Forschung
1899/1900 wurde die damals paritätisch genutzte Kirche Sulgen im Inneren tiefgreifend renoviert und mit neuen Fenstern versehen. Aufgrund der Offerten verschiedener Glasmalerfirmen war die Baukomission mit Friedrich Berbig in Zürich in Verhandlungen getreten (Evang. Kirchgemeindearchiv Sulgen, 4112/5, Baukomissionsprotokolle 1889, 1899–1901; Protokoll vom 29.12.1899). Im Januar 1900 wählte man zusammen mit dem Glasmaler die gewünschten Motive aus und legte Preise und Vertragsbedingungen fest (Evang. Kirchgemeindearchiv Sulgen, 4112/5, Baukomissionsprotokolle 1889, 1899–1901; Protokoll vom 18.1.1900). Berbig stellte für insgesamt 2920 Franken ein Figurenfenster für den Chor und acht Schifffenster mit ornamentalen Rahmungen im Stil des Neurokoko her (Evang. Kirchgemeindearchiv Sulgen; Rechnung Berbigs vom 15.1.1901). Das Figurenfenster mit einer Darstellung Christi als guter Hirte wurde 1983 entfernt und eingelagert. Da heute insgesamt neun gleich aussehende Ornamentfenster die Kirche schmücken ist davon auszugehen, dass eines dieser Fenster erst um 1959 im Zuge der Rekonstruktion des Chorstirnfensters oder 1983 nach der Entfernung des Figurenfensters im Chor entstanden ist.
Die Ornamentfenster entsprechen in der Gestaltung weitgehend denjenigen Berbigs in der evangelischen Kirche Hugelshofen (ebenfalls von 1900, siehe TG_867–TG_876).
Datierung
1900
Eigentümer*in
Evangelische Kirchgemeinde Sulgen-Kradolf