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PB_11: Wappenscheibe Graf Rudolf V. von Sulz
(Unbekannt_HueneggMus_PB_11)

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Titel

Wappenscheibe Graf Rudolf V. von Sulz

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1510
Masse
43 × 32 cm (Licht- oder Rahmenmass)

Ikonografie

Beschreibung

Umfasst von einem Astbogen auf schlanken Säulen das Vollwappen von Sulz. Als Schildbegleiter der vor einer hügeligen Landschaft stehende Stifter in Landsknechttracht und mit einer Lanze in der Hand. Im Oberbild eine Hirschjagd im Wald mit zwei Reitern und ihren Hunden. Am Scheibenfuss der Stiftername in einer Schriftrolle.

Iconclass Code
43C111241 · Hirschjagd
45B(+6) · der Soldat; Soldatenleben (+ Waffen)
45C14 · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen)
46A122(SULZ, VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SULZ, VON)
46C131 · auf einem Pferd, Esel oder Maultier reiten; Reiter(in)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Sulz, Rudolf V. von: Im Spitzenschnitt geteilt (von Silber und Rot); Spangenhelm; Helmdecke: (silbern und rot); Helmzier: (silberne) Inful mit drei senkrecht stehenden Spitzen in der Helmkrone.

Inschrift

Růdolf graf z(o) sultz langraf jm klekow h z(o) fvdvtz

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprungbleie und Sprünge.

Technik

Farbloses und farbiges Glas

Entstehungsgeschichte

Forschung

Graf Rudolf V. zu Sulz (1478–1535), der Sohn Alwigs X. und der Verena von Brandis, war Landgraf im Klettgau, Graf von Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, Reichserbhofrichter zu Rottweil, Kaiserlicher Rat, Statthalter der Vorlande und Landvogt im Elsass. 1498 ehelichte er Margarete von Sonnenberg-Waldburg (1483–1546). Sich ganz in den Dienst des Reiches stellend, machte er sich im Schwabenkrieg als "Schweizerfeind" einen berüchtigten Namen (Stiefel 1931, S. 602; Hasler 2002, S. 227f.).

Graf Rudolf V. von Sulz ist mehrfach als Scheibenstifter belegt. So weiss man, dass er 1510 den Kartäusern in Basel ein Fenster verehrte (Baer/Riggenbach/Roth 1982, S. 524). Von ihm stammen dürfte ebenfalls die Wappenscheibe von Sulz aus der Zeit um 1500 im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM 12807; Schneider 1971, Bd. 1, S. 40, Nr. 54). Das Rathaus in Rheinfelden ist im Besitz einer von ihm 1532 dorthin verehrten, in der Ropsteinwerkstatt von Freiburg in Breisgau geschaffenen Allianzwappenscheibe (Hasler 2002, S. 227f., Nr. 104). Wohin er das vorliegende Glasgemälde stiftete und bei wem er es in Auftrag gab, ist nicht bekannt.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übenommenen Glasgemälden könnte auch die Scheibe des Grafen Rudolf von Sulz gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Nach Johann Karl Bossards Angaben im Auktionskatalog Heberles wurde die Scheibe damals zum Preis von 2150 Mark von einer Person namens Goldschmidt ersteigert. Da deren Identität ungeklärt ist, muss offen bleiben, ob es sich dabei um einen Sammler oder Kunsthändler handelt. Aufgrund ihres Verkaufs 1922 an der Auktion Drouot in Paris ist gesichert, dass die Scheibe vorher im Besitz des aus Mülhausen stammenden Textilindustriellen Frédéric Engel-Gros (1843–1918) gewesen war. Nachdem sich dieser am Deutsch-Französischen Krieg von 1870 beteiligt hatte, zog er sich auf sein neu erworbenes Schloss Gundeldingen zurück, um sich dort seiner Kunstsammlung zu widmen. Später kaufte er das Château de Ripaille bei Thonon-les-Bains am Genfersee und zog dorthin. Anhand seiner Biografie erscheint es möglich, dass er die Wappenscheibe von Sulz 1884 über Goldschmidt an sich gebracht hat. Ebenso kann diese aber auch erst später an ihn gelangt sein. Seit der Drouot-Auktion von 1922 hat sich ihre Spur verloren. Bildlich dokumentiert ist sie durch Schwarz-Weiss-Aufnahmen im Drouot-Katalog von 1922 und im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1884, S. 38, Nr. 518.
Bossard, 1884, Nr. 518.
Catalogue des vitraux anciens, 1922, S. 24, Nr. 46, Abb.
Hasler 2002, S. 227f., Nr. 104, Abb.
Hasler, 2023, S. 46, Nr. 19.

Datierung
um 1510
Zeitraum
1500 – 1520
StifterIn

Sulz, Rudolf V. von

Vorbesitzer*in

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktion Heberle, Köln · 1884–? Goldschmidt · Bis 1922 Frédéric Engel-Gros, Schloss Gundeldingen bzw. Château de Ripaille · 1922 Auktion Drouot Paris

Bibliografie und Quellen

Literatur

Baer, C.H./Riggenbach, F./Roth, P. (1982). Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt. III. Die Kirchen, Klöster und Kapellen. Erster Teil. St. Alban bis Kartause. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 3. Basel: Verlag  Birkhäuser (unveränderter Nachdruck der Ausg. 1941).

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Catalogue des vitraux anciens français, allemands, suisses & divers des XIIIe, XIVe, XVe, XVIe et XVIIe siècles composant la Collection Engel-Gros (1922). Vente Hôtel Drouot, Jeudi  7 Décembre 1922. Paris: Drouot.

Hasler, R. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 3. Aarau: Lehrmittelverlag des Kantons Aargau.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See, Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Verlag Th. Gut & Co.

Stiefel (1931). Sulz, von. Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS). Bd. 6. Saint Gelin–Tingry. Neuenburg: Administration HBLS.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto

Bildinformationen

Name des Bildes
Unbekannt_HueneggMus_PB_11
Fotonachweise
Schloss Hünegg

Inventar

Referenznummer
PB_11
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023