern, Arbeitsaufnahmen von Martin Halter 2000 (vgl. Dokumentation im Vitrocentre Romont); SNM Zürich, Neg. 10030 (Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Herzogenbuchsee_refK_WerdtJG
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Herzogenbuchsee
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventory

Reference Number
BE_297
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016