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PB_23: Willkommscheibe Jakob Brand und Crischion Feldner
(ZH_Zuerich_SNM_PB_23)

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Titel

Willkommscheibe Jakob Brand und Crischion Feldner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1558

Ikonografie

Beschreibung

Neben dem Vollwappen Brand links der Stifter mit langem Spiess und dem Schweizerdolch am Gürtel sowie rechts seine ihm den Pokal zum Willkomm anbietende Gemahlin in rotem Gewand.  Vor blauen Grund mit Blatt- und Fruchtgehänge gesetzt, steht das Stifterpaar vor den Rahmensäulen, die ein rotes Gebälk mit Rosetten tragen. Im Oberbild ist Jakob Brand als Arzt bei der Behandlung zweier Patienten festgehalten, links beim Aderlass und rechts bei einer Beinamputation.

Iconclass Code
33A1 · grüßen
41C121 · jemanden tränken, jemandem zu trinken geben
41C322 · Krug, Becher, Pokal
42D3 · Ehe, verheiratetes Paar, Ehestand; Matrimonium
42F1 · Hausfrau
46A122(BRAND) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BRAND)
49G35 · Operation, Chirurgie
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Brand, Jakob: In Silber auf goldenem Dreiberg zwei schwarze Brände mit goldener Flamme; Stechhelm: stahlblau; Helmdecke: silbern und schwarz; Helmzier: auf grünem Dreiberg schwarzer Brand mit goldener Flamme.

Inschrift

Jacob Brand zů Klingnow vnd Crischion Feldnerin 1558

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Johann Karl Bossard bezeichnet die Scheibe irrigerweise als "ganz neu". Am oberen Rand das zentrale rote Glas mit einem Stück darunter neu ergänzt; einige wenige Sprungbleie und Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und blaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Jakob Brand stammte wie seine Frau Crischion Feldner aus Basel. Wegen einer Schlägerei in seiner Heimatstadt musste er nach Klingnau übersiedeln. Dort wirkte er als Scherer und Wundarzt und in dieser Funktion liess er sich im Oberbild seiner 1558 gestifteten Scheibe verewigen (Schneider 1962).

Nach Jenny Schneider dürfte Jakob Brand sein für einen unbekannten Ort bestimmtes Glasgemälde in einer Werkstatt in Zürich bestellt haben, was glaubhaft erscheint (Schneider 1962). Eine ähnlich gestaltete Rahmenkomposition besitzt beispielsweise die um 1540 vermutlich von einer Badegesellschaft gestiftete und das Monogramm des Zürcher Glasmalers Ulrich Ban d.J. aufweisende Scheibe im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (IN 64/30; Schneider 1970, Bd. 1, S. 86, Nr. 225). Weil Bans Schaffen ansonsten nicht näher fassbar ist, muss allerdings offen bleiben, ob Brands Stiftung allenfalls von diesem stammen könnte.

Wie Zeiners Zyklus aus Baden befand sich die Scheibe vielleicht in der Chartreuse bei Hilterfingen, der 1819–1821 erbauten Sommerresidenz des Berner Staatsmanns Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833). 1831 wurde die Chartreuse von Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) erworben, und zwar unter Einschluss der dortigen Scheibensammlung von Mülinens. Nach de Rougemonts Tod blieb dessen Witwe Adele von Bonstetten (1814–1883) bis 1863 dort wohnhaft. Damals übersiedelte sie ins Schloss Hünegg, das sie und ihr zweiter Gemahl Albert von Parpart (1813–1869) nahe der Chartreuse hatten errichten lassen. Zu den von ihnen damals von dort in die Hünegg übenommenen Glasgemälden könnte auch die Scheibe des Ehepaares Brand-Feldner gehört haben. Denkbar ist aber auch, dass sie erst nach 1863 in den Besitz des Paares gelangt ist. Beim Tode der Adele von Bonstetten war sie jedenfalls in der Hünegg, wurde sie doch von deren Erben Franz von Parpart, dem Neffen Alberts, 1884 von dort nach Köln an die Auktion bei J. M. Heberle überführt. Nach Johann Karl Bossards Angaben im Auktionskatalog Heberles wurde die Scheibe damals zum Preis von 3050 Mark von einer Person namens Goldschmidt ersteigert. Da deren Identität ungeklärt ist, muss offen bleiben, ob es sich bei ihr um einen Sammler oder Kunsthändler handelt. Sollte Goldschmidt Kunsthandel betrieben haben, könnte er damals die Scheibe allenfalls für Louis La Roche-Ringwald (1844–1921) aus Rheinfelden erworben haben, der zwischen 1880 und 1905 für sich eine grosse Glasgemäldesammlung zusammentrug (Schneider 1962, S. 51). Dazu zählte mit weiteren Stücken aus der Sammlung Parpart-Bonstetten nachweislich auch die Wappenscheibe Brand-Feldner. Beim Verkauf der Sammlung La Roche durch dessen Nachkommen gelangte sie 1962 ans Schweizerische Nationalmuseum.

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1884, S. 37, Nr. 515.
Bossard, 1884, Nr. 515.
Schneider, 1962, S. 58, Nr. 7, Abb. 43.
Schneider, 1971, Bd. 1, S. 98f., Nr. 271.
Hasler, 2023, S. 50f., Nr. 40.

Datierung
1558
StifterIn

Brand, Jakob, Klingnau · Feldner, Crischion, Basel

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1962 Schweizerisches Nationalmuseum Zürich

Vorbesitzer*in

Vielleicht bis 1831 Niklaus Friedrich von Mülinen und bis 1863 Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. Adele von Bonstetten, Chartreuse (Hilterfingen) · Seit oder nach 1863–1884 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · 1884 Franz von Parpart bzw. Auktionshaus Heberle, Köln · 1884 Goldschmidt · Seit oder nach 1884–1921 Louis La Roche-Ringwald (1844–1921), Rheinfelden · 1921–1962 René La Roche-Ringwald (1881–1943) und Nachkommen, Rheinfelden

Inventarnummer
LM 29513

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Heberle, J. M. (1884). Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See. Köln 20.10.1884, Köln: J. M. Heberle.

Schneider, J. (1962). Die Glasgemälde aus der Sammlung La Roche. Jahresbericht Schweizerisches Landesmuseum Zürich, Bd. 71.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Verlag Th. Gut & Co.

Bildinformationen

Name des Bildes
ZH_Zuerich_SNM_PB_23
Fotonachweise
© Schweizerisches Nationalmuseum
Eigentümer*in

Seit 1962 Schweizerisches Nationalmuseum Zürich

Inventar

Referenznummer
PB_23
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023