Der Glasmaler Jost Molliet ist ab dem Jahr 1607 in Freiburg im Üechtland belegt. Er war der Sohn des Wollwebers Hans Molliet, der 1593 aus dem Neustadtquartier der Stadt Freiburg in den Grossen Rat gewählt wurde, 1595 das Bürgerrecht erlangte und 1613 verstarb. Jost besass zwei Schwestern. Er selbst verheiratete sich mit Elisabeth Gribolet. Am 2. März 1612 liess das Paar die Tochter Elisabeth taufen. Die beiden Eheleute hatten aber noch weitere Kinder, wie die spätere Verheiratung einer weiteren Tochter belegt. Die Quellen geben leider nur wenig Auskunft über das Leben dieses Glasmalers. Er wohnte wie sein Vater Hans im Neustadtquartier. Von dort kam er 1612 in den Rat der Zweihundert. Er starb im Februar 1622.
Jost Molliet war als Glasmaler Mitglied der Lukasbruderschaft. Neben ihm arbeiteten in Freiburg mehrere weitere Glasmaler. Einer grossen Konkurrenz ausgesetzt, scheint er wenige öffentliche Aufträge erhalten zu haben. Ob er seinen Lebensunterhalt mit genügend Arbeiten für die Privatkundschaft verdienen konnte, erfährt man aus den Quellen nicht, doch werden auch keine finanziellen Nöte bekannt. (Bergmann, 2014, S. 336)
Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang.