Name

Verderber Werkstatt, Aussergefild (Kvilda)

Tätigkeitzeitraum
1820–1881
AutorIn und Datum des Eintrags
Elisa Ambrosio 2015
Standorte mit Objekten
Informationen zur Werkstatt / zum Atelier

Michael Verderber (1766–1843), aus Krain gebürtig, liess sich früh im Dorfe Aussergefild (Kvilda) in Böhmen nieder. In den Pfarrbüchern von Aussergefild wird er 1818 „Bildermaler“ und 1824 und 1826 „Maler aus Krain“ genannt. Sein Sohn, Johann Verderber (27.4.1793–1870), erlernte die Hinterglasmalerei wohl bei seinem Vater und übernahm die Werkstatt um 1820. Man kann ihn als den eigentlichen Begründer der Werkstatt Verderber bezeichnen, da Hinterglasbilder nun im grossen Umfang erzeugt wurden (jährlich bis zu 40'000). Er beschäftigte in seiner Werkstatt zehn bis fünfzehn Leute. Die Arbeitseinteilung war rationell. Es gab Risszeichner, Farbenreiber, Malergesellen, Rahmenmacher und Spanschneider. Die Hinterglasbilder wurden in Kisten in die Länder der Donaumonarchie versendet; im Hausierhandel wurden sie aber auch im Krainer Gebiet, in Aussergefild und der Gegend von Stachau und Kaltenbach verkauft. Der Sohn Franz (1837–?) übernahm die Werkstatt einige Jahre vor Johanns Tod. Im Jahr 1881 zerstörte ein Brand den Betrieb, so dass in Aussergefild die Hinterglasmalerei zum Erliegen kam.

Literatur

Schuster, R. (1980). Hinterglasbilder aus Aussergefild im Böhmerwald. Grafenau: Verlag Morsak Grafenau.