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TG_128: Gemeindescheibe Basadingen mit den Mitstiftern Hans Jakob Hermann und Ulrich Schmid
(TG_Basadingen_Gemeindehaus_TG_128)

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Titel

Gemeindescheibe Basadingen mit den Mitstiftern Hans Jakob Hermann und Ulrich Schmid

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Weber, Jakob II. · signiert
Datierung
1676
Masse
30.3 x 22.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Gemeindewappen erhebt sich vor dem Podium, auf dem als Schildbegleiter Hans Jakob Hermann und Ulrich Schmid vor einer niedrigen Balustrade postiert sind. Von den beiden schwertbewaffneten Stiftern erscheint der erstere mit geschulterter Büchse sowie in Pluderhosen, Hemd, Wams und Federhut. Sein Gefährte trägt einen Halbharnisch mit Helm und hält in seiner Rechten eine Hellebarde. Die Wappenschilde beider Männer sind unterhalb von ihnen der von zwei Putten präsentierten Inschriftenkartusche aufgesetzt. Stifterfiguren und Gemeindewappen befinden sich in einer zweiachsigen Säulenarchitektur. Im Oberlicht sind zwei allegorische Figurenszenen festgehalten. Diejenige links schildert die Parabel vom Stäbebrechen, diejenige rechts die Geschichte des Hauptmanns Sertorius.

Iconclass Code
44A1(+4) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Stadt; Gemeinde)
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
45C16(RIFLE) · Schußwaffen: Gewehr
46A122(HERMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (HERMANN)
46A122(SCHMID) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHMID)
98B(SCYLURUS)68 · der Tod des Scylurus: auf seinem Sterbebett fordert der Scythenkönig seine achtzig Söhne auf, ein Bündel von Stöcken (oder Pfeilen) zu zerbrechen; als sie dazu nicht in der Lage sind, zerbricht er die Stöcke einzeln, um den Söhnen beizubringen, daß sie vereint stark, getrennt aber schwach seien
98B(SERTORIUS, Q.)51 · Quintus Sertorius befiehlt zwei Männern, die Haare eines Pferdeschwanzes herauszureißen: der eine versucht, alle Haare aufeinmal herauszuziehen und scheitert; der andere rupft die Haare einzeln aus und hat Erfolg (ein Exempel für die Überlegenheit der Beharrlichkeit über die Gewalttätigkeit)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Basadingen, Gemeinde: In Gold ein grünes Kleeblatt. (heutige Gemeinde: neues Wappen) Wappen Hermann, Hans Jakob: In Rot eine silberne Pflugschar. Wappen Schmid, Ulrich: In Blau eine gestürzte goldene Trommel mit angebundenen goldenen Schägeln, im Fuss begleitet von silbernem Hufeisen.

Inschrift

Ein Ehr. / [sam]e Gmeind / [Basadingen. Ann]o 1676. (in eckigen Klammern die ergänzten Teile) Hanβ / Jacob Her / man vierer // Vlrich / Schmid / vierer Bůrgerlicher Frid, vnd Einigkeit / Jst einer Gmeind die Schönste Freÿ / heit, Hin gegen Zorn / Zanck vnd Zweitracht / Alles zů grůnd vnd vnnütz macht.

Signatur

JW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Da die Scheibe fest eingebaut ist, lässt sie sich von der Rückseite nicht untersuchen. Ein Stück in der Inschrift ist aber sicher neu ergänzt. Mit solchen Ergänzungen hat man es möglicherweise auch bei der ganzen rechten Säule, dem Engel unten links in der Ecke, dem Gemeindewappen sowie dem unteren Stück des kleinen Wappens links zu tun. Wenige Sprungbleie und Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die mit Ihren Wappen sowie als Schildbegleiter auf der Scheibe präsenten Hans Jakob Hermann und Ulrich Schmid nennen sich in der Inschrift “Vierer”. Sie müssen mit anderen Worten zu den Vorstehern der Gemeinde Basadingen gehört und sich als solche an der Wappenstiftung beteiligt haben. Laut dem Taufverzeichnis der evangelischen Kirchgemeinde Basadingen wurde dort am 7. September 1634 ein Ulrich Schmid als Sohn Ulrichs des Älteren getauft (STATG, Slg. 13.2.0/48). Bei ihm wird es sich wohl um die auf vorliegender Scheibe genannte Person gehandelt haben. Wohin die Gemeindescheibe 1676 verehrt wurde, ist ungeklärt. Hergestellt und monogrammiert hat sie der Winterthurer Glasmaler Jakob II. Weber.

Im Oberlicht sind zwei allegorische Figurenszenen festgehalten. Diejenige links schildert die Parabel vom Stäbebrechen. Ihre zentrale Figur bildet der auf dem Sterbebett liegende alte Mann namens Skiluros. Er fordert seine um ihn versammelten Söhne auf, ein Rutenbündel zu brechen, was jedoch keinem von ihnen im Alleingang gelingt. Skiluros lehrt sie deshalb, die Aufgabe gemeinsam anzugehen, indem sie die Stäbe untereinander aufgeteilt einzeln brechen. Von ähnlichem Inhalt ist die rechte Szene, welche die auf Plutarch zurückgehende Geschichte des Hauptmanns Sertorius wiedergibt. Vor dem Kampf gegen das übermächtige römische Heer versuchte dieser seinen Soldaten Mut zu machen. Dazu liess er ein altes, schwaches sowie ein junges, starkes Pferd herbeiführen und neben dem ersteren einen kräftigen Mann, neben dem letzteren hingegen einen alten, schwachen aufstellen. Nun befahl er dem kräftigen Mann, den Schweif des dürren Pferdes auszureissen, dem alten Mann jedoch, den Schweif des neben ihm stehenden Pferdes Haar um Haar auszurupfen. Während dieser die gestellte Aufgabe lösen konnte, war der starke Mann dazu nicht in der Lage. Damit wollte Sertorius seinen Soldaten zeigen, dass mit Vernunft und Fleiss mehr zu erreichen ist als mit reiner Kraft. Die gleichen zwei Parabeln thematisierte Christoph Murer bereits 1580 in seiner Radierung “Vermanung an ein Lobliche Eydgnoschafft zůr Einigkeit” (Vignau-Wilberg, 1982, S. 14–17, Abb. 138). Laut der Bildlegende vorliegender Scheibe sind dieselben hier ebenfalls als Sinnbilder der Einigkeit zu verstehen, wobei der Mahnruf zu Eintracht und Frieden in diesem Fall nicht an die ganze Eidgenossenschaft, sondern an die Gemeinde Basadingen ergeht.

Die Scheibe wird genannt in: Raimann, 1992, S. 250, Abb. 268.

Datierung
1676
StifterIn

Basadingen, Gemeinde · Hermann, Hans Jakob · Schmid, Ulrich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1977 Gemeinde Basadingen

Vorbesitzer*in

1977 Buch- und Kunstantiquariat Laube, Zürich.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Raimann, A. (1992). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. V: Der Bezirk Diessenhofen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Wiese Verlag.

Vignau-Wilberg, T. (1982). Christoph Murer und die “XL. EMBLEMATA MISCELLA NOVA”. Bern: Benteli Verlag.

Weiteres Bildmaterial

Amt für Denkmalpflege Thurgau

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Basadingen_Gemeindehaus_TG_128
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Politische Gemeinde Basadingen-Schlattingen
Eigentümer*in

Seit 1977 Gemeinde Basadingen

Inventar

Referenznummer
TG_128
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema Gemeindescheibe Basadingen mit den Mitstiftern Hans Jakob Hermann und Ulrich Schmid