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PB_9: Wappenscheibe Balthasar von Lütishofen
(Unbekannt_BildarchivSNM_PB_9)

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Titel

Wappenscheibe Balthasar von Lütishofen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1507
Masse
42 × 30 cm (Licht- oder Rahmenmass)

Ikonografie

Beschreibung

In einer Arkade mit flachem Stichbogen das Vollwappen des Balthasar von Lütishofen vor einem Hintergrund aus fein stilisiertem Rankenwerk. Darunter der Stiftername in einer Schriftrolle. Auf den Würfelkapitellen der schlanken Rahmensäulen zwei musizierende Engel.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122(LÜTISHOFEN VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LÜTISHOFEN VON)
48C7 · Musik
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Lütishofen, Balthasar von: (In Rot) aufrechter, (silberner), geflügelter Fisch; Helmdecke: (silbern und schwarz?); Helmzier: (Schwarz) gekleideter Frauenrumpf mit Kopfbinde und (schwarzen) Tierkrallen.

Inschrift

H · baltasar · vō · lüttishofen · 1·5·0·7·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Inschrift und einen kleinen Damastzwickel bezeichnet Johann Karl Bossard in seinen Notizen als neu. Seine Angabe entzieht sich einer sicheren Beurteilung, solange die Scheibe verschollen bleibt und damit keiner Bestandesanalyse unterzogen werden kann. Einige Sprungbleie und mehrere Sprünge.

Technik

Farbloses und farbiges Glas.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Balthasar von Lütishofen entstammte einer ausgestorbenen, ratsfähigen Familie der Stadt Luzern. Bei wem er seine Wappenscheibe 1507 in Auftrag gab und wohin er sie damals stiftete, lässt sich nicht beantworten. Lehmann weist sie zwar dem Luzerner Glasmaler Balthasar von Heldbrun(n) zu. Von diesem Meister hat sich jedoch keine gesicherte Arbeit erhalten. Sollte der Stifter ein heimisches Atelier mit der Ausführung der Scheibe betraut haben, dann kann diese ebenso gut das Werk eines der anderen damaligen von Lehmann erwähnten, in ihrem Schaffen nicht näher greifbaren Luzerner Glasmaler sein.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übenommenen Glasgemälden könnte die Lütishofen-Scheibe gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt, wo sie der Luzerner Kunsthändler und Goldschmied Johann Karl Bossard (1846–1914) für 660 Mark ersteigerte. In seinen Notizen zum Auktionskatalog von 1884 hat Bossard als Käufer lediglich "ich" vermerkt. Weil Albert Hafner die Scheibe in seiner Publikation von 1888/90 als im Besitz von (Jost) Meyer-am Rhyn (1834–1898) in Luzern erwähnt, ist aber davon auszugehen, dass sie Bossard 1884 für ihn erworben hat. Jost Meyer-am Rhyn war der Sohn des Kunstsammlers Jakob Meyer (1805–1877) von Luzern, dessen Familie aufgrund ihres dortigen Wohnsitzes als "Meyer zum Grundhof" bekannt ist. Jost Meyer-am Rhyn selbst war Kunstmaler, Kenner und Sammler schweizerischer Altertümer sowie Mitbegründer der schweizerischen Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler, in deren Auftrag Bossard 1884 in Köln zwei Glasgemälde angekauft hat; vgl. PB_5, BS_115). Die Lütishofen-Wappenscheibe lässt sich bis 1954 bei der Familie Meyer im Luzerner Grundhof nachweisen und auch 1981 war sie noch in deren Besitz.

Die Wappenscheibe des Balthasar von Lütishofen ist durch zwei alte Fotos des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich bildlich dokumentiert. Zudem existiert davon eine neuzeitliche Kopie, die sich vormals im Besitz von Johann Karl Bossard befand und mit dessen Sammlung durch das Auktionshaus Helbing 1910 in Luzern versteigert wurde (Helbing, 1910, S. 17, Nr. 239). Eine Farbaufnahme davon ist im Nachlass von Sibyll Kummer-Rothenhäusler im Vitrocentre Romont.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1884, S. 35, Nr. 495.
Bossard, 1884, Nr. 495.
Hafner, 1888–1890, S. 12f., Taf. XXXVII.
Lehmann, 1941, S. 10, Abb. 3.  
Reinle, 1954, S. 277.
Hasler, 2023, S. 46, Nr. 17.

Datierung
1507
StifterIn

Lütishofen, Balthasar von

Vorbesitzer*in

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktion Heberle, Köln · Vermutlich seit 1884 Jost Meyer-am Rhyn, Grundhof Luzern (über Johann Karl Bossard) und Nachkommen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hafner, A. (1888–1890). Meisterwerke Schweizerischer Glasmalerei. Berlin: Ch. Claesen & Cie.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See, Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Helbing, H. (Hrsg.) (1910). Sammlung J. Bossard, Luzern. Bd. 1: Antiquitäten und Kunstgegenstände des XII. bis XIX. Jahrhunderts. Auktion in Luzern, 4. Juli 1910 und folgende Tage. München: H. Helbing.

Lehmann, H. (1941). Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Luzern: Buchdruckerei Keller & Co. AG.

Reinle, A. (1954). Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. III. Die Stadt Luzern: II. Teil. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 31. Basel: Verlag Birkhäuser.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 5720 und 5987

Bildinformationen

Name des Bildes
Unbekannt_BildarchivSNM_PB_9
Fotonachweise
© Schweizerisches Nationalmuseum

Inventar

Referenznummer
PB_9
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023